Quecksilber: Genf wird Sitz der Minamata-Konvention (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.09.2017, 11:28 (vor 2609 Tagen)

Die Vertreterinnen und Vertreter der rund 150 Staaten, die an der ersten Vertragsparteienkonferenz (COP1) der Minamata-Konvention über Quecksilber teilgenommen haben, beschlossen am 30. September 2017, den Sitz der Konvention in Genf anzusiedeln. «Die Niederlassung des Sekretariats der Minamata-Konvention wird Genf als Standort der internationalen Umweltgouvernanz stärken», erklärte Marc Chardonnens, Präsident der COP und Direktor des Bundesamts für Umwelt (BAFU). mehr ...

Historischer Hintergrund
Mitte der 50er-Jahre zeigten Bürgerinnen und Bürger der japanischen Kleinstadt Minamata Symptome einer neuen Krankheit: Es handelte sich zum Beispiel um Gefühllosigkeit in Händen und Füssen oder Blindheit, und sie führten teilweise zu Unzurechnungsfähigkeit, zum Koma oder sogar zum Tod. Die Ursache dieser neuer Krankheit war der Wissenschaft völlig unklar. Die Welt war verunsichert und entsetzt über die sogenannte „Minamata-Krankheit“, die unter anderem durch eine Fotoreportage von Eugene Smith 1972 weltweit bekannt wurde.

Eine Untersuchung ergab, dass die Krankheit durch eine Quecksilbervergiftung verursacht wurde, die durch den Fischkonsum der Bevölkerung entstand. Die Fische wiederum wurden durch die quecksilberhaltigen Abwässer einer nahegelegenen Chemiefabrik verseucht. Etwa 17‘000 Menschen hatten Schätzungen zufolge Symptome der Minamata-Krankheit.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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