Phobiker auf Trittbrettfahrt: Google-Testwagen rast in Bus (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.03.2016, 21:54 (vor 2995 Tagen)

Meine Freundin und Strahlenphobikerin Eva W. hat den grässlichen Unfall, in den ein selbstfahrendes Googlemobil verwickelt war, für eine Wortmeldung genutzt. Sie schreibt im Forum der Alpenfestung:

"In diesem Fall tragen wir eindeutig eine gewisse Verantwortung, denn es hätte keinen Zusammenstoß gegeben, wenn sich unser Auto nicht bewegt hätte"

Das ist ja dumm, wenn sich ein Auto bewegt ( uiuiui) und dadurch gar eine gewisse Verantwortung zu tragen ist!

"Der Google-Mitarbeiter am Steuer des umgerüsteten Lexus habe das Manöver nicht aufgehalten, weil er davon ausgegangen sei, dass die Zeit ausreiche oder dass der Bus notfalls bremse, teilte Google mit. Die Software sei nach dem Unfall angepasst worden. Die Autos berücksichtigten jetzt, dass es weniger wahrscheinlich sei, dass Busse und andere große Fahrzeuge sie durchließen."

Aha, der Mitarbeiter am Steuer dachte, die Zeit reiche aus, oder dass eben der Bus notfalls bremse.

Das deutet doch schon sehr auf Beeinträchtigung des Fahrerhirns durch Strahlung hin.
Man nehme einfach an, der Andere wird es schon richten!

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-03/g ... ll-technik

Über die Substanz des Postings möchte ich mich nicht äußern. Festungsposter "conviva" aber greift Evas Posting auf und meint hochgradig intellektuell:

Mich verblüfft da nichts mehr. Extrem selbstgefällig. Das treibt die Macht des Faktischen zu weit, als dass Regulation sie noch einholen könnte. Bleibt noch die Selbstregulation durch "biologische Effekte" der Strahlung. Wie heftig wird das werden?

Und dann, Stunden später, noch einmal "conviva", der/die in den Folgen des grässlichen Unfalls die Grundfesten der Demokratie in Gefahr wähnt:

Was ist "regulatorische Kooperation" anderes als Kastration der Demokratie?
Erläuterungen dazu:
http://www.attac.de/kampagnen/freihande ... operation/

Was ist da passiert? Zwei Insassen der Anti-Mobilfunk-Seifenblase projizieren ihre Strahlenphobie auf alles, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist. Ohne Sinn & Verstand wird wahllos Frustabbau betrieben mit therapeutischen Postings, die wenig Selbstheilung verheißen und viel Zeitraub bedeuten für die ohnehin schon strapazierten Besucher des öden Festungsforums. Fakten spielen keine Rolle, zu gefährlich, sie könnten die dünne Haut der Seifenblase und die wirren Fantasien der Insassen zerplatzen lassen. Doch in der realen Welt da gibt es sie, die Fakten, hier formuliert von einer Redakteurin, die über Stories im Automobilsektor nicht hohle Phrasen dreschen muss, sondern weiß wovon sie redet:

Lieber Leser,

was wurde nicht alles über den Unfall eines selbstfahrenden Google-Fahrzeugs geschrieben. Die schönste Schlagzeile aus meiner Sicht: »Selbstfahrendes Google-Auto rast in einen Omnibus«.

Man muss dazu wissen: Das Google Auto wollte ein Hindernis umfahren und ist dabei mit einer Geschwindigkeit von 3 km/h gegen einen Bus gestoßen, der auf der benachbarten Spur unterwegs war. Der Bus fuhr recht langsam, so dass sowohl das autonome Fahrzeug als auch der Testfahrer davon ausgegangen sind, dass der Bus abbremsen oder das Google-Auto in die Spur lassen würde. Ein Missverständnis, das zwischen menschlichen Fahrern häufig vorkommt. Ganz klar, Google trifft eine Mitschuld. Der Konzern hat bereits reagiert und die Software aktualisiert.

Aufgrund dieses Bagatellunfalls den Sicherheitsgewinn, den ein funktionierendes vollautomatisiertes Fahrzeug bieten kann, komplett in Frage zu stellen, halte ich allerdings für überzogen. Denn wenn man sich die Unfallstatistik aus dem Jahres 2015 ansieht, dann gibt es im Vergleich zu 2014 2,9 Prozent mehr Verkehrstote. Damit stieg die Zahl der im Straßenverkehr ums Leben gekommenen Personen bereits das zweite Jahr in Folge an. Häufigste Unfallursache ist übrigens menschliches Fehlverhalten. Was für eine Überraschung!

Ihre

Stefanie Eckardt

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Unfall, Strahlenphobie


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