Schwarzenburg: Orange greift HUJs Alpenfestung an (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.07.2014, 03:29 (vor 3808 Tagen)

Orange traut sich was. Ausgerechnet in Schwarzenburg will der schweizerische Mobilfunkbetreiber eine Sendeanlage modernisieren. Doch der Gigaherz-Präsident hat Wind davon bekommen, prompt sieht er in dem Baugesuch einen "Betrugsversuch an der örtlichen Behörde und an der Anwohnerschaft". Die Feldstärke in den umliegenden Wohnhäusern, orakelt Jakob, würde mindestens um den Faktor 2,12 :wink: ansteigen. Schwarzenburg aber darf auf keinen Fall fallen, denn dies wäre ein verheerendes Signal hinsichtlich der Widerstandskraft des Gigaherz-Präsidenten. Hans-Ueli will seine Alpenfestung deshalb unbedingt halten und ruft über seine Website seine Nachbarn zu den Waffen. Und das ist sein Plan:

Einsprache erheben!
Wie jede kritische Anlage, bei welcher eine grosse Anzahl Einsprachen zu erwarten sind, wurde auch dieses Projekt voll in der Ferienzeit publiziert.
Einspracheberichtigt ist, wer weniger als 792m vom Antennenstandort, Güterstrasse 5, entfernt wohnt.
Die Einsprachefrist dauert bis zum 4.August 2014. Einsprachestelle ist die Bauverwaltung Schwarzenburg

Ich habe den Kreis mit 792 Meter Radius mal eben in die Google-Earth-Darstellung von Schwarzenburg rötlich eingetragen und so zeigt sich: Fast alle der rund 6200 Schwarzenburger sind anscheinend einspruchsberechtigt. Auch Hans-Ueli (gelber Punkt), der wohnt 400 Meter vom Standort (Kreismittelpunkt) entfernt.

Schaun'n mer mal, ob es ihm gelingt, den Überraschungsangriff von Orange zu parieren.

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Luftaufnahme: Google Earth

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schwarzenburg, Alpenfestung

Orange weist Betrugsvorwurf zurück

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.04.2015, 09:57 (vor 3536 Tagen) @ H. Lamarr

Schaun'n mer mal, ob es ihm gelingt, den Überraschungsangriff von Orange zu parieren.

Der große Showdown fand nicht statt, denn Orange hat das Baugesuch im März 2015 zurück gezogen. Gigaherz-Präsident Hans-U. Jakob verfasste dazu auf seiner Website den Beitrag Betrugsversuch geplatzt – Orange zieht Baugesuch zurück.

Da der Gigaherz-Präsident bekannt dafür ist, auch den alltäglichen Verlauf der Dinge in seinem Sinne umzuinterpretieren und in dramatische Erfolgsmeldungen umzuetikettieren, habe ich bei Orange nachgefragt, wie dieser Netzbetreiber zu den Vorwürfen aus Schwarzenburg steht.

Von einem Betrugsversuch könne keine Rede sein, sagte Sprecherin Therese Wenger erwartungsgemäß. Richtig sei, Organge habe es versäumt, vorgängig das Einverständnis des Baurechtsgebers für das Ausbauvorhaben einzuholen. Als sich nachträglich herausstellte, der Baurechtsgeber sei mit dem Vorhaben nicht einverstanden, habe Orange das Baugesuch folgerichtig zurück gezogen. Und selbstverständlich, betonte Wenger, würden bei allen Anlagen von Orange die Grenzwerte eingehalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Unterstellung, Querulant, Scheinriese

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