Risikokommunikation: rote Karte für Mobilfunkgegner (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.12.2014, 11:46 (vor 3390 Tagen)

Franz Hornauer ist kein Weichei. Gerne besucht er in seiner Region Veranstaltungen von Mobilfunkgegnern, um dort auch "der anderen Seite" eine Stimme zu geben. Vieles, sagt er, was geschäftstüchtige Baubiologen dann vortrügen, sei sogar richtig und würde die Wachsamkeit der Zuhörer einlullen. An den entscheidenden Stellen aber, wenn unvermittelt eine dem Geschäft dienliche Lüge aufgetischt werde oder die Wahrheit nur noch in homöopathischer Dosis zu erkennen sei, werde er lebendig. Hornauer schreit dann nicht dazwischen, sondern macht etwas viel Geschickteres. Je nach Grad der Desinformation, die der Referent seinen Zuhörern unterjubeln möchte, reckt er seinen Arm hoch mit einer gelben oder roten Karte in der Hand. Auf diese Weise kann er sich angemessen bemerkbar machen, ohne dass der Referent, der Hausrecht hat, ihn wegen Störung seiner Veranstaltung eilends des Saales verweisen kann. Das farbenfrohe Kartenspiel irritiert den Referenten zunächst und irgendwann fragt dieser nach, was das Ganze soll. Dann hat Hornauer Gelegenheit den Zuhörern die Bedeutung der gelben und roten Karten zu erklären und den Leuten reinen Wein einzuschenken!

Aus meiner Sicht ein mustergültiger Weg, der üblichen Desinformation in Veranstaltungen von Mobilfunkgegnern unaufdringlich etwas entgegen zu setzen, was bei den Zuhörern wahrscheinlich auch beträchtliche Spätwirkung hat, wenn ihnen auf dem Nachhauseweg in Erinnerung kommt, wie häufig sie die gelbe und rote Karte sehen konnten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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