Notizen zu zwei Wissenschaftstagungen Malta/Schweiz (Forschung)

Gast, Montag, 10.12.2012, 00:01 (vor 4198 Tagen)

Von zwei Beobachtern bekamen wir Randnotizen zu zwei Wissenschaftstagungen im Oktober 2012, die eine ausgerichtet von der Universität Malta, die andere von IT'IS und der ETH Zürich.

Biological Effects of Electromagnetic Fields 2012 auf Malta war wissenschaftlich ganz in Ordnung, man könnte die Wertung "guter Durchschnitt" geben. Doch leider hielt Magda Havas einen Vortrag mit der ihr eigenen routinierten Panikmache. Es ging wieder einmal um die von ihr beobachte Veränderung der Herzratenvariabilität unter DECT-Einwirkung, und natürlich um "Elektrosensible". Sie erntete für ihren Vortrag Kritik, die aber aus Sicht des ersten Beobachters hätte wesentlich schärfer sein müssen. Einige der Präsentationen, darunter die von Havas, können hier eingesehen werden: http://www.um.edu.mt/events/emf2012/presentations

Beachtlich auch das "Review" von Msh Al Salameh, in dem es außer einem Hinweis auf den Bioinitiative-Report keine einzige Quellenangabe gibt, nur wüste Behauptungen von Blut-Hirn-Schranke bis zu Bäumen. Frau Dr. Waldmann-Selsam hätte ihre helle Freude an ihm. Alle anderen Beiträge waren aber recht gut.

Monte Verità, Schweiz, war qualitativ wie erwartet hervorragend. Gesichtet wurden u.a. Franz Adlkofer und Devra Davis (und auch Belyaev, Henshaw sowie Blackman, die komplette Liste aller Teilnehmer gibt es <hier> ). Vor allem auf die beiden Präsentationen von Frau Davis, schreibt der zweite Beobachter, hätte er gerne verzichten können. Man wollte kontroverses diskutieren, offene Fragen identifizieren und das weitere Vorgehen vorschlagen, ein Weg, der in der Rückschau jedoch übertrieben erscheint. Am Ende heißt es doch wieder "more research is needed" - und die Gelder fließen. Alle Forscher, auch die, die ordentlich arbeiten, sind Nutznießer der Elektrosmogdebatte. Und niemand hat Lust zuzugeben, dass man die Forschung zu elektromagnetischen Feldern (speziell HF) unbesorgt ebenso gut abschließen könnte. Niederfrequente elektrische und magnetische Felder sind da schon etwas anderes, deren Einfluss auf kindliche Leukämie ist nach wie vor nicht geklärt.

Tags:
Davis, Adlkofer, Panikmache, Alarmkritiker, Havas, BioInitiative-Report, Belyaev, Salama, Blackman

Notizen zu zwei Wissenschaftstagungen Malta/Schweiz

H. Lamarr @, München, Montag, 10.12.2012, 00:12 (vor 4198 Tagen) @ Gast

Monte Verità, Schweiz, war qualitativ wie erwartet hervorragend.

Zu dieser Tagung hat auch Gigaherz eine Meldung gebracht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Bericht über den 7. ICNIRP-Workshop in Edinburgh

H. Lamarr @, München, Dienstag, 11.12.2012, 00:04 (vor 4197 Tagen) @ Gast

Lieber spät als nie. In EMF Spectrum 3/2012 Tagungsbericht (PDF, 4 Seiten) berichtet Dr. Frank Gollnick vom 7. ICNIRP-Workshop, der Anfang Mai 2012 auf der britischen Hauptinsel stattfand.

Der von der „International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection1" (ICNIRP) organisierte internationale Workshop im schottischen Edinburgh hatte rund 160 Teilnehmer und deckte in den 32 Vorträgen die Themen „Dosimetrie", „Epidemiologie", „Neue ICNIRP-Richtlinien" sowie übergreifende Themen und Sonstiges ab. Sieben Präsentationen widmeten sich ausschließlich optischer Strahlung. Die Posterausstellung bot im Bereich elektromagnetischer Felder mit 30 Beiträgen in den Kategorien „Biologische Wirkungen", „Expositionsabschätzung", „Störbeeinfl ussung", „Modellierung der Strahlungsabsorption im Körper" und „Richtlinien" weitere Informationen. Eine Industrieausstellung für Messgeräte und neue Computersoftware rundete das Angebot ab. Die mit Wissenschaftlern hochkarätig besetzte Tagung brachte die Besucher auf den neuesten Stand der Erkenntnisse zu biologischen und gesundheitlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
ICNIRP, Gollnick, Epidemiologie, ICNIRP-Richtlinien

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