Gefährliche Alternativmedizin (Elektrosensibilität)
Ärzte begegnen immer wieder solchen Fällen: Susanne Reichardt vertraute ihrem Mann, dem Heilpraktiker, auch als sie an Brustkrebs erkrankte. Sie aß Aprikosenkerne und verzichtete auf eine Chemotherapie - der Tumor erreichte Herz und Lunge.
Immer wieder kommt es vor, dass Heilpraktiker ihre Patienten mit wirkungslosen oder sogar gefährlichen Therapien behandeln. Manfred Hofmann, ärztlicher Direktor der Gynäkologie am Marienhospital Stuttgart, erinnert sich an drei Patientinnen, die allein im vergangenen halben Jahr zu ihm kamen, nachdem sie ihre Krebserkrankung zuvor ausschließlich von einem Heilpraktiker kurieren lassen wollten.
In allen drei Fällen war die Krankheit bereits so weit fortgeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich war. Eine Brustkrebspatientin sei erst im Sterben zu ihm gekommen. Viele Fälle, in denen Patienten durch Heilpraktiker zu Schaden kommen, würden gar nicht bekannt, fürchtet Hofmann. "Es gibt keine Qualitätsprüfung. Der Heilpraktiker kann im Grunde eine Pseudobehandlung machen, bis ein Diabetiker im Koma stirbt, und niemand bekommt etwas mit."
Auch die Regeln für die Ausbildung und Zulassung von Heilpraktikern reichen nicht aus, um Patienten zu schützen. Für eine Heilpraktikererlaubnis sind nur ein Hauptschulabschluss, ein amtliches Führungszeugnis und eine ärztliche Bescheinigung notwendig, die besagt, dass man für den Beruf gesundheitlich geeignet ist. Nicht einmal der Besuch eines Lehrgangs ist zwingend vorgeschrieben. Lediglich einen Multiple-Choice-Test beim Amtsarzt müssen Heilpraktikeranwärter bestehen. "Da werden aber nur Basics der Medizin abgefragt. Man muss nicht einmal wissen, wie eine Krankheit entsteht", so Hofmann.
gesamter Thread: