Tetra-Handfunkgeräte: Polizisten fürchten Gesundheitsrisiken (Technik)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.02.2014, 00:58 (vor 3704 Tagen)

In Kreisen der vereinigten Mobilfunkgegner macht eine Alarmmeldung über Tetra-Funk die Runde. So frohlockt "Hesse" im hese-Forum: Digitalfunk: Polizisten befürchten Gesundheitsrisiken.

Das liest sich dort alles ziemlich entsetzlich, und zum Schluss krönt "Hesse" seinen Beutezug mit folgendem "Kommentar":

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass die sogenannten Eigensicherheitsberater der Polizeiinspektion Trier ihren Dienstherren die Vertuschung von Gesundheitsgefahren vorwerfen. Man fordert zur Rückkehr der Analoggeräte auf, wenigstens solange, die Gefährdungsquellen nicht beseitigt sind.

Warum, fragte ich mich, formuliert der dumme Copy-Paste-Textgenerator eine Passage aus dem Originaltext mühsam um und nennt das Ergebnis "Kommentar", obwohl es doch gar keiner ist?

Die Originalquelle klärt schnell: "Hesse"s schlechter Ruf kommt nicht von ungefähr, der Mann ist ein böser Täuscher.

Um es kurz zu machen: "Die Polizisten", die Gesundheitsrisiken durch Tetra-Handys befürchten, sind genau 2 (in Worten: zwei) Polizisten aus Trier. Es handelt sich dabei um zwei Kommissare, die, wenn sie nicht hauptberuflich unterwegs sind, nebenbei den Job eines "Eigensicherungsberaters" in ihrer Dienststelle wahrnehmen. Irgendeiner muss diesen Job ja machen.

Nun sind Polizeikommissare aber nicht gerade berühmt dafür, besondere Fähigkeiten über die Einstufung biologischer Nebenwirkungen von Tetra-Handys zu haben. Die beiden haben schlicht und einfach nur etwas missverstanden und Mist gebaut, von dem niemand Notiz genommen hätte, wäre da nicht dem Trierer Volksfreund die Beschwerde der beiden Kommissare zugesteckt worden. Jetzt haben die zwei das Pech, dass ihre unqualifizierte Reaktion auf eine unglücklich formulierte Dienstanweisung hier durch den Kakao gezogen wird. Ich meine aus gutem Grund: Jedes Kind weiß heute, Handygebrauch im Auto kann zu einem Anstieg der Immission führen, muss aber nicht.

Zurück zu "Hesse": Er hörte genau dann auf, 1:1 einkopierte Textpassagen zu bringen, als der folgende Satz an der Reihe gewesen wäre:

Die beiden so genannten Eigensicherungsberater der Polizeiinspektion Trier werfen ihren Dienstherren in einem internen Schreiben, das dem TV ebenfalls vorliegt, eine Vertuschung der Gesundheitsgefahren vor.

Da "Hesse" gerne Dramatik vortäuscht, konnte er diesen Satz nicht bringen, denn dann wäre die Katze, dass es in der Story um nur zwei Polizisten geht, statt um scheinbar hunderte, aus dem Sack gewesen.

Ich finde das Verhalten dieses Mannes verschlagen und verachtenswert.

Vielleicht das noch: Auch ein Polizeihauptkommissar und ödp-Funktionär aus Kelheim hält sich für einen Anti-Mobilfunk-Experten. Wer viel Zeit hat, kann das unglaubliche Desaster, das der Mann in dem bayerischen Dorf Obereggersberg mit zu verantworten hat, hier nachlesen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Täuschung, Manipulation, Polizeifunk, Wasserträger


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