Pünktlich zum Beschluss der EU mit einem auf zwei Jahre befristeten Verbot bestimmter Pflanzenschutzmittel dem Bienensterben Einhalt zu gebieten, wollen Mobilfunkgegner auf den Trittbrettern der Bienendrama-Debatte mit ihren schrägen Thesen zum Bienensterben ins Geschäft kommen. Mal absurd mal pseudowissenschaftlich versucht die Szene wieder einmal, wie schon so oft, schwachen Funkfeldern den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben.

Glaubt man den Verschwörungsthesen der Anti-Mobilfunk-Szene, so dürfte es das jetzt beschlossene Verbot gar nicht geben, die starke Lobby der Chemie-Riesen hätte es längst im Keim erstickt haben müssen. Doch das Verbot gilt und plötzlich wird eine Allianz sichtbar, die ihrerseits Wasser auf die Mühlen von Verschwörungsfans ist: Pestizidhersteller und Mobilfunkgegner ziehen nämlich beide am selben Strang, beide reklamieren, nicht die Pestizide seien am Bienensterben schuld.

Nun, das werden wir demnächst ja wohl wissen: Denn wenn sich 2014 und 2015 die Bienenbestände erholen, sieht es schlecht aus für die Interessen der Allianzpartner.

Die EU hat das Verbot befristet, weil nicht eindeutig fest stehe, ob es tatsächlich Pestizide sind, die den Bienen so zusetzen. In den kommenden beiden Jahren soll deshalb mit Forschung der Kenntnisstand vorsorglich weiter vertieft werden für den Fall, dass das Verbot keine Wirkung zeigt. Die Idee, Mobilfunk-Basisstationen könnten Verursacher des Bienensterbens sein, wird von der Wissenschaft nicht weiter verfolgt da es keinen ernsthaften Anfangsverdacht gibt, an dieser grotesken Idee könnte etwas dran sein. Selbst wenn sich 2015 die Bienenvölker in Europa noch immer nicht erholt haben, wird der Verdacht der Mobilfunkgegner mMn weiterhin ein Mauerblümchendasein fristen, zu schräg sind die Versuche der Szene, ihr Ding an die große Glocke zu hängen.

Sollte andererseits 2015 die Schuldfrage am Bienendrama zweifelsfrei geklärt sein, plant das IZgMF eine Retrospektive auf das diesbezügliche bunt schillernde Wirken der Anti-Mobilfunk-Szene.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –