Schlagbohrstrahlung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.08.2013, 00:13 (vor 4135 Tagen)

Damals, 1998, war Hans-U. Jakob der Begriff der "Pulsung" noch nicht vertraut. Er suchte deshalb nach einer Analogie, die das, was er sich unter gepulster Strahlung vorstellte, versinnbildlicht. Und er fand eine, wie ich meine durchaus gelungene Analogie, wenn das Augenmerk auf Dramatik und Vernichtungskraft ruht:

Dem Argument, bei der Strahlung im Mobilfunkbereich handle es sich um eine ganz andere Strahlungsart, kann zugestimmt werden. Nur ist diese infolge ihrer Pulsierung mit Flanken-steilheiten von 50 Mikrosekunden wesentlich giftiger (Schlagbohrer-Effekt) als der Kurzwellenbereich mit seiner relativ sanften Tonfrequenzmodulation.

Gefunden in einem sehr frühen Gigaherz-Beitrag.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Pulsung, Amateur

Schlagbohrstrahlung

Christopher, Donnerstag, 29.08.2013, 00:32 (vor 4135 Tagen) @ H. Lamarr

Dem Argument, bei der Strahlung im Mobilfunkbereich handle es sich um eine ganz andere Strahlungsart, kann zugestimmt werden. Nur ist diese infolge ihrer Pulsierung mit Flanken-steilheiten von 50 Mikrosekunden wesentlich giftiger (Schlagbohrer-Effekt) als der Kurzwellenbereich mit seiner relativ sanften Tonfrequenzmodulation.

Ah, das ist ja schon ähnlich strunzblöd wie seine spätere Energievervielfachung durch den Antennengewinn... :no:

Daß das (minimum) 900 MHz Trägersignal eine "Flankensteilheit" (Anstiegszeit wäre wohl treffender) von weniger als 1ns hat, passt nicht ins Bild also läßt man es weg (gibt es eigentlich einen "Kopf-in-den-Sand"-Smiley?)

Die getrübte Realitätswahrnehmung läßt sich auch an anderen Punkten feststellen - zum Beispiel der sich selbst zugeschriebenen Bedeutung. :yes:

Schlagbohrstrahlung

Kuddel, Donnerstag, 29.08.2013, 19:39 (vor 4134 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 29.08.2013, 20:19

...Nur ist diese infolge ihrer Pulsierung mit Flanken-steilheiten von 50 Mikrosekunden wesentlich giftiger (Schlagbohrer-Effekt) als der Kurzwellenbereich mit seiner relativ sanften Tonfrequenzmodulation.

Da muss ich Christopher zustimmen.

Die Sinusschwingung der Trägerfrequenz selbst ist 100000 fach steiler (<0,5nS) als die Hüllkurve (<50uS).

Zur Verdeutlichung hier ein Schema eines "power-down rampings"
(fallende "Flanke" eines "gepulsten" Signals, welches im Bild über 6 Schwingungen abfällt)


[image]

Bei einem GSM signal braucht es ca 50uS, bzw 100000 Sinusschwinungen von 1nS Periodendauer, bis die Amplitude der Sinusschwingungen von "0" auf den Maximalwert angestiegen ist und ebenso 100000 Schwingungen für die fallende "Flanke".

Das Argument mit der "Flankensteilheit" ist also purer "Quark", da Jakob hier von der Hüllkurve vieler aufeinanderfolgender (und vielfach "steilerer") Sinusschwinungen spricht. ("Power Ramping").

Im Gegensatz zu niederfrequenten , rechteckförmig gepulsten Feldern steckt in der "Pulsung" der Hüllkurve eines Hochfrequenzsignals keinerlei nennenswerte Energie.

Der langsame Anstieg und Abfall der Hüllkurve über je 100000 Schwingungen ist gewollt, denn sonst wäre das resultierende Spektrum "breitbandig" (=Nachbarkanalübersprechen), was man aus Gründen der Frequenzökonomie vermeiden möchte.

K

Schlagbohrstrahlung

Christopher, Donnerstag, 29.08.2013, 22:30 (vor 4134 Tagen) @ Kuddel

...Nur ist diese infolge ihrer Pulsierung mit Flanken-steilheiten von 50 Mikrosekunden wesentlich giftiger (Schlagbohrer-Effekt) als der Kurzwellenbereich mit seiner relativ sanften Tonfrequenzmodulation.

Bei einem GSM signal braucht es ca 50uS, bzw 100000 Sinusschwinungen von 1nS Periodendauer, bis die Amplitude der Sinusschwingungen von "0" auf den Maximalwert angestiegen ist und ebenso 100000 Schwingungen für die fallende "Flanke".

Danke für die tolle Ausarbeitung - für sowas bin ich dann doch zu arbeitsscheu :)

Ein Punkt sollte an dieser Stelle auch noch erwähnt werden: Auch bei der Kurzwellen-Trägerfrequenz (3-30MHz) liegt die Steilheit um beinahe 2 Größenordnungen über der 50µs-Rampe.

Ich habe allerdings leise Zweifel, daß wir mit diesen Argumenten irgendwas bewirken. Außer vielleicht Unflätigkeiten von südlich des Bodensees.

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