München: Schwerstbetroffener Baum entdeckt (Allgemein)
Mit dieser Baumleiche, die ich in München, Eberwurzstraße, entdeckt habe, gewinne ich bestimmt den seit 2009 ausgelobten und meines Wissens bis heute nicht vergebenen Baumleichenpreis der Website Puls-Schlag. Wahrscheinlich wurde dieser Preis nicht vergeben, weil das Baumleichenbeurteilungskomitee auf ein Foto wie meines gewartet hat, das jedem Vergleich mit mickrigen Schadensbildern standhält.
Sehr gut zu erkennen ist die Einschlagstelle des Hauptstrahls in ungefähr sechs Meter Höhe. Dort wurde der Baum brutalst entkront, Juchten- und VW-Käfer hatten keine Überlebenschance. Als ich die Besitzerin des Baumes nach dem Verbleib des weggesengten oberen Teils fragte, wandte sie sich erschüttert wortlos ab. Unterhalb der Trennstelle ist der oxidative Funkstress im Gehölz ersichtlich noch so stark, dass dort nichts mehr austreibt. Tragisch, sogar die Selbstheilungskräfte der Natur versagen in diesem Fall. Für das Drama mutmaßlich verantwortlich ist ein etwa 600 Meter entfernter Dachstandort mit der Nummer 531142. Dass der untere Teil des Nadelbaumes überhaupt noch steht ist aus meiner Sicht allein der Schirmwirkung eines vorgelagerten Hauses zu verdanken.
Sollte ich den mit 500 Euro dotierten 1. Preis gewinnen, werde ich das Geld einem der zahlreichen Erholungsheime für schwerstbetroffene Koniferen spenden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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