MU-MIMO-fähige W-Lan-Router (Technik)
Vergeblich habe ich versucht, dieser sogenannten "Presse-Information" von Linksys zu entnehmen, was genau denn MU-MIMO-fähige WLAN-Router von ordinären W-Lan-Routern unterscheidet. Das üppige Geschreibsel gibt dazu kaum etwas her, man merkt diesem inhaltsleeren Text an, die zerplatzenden Sprechblasen sind eine Fremdsprachenübersetzung. Der Übersetzer ist wahrscheinlich auf dem Weg in ein einsam gelegenes Kloster, um unter Tränen zu beichten. Sollte jemand verständlich machen können, was MU-MIMO-fähige WLAN-Router sind, bitte, nur zu ...
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
MU-MIMO-fähige W-Lan-Router
Vergeblich habe ich versucht, dieser sogenannten "Presse-Information" von Likksys zu entnehmen, was genau denn MU-MIMO-fähige WLAN-Router von ordinären W-Lan-Routern unterscheidet. Das üppige Geschreibsel gibt dazu kaum etwas her, man merkt diesem inhaltsleeren Text an, die zerplatzenden Sprechblasen sind eine Fremdsprachenübersetzung. Der Übersetzer ist wahrscheinlich auf dem Weg in ein einsam gelegenes Kloster, um unter Tränen zu beichten. Sollte jemand verständlich machen können, was MU-MIMO-fähige WLAN-Router sind, bitte, nur zu ...
MIMO = auf der selben Frequenz werden verschiedene Datenstreams über verschiedene Antennen gleichzeitig übertragen
MU = multi-user = die Antennen werden in geeigneter Phasenlage so zusammengeschaltet, dass sie einen Client in einer bestimmten Richtung erreichen können (beamforming). Bei entsprechend vielen Antennen lassen sich dann mehrere Clients (MU) gleichzeitig mit voller Datenrate versorgen, das übliche Zeitsharing der Funkressource entfällt. (ist glaube ich eine Erweiterung des 802.11ac Standards)
MU-MIMO-fähige W-Lan-Router
Sollte jemand verständlich machen können, was MU-MIMO-fähige WLAN-Router sind, bitte, nur zu ...
MIMO = auf der selben Frequenz werden verschiedene Datenstreams über verschiedene Antennen gleichzeitig übertragen
MU = multi-user = die Antennen werden in geeigneter Phasenlage so zusammengeschaltet, dass sie einen Client in einer bestimmten Richtung erreichen können (beamforming). Bei entsprechend vielen Antennen lassen sich dann mehrere Clients (MU) gleichzeitig mit voller Datenrate versorgen, das übliche Zeitsharing der Funkressource entfällt. (ist glaube ich eine Erweiterung des 802.11ac Standards)
Sie haben 66 Wörter benötigt, um einem Techniker MU-MIMO-fähige W-Lan-Router verständlich zu machen. Die Presse-Information schaffte das mit rd. 1150 Wörten nicht, das ist 17-mal soviel.
Und doch: Es gibt auch im www "Müllverwertungen", gegenwärtig sind es 31 Verwerter, die sich an der mMn grottenschlechten Presse-Information gütlich tun. Einer davon macht besonders neugierig, er nennt sich "Internet-Intelligenz - freie Autoren schreiben Fachartikel". Die Intelligenz-Plattform ernennt die Presse-Information und tausende andere zu "Fachartikeln". Betreiber der Intelligenz-Plattform ist die Firma LayerMedia Inc., die von sich sagt:
LayerMedia ist ein Betreiber und Vermarkter von Internet-Portalen mit dem Fokus auf die Bereiche Wirtschaftsnachrichten, Informationstechnologien, Industrie und Consumer. Die Nutzer der Plattformen kommen in erster Linie aus kleinen und mittelständischen Unternehmen. Über 80 Mio. PageImpressions in 6 Themenumfeldern für Ihre erfolgreiche Onlinekampagne.
Über 80 Mio. Pageimpressions ... Wo mögen die wohl herkommen? Ein Blick auf Internet-Intelligenz macht deutlich: von dort ganz sicher nicht.
Entschuldigung, aber das musste ich jetzt loswerden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
MU-MIMO-fähige W-Lan-Router
MU-MIMO ist meiner Meinung nach (zumindest zur Zeit) eher ein Verkaufsargument denn ein praktischer Nutzen für den Heimanwender.
MuMimo ist schlicht noch mit viel zu vielen Kinderkrankheiten behaftet.
Sinnvoll (und ursprünglich gedacht) ist es eher für Stadien und Hotels mit WLAN Versorgung, wo aufgrund der hohen Anwenderzahlen die WLAN-Kanäle und Basisstationen ständig am Kapazitätslimit arbeiten. Das ist in einem 3..4 Personenhaushalt aber meist nicht der Fall.
Inter-operabilität zwischen Produkten verschiedener (Chip) Hersteller ist noch nicht sichergestellt.
Es funktioniert bisher nur, wenn die Endgeräte einen Chipsatz des gleichen Herstellers beinhalten (Standardisierung erst nächstes Jahr abgeschlossen)
Es funktioniert nur im 5GHz Band , wo die Reichweiten eh nur sehr gering sind
Es funktioniert nur , wenn die Anzahl der Endgeräte(Antennen) kleiner-gleich ist, als die Anzahl der Basisstationsantennen. Dass heisst, es bringt nur einen Vorteil bei Endgeräten, die nur über eine Antenne verfügen (Smart-Phones/Tablets) und den richtigen Chipsatz beinhalten.
Es funktioniert nur in mittleren Entfernungen, nicht auf sehr kurze und auch nicht auf sehr weite Entfernung.
Die Endgeräte müssen einen bestimmten Abstand zueinander haben, bzw idealerweise ein gleichschenkliges Dreieck mit 90° Winkel mit der Basisstation bilden. (= Basistation idealerweise in der Mitte des Raumes).
Es darf sich nichts im Raum bewegen, weil das "Beam-forming" zum gezielten Ansteuern der einzelnen Endgeräte noch zu langsam ist. Ein simpler Deckenventilator oder herum laufende Personen im Raum können die komplette Mu-MIMO Funktionalität zunichte machen (das Gerät schaltet zurück in den "alten" TDMA-Betriebsmodus)
Die Linearitätsanforderungen an den Sender in der Basisstation sind derart hoch, dass in der Regel nur mit verminderter Leistung im MU-MIMO Mode gesendet werden kann. Durch die verminderte Sendeleistung im MU-MIMO modus sinkt die Reichweite, in welcher MU-MIMO überhaupt funktioniert
Die höheren Modulationsraten (>=64QAM) funktionieren (bisher) nicht, was den vom Marketing angepriesenen Datendurchsatzgewinn von ca Faktor 2 durch gleichzeitige Datenübertragung von MU-Mimo ad absurdum führt, denn im bisherigen Zeitschlitzverfahren können deutlich höhere Datenraten erreicht werden, was im Endeffekt darauf hinaufläuft: Ja,... Daten können zeitgleich zu mehreren Endgeräten übertragen werden,... auf mittlere Entfernung, ...was sich auch demonstrieren läßt, aber dafür langsamer als im bisherigen TDMA Betrieb, was das ganze (bisher) zu einem Nullsummenspiel macht. Man kann genausogut ein Gerät ohne MU-MIMO kaufen und viel Geld dabei sparen.
K
MU-MIMO-fähige W-Lan-Router
Man kann genausogut ein Gerät ohne MU-MIMO kaufen und viel Geld dabei sparen.
Das sind 14 Wörter, mit denen Sie die 1150 Wörter der Linksys-Meldung außer Gefecht setzen. Ein sauguter Wirkungsgrad. Die 14 Wörter erklären auch, warum der Hersteller 1150 Wörter aufwenden musste, um die Hoffnung zu hegen, Interessenten, wenn auch nur höchst verschwommen, für MU-MIMO zu begeistern. Gewundenes Drumrumreden ist mMn immer ein Alarmsignal für Inkompetenz/Verschleierungsabsicht des Redners/Schreibers. Momentan auch gut in der Anti-Mobilfunk-Szene zu beobachten, wenn im Brustton der Überzeugung vermeintliche Alternativen zum bekannten Mobilfunk vorgetragen werden, z.B. VLC oder die entzückenden Femtozellen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Innovationspreis für optimierte Mobilfunk-Antennentechnik
MIMO = auf der selben Frequenz werden verschiedene Datenstreams über verschiedene Antennen gleichzeitig übertragen
Berliner Forscher erhält Innovationspreis für optimierte Mobilfunk-Antennentechnologie
Selbstfahrende Autos, Video-Telefonate im Zug, vernetzt arbeitende Maschinen: Moderne Mobilfunkdienste schaffen neue Anwendungsmöglichkeiten, erfordern jedoch gleichzeitig immer höhere Datenübertragungsraten. Wesentliche Voraussetzungen dafür sind schnelle Übertragungswege und neuartige Antennen-Generationen im Mobilfunk. Hier setzt die Arbeit des Wissenschaftlers Professor Giuseppe Caire von der Technischen Universität Berlin an: Mit seiner Forschung hat er die Grundlage dafür geschaffen, dass künftig mobile Übertragungsgeschwindigkeiten im Gigabit-Bereich erreicht werden können. Dafür wurde er mit dem mit 25.000 Euro dotierten Vodafone-Innovationspreis 2015 ausgezeichnet.
In seiner Arbeit forscht Prof. Caire zu innovativen Technologien, die neue Antennen für Basisstationen und mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets ermöglichen. Durch verbesserte Algorithmen können Mobilgeräte künftig über sogenannte MIMO-Antennen effizienter mit dem Mobilfunknetz kommunizieren. MIMO (Multiple Input Multiple Output) ist der Oberbegriff für Verfahren, die Qualität und Datenrate von Funkverbindungen mit mehreren Antennen verbessern. Auch für den künftigen Mobilfunkstandard der 5. Generation (5G) werden neuartige Antennen benötigt.
Weitere Infos: Meldung der Vodafone Stiftung
Quelle: E-Mail-Newsletter des Informationszentrums Mobilfunk e. V. | Ausgabe 126 | Juni 2015