"Jungfrau von Obermenzing" auf dem Kriegspfad (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.04.2014, 18:12 (vor 3623 Tagen)

Keine Mobilfunkgegnerin ist im www so häufig und auf so vielen unterschiedlichen Bühnen zur Stelle, wie unsere allseits geschätzte Eva W. aus O. in M.

Und doch sieht sich Eva als Aschenputtel.

Ungewohnt militant schreibt die wehrhafte Fluglotsenassistentin im Ruhestand:

Lässt man all die "unglaublichen Zuordnungen" von Funkfanatikern, die m.E. ja auf fundierte Unterstützung zählen können, sprich "alles ist uns recht, um diese von Funk betroffene Minderheit zum Schweigen zu bringen", stets gewähren, so geben wir unser Recht auf Meinungsäußerung ab und überlassen anderen das Feld. Die Situation der unter EMF leidenden Bürger ist mittlerweile so, als wären sie keine Bürger, als gäbe es sie nicht.

[...] Da auch als seriös bekannte Zeitungen mittlerweile in diese Kerbe schlagen und es praktisch nicht mehr möglich ist, auch nur einen Leserbrief unterzubringen, finde ich es an der Zeit, dass wir nicht die so Braven und Geduldigen spielen, denn auch wir haben das Recht der freien Meinungsäußerung, und auch für uns gibt es das Recht, wie für alle Minderheiten, nicht ständig gedemütigt und verachtet, ja lächerlich gemacht zu werden.

[...] Das ist auch ganz fatal im Sinne der Schwerstbetroffenen, die gar nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben irgendwie noch halbwegs zu meistern ...

Egal, was sie über uns sagen, das ist nie etwas Gutes. Man sollte es nicht so einfach hinnehmen. Es erfordert keinen besonderen Mut, klar und deutlich dagegen zu schreiben. Es ist ein Recht, das uns zusteht. Völlig egal, ob es sich dann um Spatenpaul oder um Prof. Lerchl handelt.

Kommentar: Evas Brandposting ist mMn eine unmittelbare Folge der kollektiven Selbsttäuschung, die Frau W. am 5. April 2014 in Würzburg in vollen Zügen genießen durfte. Das war Woodstock für Mobilfunkgegner. Die Referenten dort gaben den wenigen "nützlichen Idioten" unter den Zuhörern das wertvolle Gefühl, nicht plemplem zu sein, sondern Speerspitze im Kampf gegen die infame Mobilfunkmafia. Und Eva macht jetzt genau das, was sich die Drahtzieher erhofft haben, sie verbreitet im arg zerzausten und gnadenlos dezimierten Heer der Mobilfunkgegner Zuversicht. Dass alles, was Sie in ihrem Posting anmahnt, von Mobilfunkgegnern schon seit Jahr und Tag emsig praktiziert wird, um Größenordnungen fleißiger, und mit ungleich mehr Personal als die wenigen Verteidiger der Vernunft, scheint Eva nicht zu registrieren. Sie badet sich in dem angenehm warmen Gefühl der Selbsttäuschung, in der noch zu schreibenden Geschichte des Widerstandes gegen die Funkversorgung womöglich einen Ehrenplatz zu ergattern - als die unbeugsame "Jungfrau von Obermenzing".

Und sollte der Herrgott die liebe Eva einmal in ferner Zukunft zu sich rufen, so bin ich sicher, sie hat vorgesorgt und dem Steinmetz bereits Anweisung erteilt für eine ewig mahnende Signatur im Stile von:

Durch Mobilfunk geschädigt!

Auch nicht schlecht: Hier liegt mein Weib, Gott sei’s gedankt, bis in das Grab hat sie gezankt. Lauf, lieber Leser, schnell von hier, sonst steht sie auf und rauft mit dir.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Plural, Selbsttäuschung, Bühne, Laiendarsteller, nützliche Idioten, Wolperdinger, Obermening


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