Blutdruck: Grenzwertsenkung macht krank (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.11.2017, 11:56 (vor 2351 Tagen)

Auszug aus süddeutsche.de vom 14. November 2017:

Gerade hat die American Heart Association, die Vereinigung amerikanischer Herzexperten, [...] die Schwelle zum Bluthochdruck nach unten korrigiert. Statt 140 zu 90 sollen fortan 130 zu 80 Millimeter auf der Quecksilbersäule (mmHg) als Grenze für den Druck gelten, mit dem das Blut durch die Adern pulsiert.
[...]
In der Praxis bedeutet dies, dass in den USA künftig 46 Prozent aller Erwachsenen die Diagnose Bluthochdruck verpasst bekommen - den alten Grenzwerten zufolge waren es 32 Prozent.
[...]
"Ich bin gegen die starke Senkung auf 130 zu 80, weil sie mit Nebenwirkungen einhergeht, der Nutzen für Herz und Kreislauf gegenüber 140 zu 90 aber zweifelhaft ist", sagt Michael Kochen, langjähriger Präsident der deutschen Allgemeinmediziner. "Bei einer so rasanten Verringerung des Blutdrucks ist das Risiko für Stürze erhöht, was gerade im Alter ein Problem ist." Zudem warnt Michael Kochen vor einer weiteren Senkung der Grenzwerte: "In zehn Jahren ist womöglich 120 zu 80 das Ziel, dann sind irgendwann alle erfasst."

Kommentar: Wie praktisch für unsere Mobilfunkgegner! Können sie doch in ein paar Jahren, wenn die Grenzwertsenkung in Vergessenheit geraten ist, die enorme Anzahl von Hochdruckbefallenen beklagen. Ein dazu passender Zusammenhang mit Mobilfunk, z.B. Einführung von 5G o. ä. wird sich mit der für Mobilfunkgegner typischen Kurzstreckenlogik schon finden lassen. Vorbild ist der angeblich besonders eisenhaltige Spinat. Bei dem geriet vor 100 Jahren in Vergessenheit, dass die Bestimmung des Eisengehalts an getrockneten Spinatblättern erfolgte, was gegenüber frischem Spinat den Eisengehalt stark erhöht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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, Blutdruck


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