Apps machen aus Smartphones Messgeräte (Technik)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.07.2015, 15:59 (vor 3244 Tagen)

Auf meinem Tablet habe ich in Gestalt von Apps einen Schallpegelmesser, eine Wasserwaage und einen Winkelmesser. Alles gratis. Künftig wird mit neuer Hardware auch noch eine Magnetfeldmessung möglich sein. Über den Messfehler müsste man sich allerdings Gedanken machen, die Angaben dazu sind äußerst sparsam.

Ein Magnetometer misst die magnetische Flussdichte, oder etwas einfacher ausgedrückt, die Stärke des Magnetfelds der Erde. Anhand dieser Daten kann ein Kompass bzw. Smartphone herausfinden, wo sich der magnetische Norden befindet – in welche Richtung Sie das Smartphone also halten. Aber halt, das stimmt so nicht ganz: Die Informationen über das Magnetfeld reichen nicht tatsächlich aus, um die Richtung zu bestimmen. Zusätzlich muss das Smartphone wissen, in welche Richtung die Schwerkraft wirkt. Das erfährt es vom Beschleunigungssensor.

Wie funktioniert ein Magnetometer im Detail? Eine metallische Platte im Inneren des Sensors wird unter Strom gesetzt. Auf diese Platte wirkt dann die sogenannte Lorentzkraft, deren Stärke abhängig ist von der Stärke des vorhandenen magnetischen Feldes. Die Platte wird also geringfügig verschoben. Wie weit, das misst das Magnetometer entweder elektrisch oder optisch. Wichtig ist die Information über die Himmelsrichtung vor allem bei Stadtplan-Apps: Es ist ungemein praktisch, beim Blick auf einen Stadtplan nicht nur die eigene Position angezeigt zu bekommen, sondern auch die gegenwärtige Blickrichtung. Das erspart es dem Anwender, sich erst anhand von markanten Details in der Umgebung orientieren zu müssen (Quelle).

Ob ein Smartphone nur das statische Erdmagnetfeld messen kann oder auch niederfrequente Wechselfelder, hängt vom Typ des eingebauten Magnetometers ab. Wie mir der Programmierer dieser Apps schrieb, kann er mit seinem Nexus-6-Smartphone Wechselfelder bis etwa 200 Hz messen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Handy, Messfehler, Apps, Smartphone, App

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