FEE-2-Projekt - kommunaler Geldtopf gegen EMF-Hysterie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.12.2013, 11:13 (vor 4028 Tagen)

Wie hier ausgiebig dokumentiert, verzichtet der Stadtrat im bayerischen Riedenburg freiwillig auf staatliche Fördermittel und beauftragt mit einer EMF-Prognose stattdessen lieber einen fachlich nicht anerkannten Verein in München.

Doch auf welcher Rechtsgrundlage werden die großzügig bemessenen Fördermittel für EMF-Beratung und -Messungen in Bayern gewährt, unter welchen Bedingungen und woher kommt überhaupt das Geld?

Antwort auf alle diese Fragen gibt hier das Bayerische Landesamt für Umwelt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Krötenwanderung, Finanzierung, Fördermittel, Stadtrat, EMF-Prognose, Herrenberg, Honorar, Elektrosmogmessung, Riedenburg, Steuerskandal

FEE-2-Projekt - kommunaler Geldtopf gegen EMF-Hysterie

Kuddel, Donnerstag, 12.12.2013, 13:59 (vor 4028 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 12.12.2013, 14:23

6900 Euro sind ja ein Schnäppchen.

Im Fall Herrenberg kam der Kostenvoranschlag des Umweltinstituts auf einen Betrag von 30.000 Euro.
(PDF, Seite 4)

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Suchkreisan fragen und der örtlichen Situation, soweit sie dem Gutachter bekannt ist, werden die Gesamtkosten von Herrn Ulrich-Raithel auf 30.000 € geschätzt. Dieser Betrag wird unter der Rubik Sachverständige, Beratung im Nachtragshaushalt mit 30.000 € ausgewiesen und finanziert.

Das Umweltinstitut sagt auch klar, dass es keine Messungen gemäß dem FE-2 Projekt anbietet und begründet dies damit ,dass das FE-2 Projekt zu 57% von Mobilfunkbetreibern finanziert wird. (PDF-Seite15)

Wissen sollte man dabei, dass Messungen und Immissionsprognosen der
im Rahmen des zum Mobilfunkpakt gehörenden FEE-2-Projekts durchgeführten Untersuchungen zu 57 Prozent von den Mobilfunkbetreibern finanziert werden (4.1 der Fördergrundsätze des FEE-2-Projekts).

Das Umweltinstitut München bietet keine Messungen und Gutachten im Rahmen des FEE-2-Projekts an.

K

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Kompetenz, Mobilfunkpakt, Umweltinstitut, Fee-2-Projekt, Immissionsprognose, Immissionsmessung, Immissiongutachten

Umweltinstitut: Kunst der Darstellung ist der halbe Umsatz

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.12.2013, 14:53 (vor 4028 Tagen) @ Kuddel

Das Umweltinstitut München bietet keine Messungen und Gutachten im Rahmen des FEE-2-Projekts an.

Das ist die hohe Kunst, nicht die volle Wahrheit zu sagen, ohne zu lügen.

Richtig müsste der Satz also lauten:

Das Umweltinstitut München bietet keine Messungen und Gutachten im Rahmen des FEE-2-Projekts an, weil es den hohen Anforderungen an die fachliche Qualifikation des Auftragnehmers nicht genügt - und solche Messungen und Gutachten daher gar nicht anbieten darf.

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Umweltinstitut München, Gutachten, Täuschung, Messung, Immission, Fehler im Kopf, Umsatz

Umweltinstitut: Kunst der Darstellung ist der halbe Umsatz

Kuddel, Donnerstag, 12.12.2013, 15:59 (vor 4028 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 12.12.2013, 16:27

Das Umweltinstitut München berherrscht auch die Kunst, den Lesern seiner Broschüren glauben zu lassen, daß es "ernst zu nehmende Hinweise" gäbe, dass Mobilfunkmasten Krebs, Leukämie und Hirntumore hervorrufen.

So in dieser Broschüre (PDF):

Auf Seite 4 oben links eine schematische Darstellung der Abstrahlung eines Funkmasten. Dazu die Aussage, dass die "oberen Stockwerke von Gebäuden am stärksten betroffen sind" , was soweit ja nicht falsch ist, aber -

Direkt daran anschließend das Kapitel "Hinweise auf Erkrankungen" (Seite 4 unten links)

[Umweltinstitut] Die Ergebnisse der wenigen bereits abgeschlossenen epidemiologischen Untersuchungen im Hochfrequenzbereich liefern ernst zu nehmende Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko als Folge gepulster oder ungepulster elektromagnetischer Bestrahlung ein Risiko vor allem von Leukämie und Hirntumoren....

Kein Wort darüber, daß es "Hinweise", wenn überhaupt, dann nur als "schwache Hinweise" im Zusammenhang mit der ungleich stärkeren Belastung durch unmittelbare Mobiltelefon-Nutzung gibt. Es wird verschwiegen, dass diese Studien nicht auf die schwächeren Imissionen von Mobilfunkmasten übertragbar sind.

Das Umweltinstitut suggeriert, daß man sich ab einem Abstand unterhalb 500m zum Masten sorgen machen müsse:

Seite 10, blauer Kasten:

[Umweltinstitut] Grob geschätzt empfehlen wir, dass der Abstand zu Einzelsendeanlagen mit Blickkontakt zum Sender in Hauptstrahlrichtung mindestens 300 bis 500 Meter betragen sollte.

Das Umweltinstitut vertritt die Meinung:
(Seite 10)

Solange die Grenzwerte nicht gesenkt werden, bleibt es Bürgern und Kommunen nicht erspart, sich mit der Planung von strahlenminimierten Standorten zu beschäftigen.
Bürgerinitiativen können hier durchaus einiges erreichen– und zukunftsorientierte Politiker,...
...Strahlenminimierte Standorte lassen sich über vergleichende Immissionsprognosen finden. Anhand spezieller Computerberechnungen aus unabhängiger Hand erhält die Kommune Informationen,....


Das Umweltstinstitut München orientiert sich am so genannten (=auf nicht wissenschaftlicher Grundlage basierenden) Salzburger Vorsorgewert (1mW/m²) und vertritt die Meinung, dass darüber Handlungsbedarf sei...
(Seite 13)

[Umweltinstitut] Bei einer Bestrahlung oberhalb des Wertes der Salzburger Resolution empfehlen wir Abschirmmaßnahmen.

Alles in allem, geht es dem Umweltinstitut München wohl eher um seine kostenpflichtigen Dienstleistungsangebote auf dem Gebiet der so genannten Baubiologie (welche aus der kassischen Wünschelrutengeherei hervorging).

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=49051
http://www.institut-baubiologie.de/radiaesthesie.html
http://www.institut-baubiologie.de/elektrosmog.html

K

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Alarmschläger, Wünschelruten, Kommerz, Sorgfaltspflicht, Alarm, Alarmist, Stimulus

Die wissenschaftlichen Beine des Salzburger Vorsorgewerts

H. Lamarr @, München, Freitag, 13.12.2013, 11:55 (vor 4027 Tagen) @ Kuddel

Das Umweltstinstitut München orientiert sich am so genannten (=auf nicht wissenschaftlicher Grundlage basierenden) Salzburger Vorsorgewert (1mW/m²) und vertritt die Meinung, dass darüber Handlungsbedarf sei...

Der "alte" Salzburger Vorsorgewert aus dem Jahr 2000 (1 mW/m²) stand noch auf einem wissenschaftlichen Bein, wie Sie hier auf Seite 6 (Teilnehmerlist der Salzburger Konferenz, der der Vorsorgewert entsprang) nachlesen können. Ursprünglich hatten die Konferenzteilnehmer in Salzburg 100 mW/m² als unbedenklich eingestuft, dann aber den Sicherheitsaufschlag 100 angesetzt.

Der "neue" Salzburger Vorsorgewert aus dem Jahr 2003 (1 µW/m²) hat kein wissenschaftliches Bein mehr, er beruht, eigenen Angaben zufolge, allein auf empirischen Beobachtungen von Dr. med. Gerd Oberfeld.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Vorsorgewert, Salzburg, Salzburger Vorsorgewert

In welchem Ort haben die Gutachten etwas gebracht ?

Kuddel, Freitag, 13.12.2013, 19:55 (vor 4027 Tagen) @ H. Lamarr

Per Suchmaschine lassen sich ja so einige Gutachten mit Imissionsprognosen des Umweltinstituts München im Internet finden.

Man sollte sich mal die Mühe machen und herausarbeiten, in welchem "Fall" das Ganze überhaupt eine signifikante "Verbesserung" gebracht hat.

Was mir aufgefallen ist:

Das Umweltinstitut erstellt die Prognosen für eine Höhe von 4 Metern über Grund ausserhalb von Gebäuden (z.B. auf Balkonen im 1. Stock oberhalb des Erdgeschosses)
Die Prognosen geben keine Auskunft darüber, was im Gebäude zu erwarten ist (meistens eine Größenordnung weniger) .

Oft liegen die anfänglichen Prognosen zum Standortvorschlag der Betreiber bereits um Faktor 100 bis 1000 unterhalb der Grenzwerte und Prognosen sind immer "worst case"!, d.h. reale Werte liegen gewöhnlich deutlich darunter.

Die "agressivsten" Alternativvorschläge des Instituts erreichen hingegen selten mehr als eine Verminderung um Faktor 4 bezüglich der Strahlungsleistungsdichte.

Oft ergibt sich dann, dass bei den agressiveren Alternativvorschlägen zur Expositionsverminderung die Netzabdeckung leidet, so daß letzendlich die Telefonnutzer stärker belastet werden.
Zum Schluß kommt es meistens zu einem Kompromiss mit einer Expositionsminderung, die kaum noch der Rede wert ist.
Angesichts des hohen Auwands, scheint der "Gewinn" des Procedere also in keinem Verhältnis zum Aufwand zu stehen.

Interessanterweise sind Angaben zur Leistungsflußdichten bei "Prognosen" des Umweltinstituts in Milliwatt/m² angegeben, aber bei echten Messungen in Mikrowatt/m² und interssanterweise liegen sie trotzdem "Zahlenmäßig" in der gleichen Größenordnung. Die "realen" Messungen liegen also nicht selten um Faktor 100 bis 1000 unterhalb der "fiktiven" Prognosen.

K

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