Mehr als 18000 Standorte für Mobilfunkantennen in der Schweiz (Allgemein)
Ende 2016 gab es in der Schweiz 18'252 Standorte für Mobilfunkantennen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die BNetzA bis Mitte 2016 die Anzahl der Standorte für Mobilfunkantennen öffentlich einsehbar ausweist, muss in der Schweiz die Anzahl der Standort beim Bakom (Bundesamt für Kommunikation) erfragt werden. Dies habe ich im April 2017 getan, aus den Daten, die ich freundlicherweise bekommen habe, entstand folgende Grafik:
Grafik: IZgMF, Daten: Bakom
Gut zu erkennen ist der langsame Rückgang von GSM seit 2013, mit der Einführung von LTE wurde das Ende der GSM-Versorgung, das für 2020 erwartet wird, eingeläutet. Falsch ist die von Gigaherz-Präsident Jakob behauptete Anzahl von 16'000 Standorten Ende 2015. Richtig ist: Ende 2015 gab es 18'019 Standorte.
Und Vorsicht: Einem Irrtum erliegt wer glaubt, die Gesamtsumme eines Jahres wäre die arithmetische Summe aus GSM+UMTS+LTE. Wäre es so, hätte es Ende 2016 in der Schweiz 37'136 Standorte für Mobilfunkantennen gegeben (13'381 GSM + 13'141 UMTS + 10'614 LTE) und nicht nur 18'252. Des Rätsels Lösung: An einem Standort für GSM-Antennen können – müssen aber nicht, auch UMTS- und/oder LTE-Antennen montiert sein. Die bloße Anzahl der Standorte erlaubt daher keine Aussage über die Anzahl der dort montierten Antennen. Oder anders gesagt: Werden bei vorhandenen Standorten zusätzliche Antennen montiert oder alte gegen neue ersetzt, wirkt sich dies nicht auf die Anzahl der Standorte aus.
[Admin: toten Link zur Standortstatistik der BNetzA wiederbelebt am 03.06.2022]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –