Doktorwürde Physiker Jan-Hendrik Schön (Allgemein)

Gast, Sonntag, 23.03.2014, 09:16 (vor 3935 Tagen)

Wer nach dem Studium fälscht, verliert seinen Doktortitel

Der Physiker Jan-Hendrik Schön war einer der größten Fälscher Deutschlands. Er kämpft um seinen Doktortitel, den er redlich erworben hat. Erneut ohne Erfolg.

von Hermann Horstkotte / 1. August 2013

Der Aufstieg und Fall des Blenders war von Superlativen geprägt. Wohl kaum ein anderer Forscher in Deutschland ist zuerst so erfolgreich gewesen, um anschließend umso tiefer zu stürzen. Der Physiker Jan-Hendrik Schön gilt vielen als Inbegriff für Fälschung in der Forschung. Als Mitarbeiter der Bell Laboratories in den USA beging Schön zwischen 1998 und 2002 spektakuläre Datenmanipulationen. Als er damit aufflog, hatte die Max-Planck-Gesellschaft, die deutsche Nobelpreisträgerschmiede, dem damals 32-Jährigen schon einen Direktorenposten angeboten. Die Uni Konstanz sprach vom "größten Fälschungsskandal in der Physik der letzten 50 Jahre" und entzog ihrem Zögling 2004 den sechs Jahre früher vergebenen Doktor. Zu Recht?

Ja, urteilte nun das höchste deutsche Verwaltungsgericht. Der Titelentzug diene von Fall zu Fall "dem Schutz des wissenschaftlichen Prozesses" im Allgemeinen. Ein Doktor macht sich seines Titels unwürdig, "wenn er den mit der Verleihung begründeten Vertrauensvorschuss" in seine gute wissenschaftliche Praxis durch "gravierende Verstöße enttäuscht hat." Damit ist der inzwischen mehr als zehn Jahre dauernde Rechtsstreit zwischen dem Physiker Schön und seiner Heimatuni Konstanz allerdings noch immer nicht zu Ende. Schöns Anwalt sagt, er bemühe jetzt das Bundesverfassungsgericht. Weiter ...

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Tags:
Wissenschaft, Nobelpreis, Wissenschaftsskandal, Preisträger, Datenmanipulation, Schön, Doktorwürde

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