Beim Löschen des Spam-Ordnerinhalts bin ich heute auf eine Mail gestoßen, die hierhin führt. Dummerweise habe ich voreilig geklickt und nicht darauf geachtet, dass der Link mit einem ID-Code personalisiert ist, d.h., ClinLife konnte meinen Zugriff auf die Website (m)einer Mailadresse zuordnen. Da es jetzt ohnehin schon wurscht ist, habe ich den Link inklusive ID eingestellt, wer darauf klickt hat nichts zu befürchten.

Ohne Personalisierung landet man auf der Leitseite von ClinLife.

Ich konnte keine belastbaren Fakten herausfinden, dass das Portal unseriös ist, nur mein Bauch sagt mir: Besser die Finger davon lassen.

Im Grunde wäre so ein Portal mMn für überzeugte Elektrosensible interessant. Im Auswahlfeld der "Krankheitsbilder" taucht Elektrosensibilität natürlich nicht auf, da überzeugte EHS jedoch an etlichen klassischen Symptomen leiden wie Schlaflosigkeit, wäre über den Weg der Symptome eine Teilnahme möglich. Vorausgesetzt, es handelt sich hier um ein seriöses Angebot, das einem keine persönlich sensiblen Daten entlockt, um die Opfer dann mit sehr gezielter Werbung in Bedrängnis zu bringen.

Mich erinnert das Auftreten von ClinLife an die Zahnpastawerbung, die posaunte, die Creme XYZ sei "klinisch getestet" - aber nicht verriet, ob positiv oder negativ getestet. Wieder einmal wird nach strengen Maßstäben nicht gelogen, der Fehler entsteht erst im Kopf des Lesers. Wir kennen diese Methode ja auch gut von einem Anti-Mobilfunk-Verein. Bei ClinLife heißt es: "Ihre [...] Registrierung und Studienbewerbungen sind kostenlos und unverbindlich!" Okay, aber ist es auch die Teilnahme an einer Studie? Und wieso sollte ich als Proband überhaupt etwas bezahlen, müsste ich nicht viel eher für meine Opferbereitschaft etwas bekommen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –