Kommen wir nun zu meiner Frage, an wen muss ich wenden um näheres über dieses Gebäude mit samt seinen Antennen in Erfahrung zubringen und kann man irgendwie Messungen erzwingen oder so ähnlich? Was kann man im allgemeinen gegen soetwas tun?
Also ich würde folgendes probieren:
1) Orientierungs-Recherche nach dem Senderstandort bei der EMF-Datenbank der BNetzA: http://emf.bundesnetzagentur.de/gisinternet/index.aspx?User=1000&Lang=de
Viel Konkretes bekommen Sie dort jedoch nicht geboten (z. B. keine Angaben über Sendeleistung, genauer Standort, Betreiber).
2) Wenn Sie in unmittelbarer Nähe wohnen deklarieren Sie sich als unmittelbar Betroffener: Dann sollten Sie von der zuständigen Außenstelle der BNetzA auch ein Exemplar der Standortbescheinigung bekommen, wir bekamen als unmittelbar Betroffene vor ca. 2 Jahren sogar noch (hochspannende) Akteneinsicht (könnte inzwischen aber abgeschafft worden sein).
Erzwingen lassen sich (unentgeltliche) Messungen nicht. In Bayern gab's aber mal ein betreiberfinanziertes staatliches Unterstützungsprogramm (Fee-Programm), das Messungen bei Betroffenen finanzierte. Doch wenn sich bei den Bankern Krebs häuft, sollten die für eine verbindliche Messung (Spektrumanalysator) z. B. durch einen seriösen Baubiologen ca. 300 bis 400 Euro übrig haben. Oder Sie suchen in der izgmf-Liste der Bürgerinitiativen eine nahe gelegene, die über ein Breitbandmessgerät verfügt und mal eben für lau vorbeikommt. Diese Breitbandmesser sind zwar nur Schätzeisen, zur ersten Orientierung über die Intensität der Feldbelastung reichen sie jedoch aus. So wie Sie den Standort beschreiben, dürften jedoch in der Bank (Obergeschoß) und der direkt angrenzenden Bebauung keine hohen Werte (größer 5 mW/qm) vorkommen, denn ein deutlich profilüberragendes Gebäude ist nachgerade das kleinste Übel bei der Standortwahl. Die oft zu lesende Befürchtung, dass es senkrecht unter einem Standort zu massiven Feldbelastungen kommt, teile ich in ihrem Fall nicht (hoher Senderstandort, wenig Reflexionen).
Was auch passieren kann und wenig publiziert wird: Durch fehlerhafte Verkabelung (Massung) einer Basisstation kann es unter ungünstigen Umständen im gesamten Gebäude (dort wo die Station im Keller oder auf dem Dach steht) zu Verschleppungen des Hochfrequenzsignals über die Stromleitungen kommen. Da kommt dann die Feldbelastung nicht von außen über die Fenster rein, sondern von innen. Dies setzt allerdings einen kapitalen Montagefehler bei der Installation der Station voraus - soll aber schon vorgekommen sein.
Allgemein können Sie gegen den Standort kaum mehr tun als sorgfältig und sachlich zu beobachten, was passiert (Erkrankungen) und die Belastung der Menschen durch glaubwürdige Messungen festzuhalten. Bei Auffälligkeiten das gesammelte Material publizieren (Zeitungen, Bürgerwelle ...) sowie den Behörden (z. B. BfS) zur Verfügung stellen - danach hilft i.a. nur beten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –