Erbschaftsangelegenheiten: ISES Südbaden ist übergelaufen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 01.12.2012, 00:23 (vor 4378 Tagen)

Als Angelika Gremlich-Doblies noch die Geschicke des Vereins Ises lenkte (Initiative zum Schutz vor Elektrosmog Südbaden e.V.), konnte dieser eine einigermaßen passable Website vorweisen. Nicht was die Inhalte anging, die waren zum Teil bedrückend, sondern was Aktualisierung und Umfang der Site betraf. Davon ist nichts mehr übrig, heute ist die Site - unter neuer Leitung - eine Karteileiche.

Erwähnenswert ist lediglich die Satzungsänderung, die 2010 vorgenommen wurde. Sie hat die Erbfolge zu Lasten der 1997 gegründeten "Bürgerwelle Seeshaupt" verändert (die Bürgerwelle Seeshaupt ist nicht mit Sigi Zwerenz' Bürgerwelle zu verwechseln, dies beiden Bürgerwellen lagen 2003 im Clinch).

Zwei Auszüge aus der Satzung des Vereins ISES:

§11 (Fassung von 2005)
Der Verein kann nur durch Beschluss der Mitgliederversammlung aufgelöst werden, wenn der Vorstand oder zwei Drittel der Vereinsmitglieder dies beantragen und bei der Beschlussfassung mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind. Der Beschluss bedarf einer Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen Stimmen. Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes fällt das Vermögen des Vereins an die „Bürgerwelle Seeshaupt e.V.“ mit dem Sitz in 82402 Seeshaupt. Über die Mittelverwendung bei Auflösung oder Wegfall des bisherigen Zwecks wird endgültig erst nach Einwilligung des Finanzamts entschieden.

§11 (Fassung von 2010)
Der Verein kann nur durch Beschluss der Mitgliederversammlung aufgelöst werden, wenn der Vorstand oder zwei Drittel der Vereinsmitglieder dies beantragen. Der Verein kann seine Auflösung beschließen, wenn drei Viertel der bei der entspr. Sitzung anwesenden Mitglieder dem zustimmen. Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes geht das restliche Vermögen von ISES geht an Diagnose-Funk-Deutschland e.V. zweckgebunden für die aus Mitgliedern bestehende Freiburger Gruppe. Über die Mittelverwendung bei Auflösung oder Wegfall des bisherigen Zwecks wird endgültig erst nach Einwilligung des Finanzamts entschieden.

Kommentar: Diese Erbschaftsregelungen siechender Anti-Mobilfunk-Vereine sind mMn ein interessantes Geschäftsmodell für den begünstigten Verein. Bekanntlich durchlaufen lokale Anti-Mobilfunk-Vereine im Zeitraum von etwa 2 Jahren nach Gründung einen Durchlauferhitzer (kalt - heiß - kalt) und dümpeln dann tatenlos vor sich hin, weil sich die Angst vor Funkwellen als unbegründet herausstellte. Die Mitglieder aber zahlen aus Beharrung heraus weiter brav ihre Beiträge und das Konto der Karteileiche wird praller und praller. Dann die Auflösung, und schwupps hat Diagnose-Funk ein paar Hunderter oder Tausender mehr in der Kasse. Zum Geschäftsmodell wird das Ganze, weil es vorhersehbar ist, und solange funktionieren wird, wie die Mobilfunkbetreiber neue Sendemasten errichten. Denn dann kondensiert wie seit eh und je die (unbegründete) Bürgerangst, und dies bringt neue 2-Jahres-Vereine hervor, die zwischenzeitlich erloschene 2-Jahres-Vereine ersetzen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Strategie, Finanzierung, Diagnose-Funk, Verein, Satzung, Seeshaupt, Mitgliederversammlung, Nachlass, ISES

Erbschaftsangelegenheiten: Südbadener Erbfolgekrieg?

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.07.2024, 15:00 (vor 133 Tagen) @ H. Lamarr

Erwähnenswert ist lediglich die Satzungsänderung, die 2010 vorgenommen wurde. Sie hat die Erbfolge zu Lasten der 1997 gegründeten "Bürgerwelle Seeshaupt" verändert (die Bürgerwelle Seeshaupt ist nicht mit Sigi Zwerenz' Bürgerwelle zu verwechseln, dies beiden Bürgerwellen lagen 2003 im Clinch).

Das 2012 eingestellte Startposting war damals bereits Schnee von gestern.

Denn der Verein änderte die Erbfolgeregelung gemäß §11 seiner Satzung nach 2010 noch zweimal anlässlich der Mitgliederversammlungen 2011 und 2013.

Auf die Idee, die geänderte Satzung auch auf seine Website zu hieven, kam der Vereinsvorstand jedoch nicht. Dort blieb bis Mitte 2022 die Satzung von 2010 stehen. Dann erbarmte sich einer und ersetzte auf der Website die hoffnungslos veraltete Satzung durch – nichts.

Deshalb kann jetzt kein Außenstehender nachschauen, was 2011 und 2013 an §11 geändert wurde.

Ob Diagnose-Funk noch immer Begünstigter ist, lässt sich mit Gewissheit nicht mehr sagen. Mit einiger Gewissheit lässt sich nur sagen, dass das IZgMF (aktuell) nicht der Begünstigte sein wird :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Ja, ises denn die Möglichkeit!

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.07.2024, 22:52 (vor 132 Tagen) @ H. Lamarr

Als Angelika Gremlich-Doblies noch die Geschicke des Vereins Ises lenkte (Initiative zum Schutz vor Elektrosmog Südbaden e.V.), konnte dieser eine einigermaßen passable Website vorweisen. Nicht was die Inhalte anging, die waren zum Teil bedrückend, sondern was Aktualisierung und Umfang der Site betraf. Davon ist nichts mehr übrig, heute ist die Site - unter neuer Leitung - eine Karteileiche.

Der Webauftritt von "Ises" umfasste seinerzeit bescheidene vier Seiten und stand von etwa 2010 bis Mitte 2015 unverändert im Leichenschauhaus des Internets. Danach wurde dem Webauftritt wieder eine Prise Leben eingehaucht, freilich mehr schlecht als recht. Die Gequältheit des neuen Auftritts ist auf der Leitseite gut erkennbar, zuletzt bekam sie pro Jahr nur einen einzigen neuen Beitrag spendiert. Der Eintrag des Jahres 2022 lautet Die Reflex-Leugner. Was dort an Stuss präsentiert wird, lässt einen tiiief durchatmen.

Der unsägliche Beitrag zeigt, Ises hat in all den langen Jahren nichts dazu gelernt und ist deshalb mMn zurecht in völliger Bedeutungslosigkeit verschwunden. Nicht einmal der potenzielle Erbe Diagnose-Funk hat von Ises Existenz Kenntnis. Die "Widerstands- und Vernetzungskarte" der Stuttgarter ist zwar morsch und riecht nach Verwesung. Da aber Ises bekundet "Wir sind Mitglied im Dachverband Diagnose Funk e.V." sollte man annehmen dürfen, dass der sogenannte Dachverband von seiner mutmaßlichen Erbtante in Freiburg im Br. weiß und sie schon deshalb in seiner Karte anzeigt. Denkste, soeben war Ises dort unauffindbar!

Wenn Ises keine nennenswerte Außenwirkung mehr hat, warum gibt es dann den Verein überhaupt noch? Möglicherweise liegt dies an den Verbindungen in die kommerzielle Baubiologie, die seit einem Vorstandswechsel 2010 auf der Ises-Website ganz unverhohlen offengelegt werden:

Wir bieten an:

Information und Austausch
Öffentliche Vorträge von Experten :-)
Unterrichtsmaterial für Lehrer und Schüler
Unterstützung gegen Sender-Neubau
Strahlenmessung und Gesundheitsberatung
Verleih von Meßgeräten
Vermittlung baubiologischer Beratungen
Alternativlösungen
Beratung bei Abschirmungen

Tjark Voigts, langjähriger 1. Vorsitzender von Ises und Architekt i. R., feiert im Dezember seinen 76. Geburtstag. Wenn er aufhört, ist dem Verein zu wünschen, dass dieser sich nicht länger zum Narren macht und in Würde endlich auflöst. Aus naheliegenden Gründen dürfte Diagnose-Funk meine Meinung ausnahmsweise einmal teilen :wink:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Ja, ises denn die Möglichkeit!

KlaKla, Donnerstag, 18.07.2024, 07:04 (vor 131 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn Ises keine nennenswerte Außenwirkung mehr hat, warum gibt es dann den Verein überhaupt noch? Möglicherweise liegt dies an den Verbindungen in die kommerzielle Baubiologie, die seit einem Vorstandswechsel 2010 auf der Ises-Website ganz unverhohlen offengelegt werden...

Vereine haben Mitglieder, diese Zahlen in der Regel Mitgliedsbeiträge. Wenn der Verein keine Aktivitäten mehr hat, dann spendet man die Einnahmen, z.b. an Diagnose Funk, die Ko-Ini oder für Scheidsteger. Meistens sind ja nur 5 Leute aktiv die das Spiel am Leben halten. Vorstand, Schriftführer und Kassenwart.

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Meine Meinungsäußerung

Gedanken zur Tragik einer Vereinsauflösung

Gast, Freitag, 19.07.2024, 23:36 (vor 129 Tagen) @ H. Lamarr

Tjark Voigts, langjähriger 1. Vorsitzender von Ises und Architekt i. R., feiert im Dezember seinen 76. Geburtstag. Wenn er aufhört, ist dem Verein zu wünschen, dass dieser sich nicht länger zum Narren macht und in Würde endlich auflöst. Aus naheliegenden Gründen dürfte Diagnose-Funk meine Meinung ausnahmsweise einmal teilen :wink:.

Kleine Anmerkung zu "ISES Südbaden ist übergelaufen …"

Ist Ihnen ev. bekannt, wie aufwändig die Auflösung eines e.V.s ist?

Einen Verein zu gründen (und damit steuerbegünstigte Spenden einzuwerben) ist ein Klacks. Sieben Hampel und eine aus dem Netz runtergeladene Satzung reichen.

So ein Verein, nachdem er in der Sache gefloppt ist, die Mitglieder altershalber nicht mehr mitziehen (oder weggezogen sind) und die verbliebenen Vorständler ebenfalls altershalber ziemlich langsam machen (müssen) ist aber ein Problemverein, vergl. "Bruno, den Problembären". Das führe ich hier jetzt nicht aus, denn "Verein auflösen" googelt jeder schneller, als ich tippen kann 😉.

Was ich meine: Ein größerer Teil dieser ehemals engagierten und couragierten und jetzt völlig leblosen Anti-Mobilfunk-Vereine dürfte einfach daran kranken, dass er die formalen Vorgaben, den Schriftwechsel und die erforderlichen Behördengänge für die Vereinsauflösung einfach nicht mehr hinbekommt.

Ganz tragisch die Fälle, die sich durch eine wirre Satzungsgestaltung ("75% der Mitglieder für Vereinsauflösung erforderlich …") den Ausstieg selbst zerschossen haben.

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