Leitgeb-Versuch (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.02.2006, 22:59 (vor 6879 Tagen) @ Fee

Zuerst einmal sollte man die Original-Studie beschaffen, vielleicht kennt Herr Breunig oder andere entsprechende Bezugs-Adressen. Sollte diese nirgends erhältlich sein, wäre dies die erste Anfrage an Herrn Leitgeb. Die zweite wesentliche Anfrage wäre dann, ob wir sein Studiengerät für einen privaten Versuch mit Elektrosensiblen nutzen könnten.

Fee, ich habe inzwischen das Internet flussaufwärts- und -abwärts abgeschwommen, aber keinerlei Hinweise auf eine Studie mit einem "Stab-Versuch" gefunden, vorgenommen von Norbert Leitgeb. Woher haben Sie denn die Information, dass es so eine Studie gibt?

Der Stab, von dem sie sprechen, war der metallisch? Wenn ja, dann ist das sicherlich nur eine Griffelektrode gewesen, um Probanden niederfrequenten Reizimpulsen mit galvanischer Kopplung auszusetzen, also keine Feldeinwirkung, sondern direkt einwirkender Reizstrom im Niederfrequenzbereich (dann müssten Sie aber in beiden Händen so einen Stab gehalten haben). Wenn ich mich recht erinnere, wird bei dem Versuch der Proband Wechselstom mit allmählich steigender Amplitude ausgesetzt. Bemerkt der Proband erste Anzeichen des Stromflusses (weit unter Schmerzgrenze), soll er einen Knopf drücken (vielleicht ist dieser am Stab angebracht). Mit dieser Messmethode hat Leitgeb offensichtlich Menschen gefunden (2 % der Versuchsteilnehmer), die viel früher als andere den Stromfluss spürten (in etwa so wie wir früher mit der Zunge geprüft haben, ob eine 4,5-V- oder 9-V-Batterie noch Saft hat).

Was meinen Sie, könnte dies das sein, was Sie suchen? Wenn das so ist, dann sollte Ihnen ein Elektroniker den Versuch mit geringem Aufwand aufbauen können, denn alles was Sie dazu bräuchten, wäre ein NF-Generator mit Leistungsendstufe. Aufwändiger dürfte allerdings die Steuerung des Versuchs gemäß Doppelblindmethode werden.

Wenn wir den Stab mal außer acht lassen und nur die 50-Hz-Reizstromstudie von N. Leitgeb ins Visier nehmen, dann dürfte dies diese Studie hier sein: http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/104552494/ABSTRACT

Im August 2003 haben wir Leitgeb ein paar Fragen zu dieser Studie gestellt, u. a. diese: "Lässt sich aus der erwiesenen Elektrosensibilität einer Person gegenüber 50-Hz-Netzwechselströmen der zulässige Schluss ziehen, dass diese Person gegenüber Mobilfunkstrahlung in den Bändern 900/1800 MHz ebenfalls elektrosensibel reagiert?"

Antwort: "Derzeit noch nicht. Auch wenn es Betroffene teilweise anders sehen, ist die Frage der Extrapolierbarkeit wissenschaftlich noch nicht geklärt und meines Wissens noch nicht systematisch untersucht. Wir arbeiten daran."

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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