Wissenschaft, unzensiert (Allgemein)
Jetzt hat auch Japan seinen Özi. Gefunden wurde die Leiche eines vor rund 1400 Jahren verstorbenen Mannes, begraben war er unter Vulkanasche. In dem Bericht des Spiegel heißt es, der Mann, wahrscheinlich ein Ranghoher seiner Zeit, habe den Vulkan beschwören wollen, von seinem Vorhaben abzulassen, auszubrechen.
In den Kommentaren zu dem Beitrag wundert sich Kommentator "tvinnefossen":
Ich finde es beachtlich, daß die Archäologen weltweit, nur die überreste von wichtigen, hochgestellten Personen finden, die großes taten oder vorhatten. Kaum werden überreste von total unwichtigen, nichts besonderes tuenden einfachen Menschen gefunden. Nur Stars und missing links - Wahnsinn!
Doch Kommentator "m a x l i" weiß, woran das liegt:
Das ist schnell erklärt. (Ich vermute, Sie wissen das schon.) Wenn Sie als Wissenschaftler heutzutage täglich Brot auf den Tisch bringen wollen und sich nicht nächsten Monat schon zu denen gesellen wollen, die redundant sind, sind Sie die überwiegende Zeit Ihrer wissenschaftlichen Karriere damit beschäftigt, Anträge für Forschungsgelder zu schreiben. In diesen Anträgen müssen Sie dann lang und breit erklären, welche sensationellen Entdeckungen Sie vorhaben im nächstes Jahr zu machen. Nun raten Sie mal, was der Handvoll Herrschaften, die über fast alles Geld verfügen, besser gefällt: a) Nächstes Jahr entdecke ich die Überreste eines Hohepriesters, der der Sohn des Pharaos Ramses des II. und einer aztekischen Wunderheilerin ist und rituelle Beschwörungen singend, die von den Neandertalern übernommen wurden, sich einem ausbrechenden Vulkan entgegengestellt hat. oder b) Nächstes Jahr buddle ich die vergammelten Knochen eines Bauerntölpels, der gerade am Wegrand seine Notdurft verrichtet hat und dabei von einem Vulkan hinweggerafft wurde, aus.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –