Schokolade macht schlank: Wissenschaftslüge geht um die Welt (Forschung)
Gast, Mittwoch, 27.05.2015, 19:57 (vor 3467 Tagen)
Eine Studie behauptet: Schokolade essen hilft beim Abnehmen. Diese gute Nachricht verbreitet sich schnell. Doch dahinter steckt ein Schwindel. Ein Lehrstück über die Gutgläubigkeit von Verbrauchern - und Journalisten. mehr ...
Kommentar: Jede Ähnlichkeit mit "Reflex" ist rein zufällig.
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, Warnung
Die Kunst der Darstellung: Biorepair-Zahnpasta
Gast, Donnerstag, 28.05.2015, 07:46 (vor 3467 Tagen) @ Gast
Schokolade macht schlank: Wissenschaftslüge geht um die Welt
H. Lamarr , München, Sonntag, 19.07.2015, 17:18 (vor 3414 Tagen) @ Gast
Eine Studie behauptet: Schokolade essen hilft beim Abnehmen. Diese gute Nachricht verbreitet sich schnell. Doch dahinter steckt ein Schwindel. Ein Lehrstück über die Gutgläubigkeit von Verbrauchern - und Journalisten. mehr ...
Auszug:
Die Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift ist einfacher als erwartet. Nur 100 Dollar müssen die Autoren investieren, dann erscheint die - auf Englisch verfasste - Studie amtlich im "International Archives of Medicine".
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Studie: Fischsemmel macht Kinder träge
Robert, Montag, 20.07.2015, 23:03 (vor 3413 Tagen) @ Gast
Bekannte von mir sind Veranstalter eines kleineren Volksfestes und die müssen jetzt neben den eh schon ellenlangen Allergenwarnungen auch noch bei den Fischsemmeln eine Warnung auf die Speisekarte drucken.
Die Fischsemmel mit Lachsersatz kann nämlich “Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“, so die EU.
Auslöser sind angeblich synthetische Farbstoffe, mit denen man den Seefisch rot einfärbt.
Siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Azofarbstoff
Das Ganze steht in einer EU-Verordnung vom 16.12.2008:
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:354:0016:0033:DE:PDF
Wie es scheint, bezieht sich die Warnung auf eine einzelne (!) Studie der Universität Southampton von McCann et al vom Jahr 2007.
Noch am 14.3.2008 gab es in dem Zusammenhang eine Pressemitteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit:
http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/ans080314.htm
Zitat:
Nach Prüfung aller vorliegenden Erkenntnisse und in Anbetracht der bestehenden erheblichen Unsicherheiten,[4] wie etwa die fehlende Übereinstimmung und die relativ schwache Auswirkung sowie die fehlenden Informationen über die klinische Bedeutung der beobachteten Verhaltensveränderungen, kam das Gremium zu dem Schluss, dass die Befunde der Studie von McCann et al. nicht als Grundlage zur Änderung des ADI-Wertes[5] für die betreffenden Lebensmittelfarbstoffe oder Natriumbenzoat herangezogen werden könnten.
Sprich: die Studie ist wenig aussagekräftig, aber machts hoid vorsichtshoiba a Papperl drauf!
Ganz interessant finde ich dazu auch eine Stellungnahme vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) unserer Schweizer Freunde (datiert 17.8.2010):
http://www.blv.admin.ch/themen/04678/04711/04719/index.html?lang=de
Zitate:
Das BLV und die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) haben die sogenannte Southampton-Studie analysiert. Die Schlussfolgerungen der Studie wurden widerlegt. Es wurden unter anderem die folgenden Punkte kritisiert:
•die Aktivität und Aufmerksamkeit wurde durch teilweise ungeschulte und nicht-neutrale Personen gemessen;
•die Messgrösse global hyperactivity aggregate (GHA, Mass für Hyperaktivität) fasst verschiedene Einzelbewertungen zusammen. Die klinische Bedeutung der Messgrösse GHA ist unklar;
•die Studie lässt keine Aussagen zur Dosis-Wirkungsbeziehung zu (hat die konsumierte Menge einen Einfluss auf die Änderungen im Verhalten?);
•es wurden Mischungen von Farbstoffen verwendet. Aussagen zu möglichen Wirkungen der Einzelsubstanzen sind so nicht möglich
und
Das Schweizerische Lebensmittelrecht sieht aktuell keinen solchen Warnhinweis vor. Eine solche Anforderung würde den Grundsätzen des Lebensmittelgesetz (LMG; SR 817.0), das auf wissenschaftlicher Evidenz aufbaut, widersprechen.
Der ist gut!
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Studie
Studie: Fischsemmel macht Kinder träge
H. Lamarr , München, Montag, 20.07.2015, 23:44 (vor 3413 Tagen) @ Robert
Bekannte von mir sind Veranstalter eines kleineren Volksfestes und die müssen jetzt neben den eh schon ellenlangen Allergenwarnungen auch noch bei den Fischsemmeln eine Warnung auf die Speisekarte drucken.
Die Fischsemmel mit Lachsersatz kann nämlich “Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“, so die EU.
"Robert", Sie müssen das interdisziplinär-nachhaltig sehen:
Gott sei Dank haben wir die EU-Bürokraten. Stellen Sie sich nur vor, die Warnung auf der Speisenkarte würde fehlen! Dann würden doch Cornelia, Eva, Alfred, Jörn und Karl jedesmal wieder Elektrosmog als Schuldigen in Verdacht haben, hingen die Schratzen nach 'ner Fischsemmel ungewohnt träge herum.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –