Unfreiwillige Netzverdichtung in Sicht (Technik)
Auszug aus einem Artikel in Digital Fernsehen:
Der Breitbandausbau schreitet voran, wenngleich trotz der Digitalen Dividende 1 immer noch Versorgungslücken in ländlichen Gebieten vorhanden sind. Um einerseits diese zu schließen und andererseits hohe Bandbreiten in solchen Regionen zu ermöglichen, werden die Mobilfunker nicht umhin kommen, ihre Netze zu verdichten. Das ist ihnen aber zu teuer.
Netzverdichtung heißt, dass die Zellen der Mobilfunknetze verkleinert werden, um einen höhere Datendurchsatz zu erreichen. Dafür werden die Abstände zwischen den Mobilfunkmasten verringert. Heißt, es müssen mehr Masten aufgestellt werden.
Das Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass eine weitere Frequenzzuweisung für den Mobilfunk nicht ausreichen wird, um in ländlichen Regionen Bandbreiten bis 50 Mbit/s anbieten zu können. Zur Debatte steht das Frequenzspektrum im 700-MHz-Band, das dem Mobilfunk im Rahmen einer Digitalen Dividende 2 zur Verfügung gestellt werden könnte. Die Bundesnetzagentur hat hierzu bereits Szenarien erstellt, die jedoch auf heftige Kritik aus den Reihen des Rundfunks stießen.
Kommentar: Eine Netzverdichtung führt dazu, dass die Funkimmission auf niedrigerem Niveau gleichmäßiger und damit sozial gerechter verteilt wird und auch die Handys mit geringerer Sendeleistung arbeiten können. Paradox ist, dass die von technischen Laien geführten Anti-Mobilfunk-Vereine dennoch gegen Netzverdichtung sind, weil damit ein Plus an Sendemasten verbunden ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –