Vorgehen gegen Sendemastensammelsurium? (Allgemein)

lenny, Sonntag, 18.12.2005, 17:22 (vor 6918 Tagen)

Hallo.

ich bin gerade dabei mich in die ganze Materie einzuarbeiten, was sich jedoch als recht schwierig erwiesen hat, da man von einem Bundesministerium zum nächsten kommt:)

Zu meinem Problem, in meinem Wohnort gibt es mitten in einem Wohngebiet ein relativ hohes Gebäude der Bank. Dort oben stehen 5 Masten mit weiteren kl. Antennen, 2 Parabolantennen und mehrere kl. dünnen Antennen usw. Da ich von Bekannten erfahren habe das sich bei den Mitarbeitern der Bank Krebserkrankungen häufen, auch sie selbst waren betroffen, möchte ich mich einmal vergewissern ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Ich selbst wohne in unmittelbarer Nähe und obwohl ich aus der IT-Branche komme, fühle mich nicht sehr wohl mit dem Gedanken.

Kommen wir nun zu meiner Frage, an wen muss ich wenden um näheres über dieses Gebäude mit samt seinen Antennen in Erfahrung zubringen und kann man irgendwie Messungen erzwingen oder so ähnlich? Was kann man im allgemeinen gegen soetwas tun?

Danke & Gruß
lenny

Vorgehen gegen Sendemastensammelsurium?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 18.12.2005, 21:59 (vor 6917 Tagen) @ lenny

Kommen wir nun zu meiner Frage, an wen muss ich wenden um näheres über dieses Gebäude mit samt seinen Antennen in Erfahrung zubringen und kann man irgendwie Messungen erzwingen oder so ähnlich? Was kann man im allgemeinen gegen soetwas tun?

Also ich würde folgendes probieren:

1) Orientierungs-Recherche nach dem Senderstandort bei der EMF-Datenbank der BNetzA: http://emf.bundesnetzagentur.de/gisinternet/index.aspx?User=1000&Lang=de
Viel Konkretes bekommen Sie dort jedoch nicht geboten (z. B. keine Angaben über Sendeleistung, genauer Standort, Betreiber).

2) Wenn Sie in unmittelbarer Nähe wohnen deklarieren Sie sich als unmittelbar Betroffener: Dann sollten Sie von der zuständigen Außenstelle der BNetzA auch ein Exemplar der Standortbescheinigung bekommen, wir bekamen als unmittelbar Betroffene vor ca. 2 Jahren sogar noch (hochspannende) Akteneinsicht (könnte inzwischen aber abgeschafft worden sein).

Erzwingen lassen sich (unentgeltliche) Messungen nicht. In Bayern gab's aber mal ein betreiberfinanziertes staatliches Unterstützungsprogramm (Fee-Programm), das Messungen bei Betroffenen finanzierte. Doch wenn sich bei den Bankern Krebs häuft, sollten die für eine verbindliche Messung (Spektrumanalysator) z. B. durch einen seriösen Baubiologen ca. 300 bis 400 Euro übrig haben. Oder Sie suchen in der izgmf-Liste der Bürgerinitiativen eine nahe gelegene, die über ein Breitbandmessgerät verfügt und mal eben für lau vorbeikommt. Diese Breitbandmesser sind zwar nur Schätzeisen, zur ersten Orientierung über die Intensität der Feldbelastung reichen sie jedoch aus. So wie Sie den Standort beschreiben, dürften jedoch in der Bank (Obergeschoß) und der direkt angrenzenden Bebauung keine hohen Werte (größer 5 mW/qm) vorkommen, denn ein deutlich profilüberragendes Gebäude ist nachgerade das kleinste Übel bei der Standortwahl. Die oft zu lesende Befürchtung, dass es senkrecht unter einem Standort zu massiven Feldbelastungen kommt, teile ich in ihrem Fall nicht (hoher Senderstandort, wenig Reflexionen).

Was auch passieren kann und wenig publiziert wird: Durch fehlerhafte Verkabelung (Massung) einer Basisstation kann es unter ungünstigen Umständen im gesamten Gebäude (dort wo die Station im Keller oder auf dem Dach steht) zu Verschleppungen des Hochfrequenzsignals über die Stromleitungen kommen. Da kommt dann die Feldbelastung nicht von außen über die Fenster rein, sondern von innen. Dies setzt allerdings einen kapitalen Montagefehler bei der Installation der Station voraus - soll aber schon vorgekommen sein.

Allgemein können Sie gegen den Standort kaum mehr tun als sorgfältig und sachlich zu beobachten, was passiert (Erkrankungen) und die Belastung der Menschen durch glaubwürdige Messungen festzuhalten. Bei Auffälligkeiten das gesammelte Material publizieren (Zeitungen, Bürgerwelle ...) sowie den Behörden (z. B. BfS) zur Verfügung stellen - danach hilft i.a. nur beten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Vorgehen gegen Sendemastensammelsurium?

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.12.2005, 18:31 (vor 6915 Tagen) @ H. Lamarr

Also ich würde folgendes probieren:

Zwei Tage später: Gib dir keine Mühe, sagte sich spatenpauli, das war doch bloß wieder einer dieser Testfrager.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Vorgehen gegen Sendemastensammelsurium?

shimra, Dienstag, 20.12.2005, 19:12 (vor 6915 Tagen) @ H. Lamarr

Zwei Tage später: Gib dir keine Mühe, sagte sich spatenpauli, das war doch bloß wieder einer dieser Testfrager.

Schweinerei . Auch so eine Auswirkung unseres moralischen Absturzes , oder.
shimra

Vorgehen gegen Sendemastensammelsurium?

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.12.2005, 22:11 (vor 6915 Tagen) @ shimra

Schweinerei . Auch so eine Auswirkung unseres moralischen Absturzes , oder.

Ja, etwas einseitig der lenny. Selber schuld, wenn ich ihm auf den Leim gegangen bin. Habe kürzlich mal einen Bericht gelesen, was während des 30-jährigen Krieges die Katholiken mit einem Protestanten gemacht haben (oder umgekehrt), wenn sie ihn in die Finger gekriegt haben. Shimra, ich sags ihnen, d a s waren moralische Abstürze.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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