EHS: Die Leute müssen sich ernst genommen fühlen (Elektrosensibilität)
"Bitte halten Sie mich nicht für verrückt" - so beginnen oft Anrufe bei Franziska Wald, Parapsychologin in Freiburg. Ihren Rat suchen Menschen, die Geister sehen oder Stimmen hören. Meist entlarvt sie Spukereien als recht irdische Phänomene. Größtes Gespenst: Einsamkeit.
Auf 1 Elektrosensiblen kommen 5 Geisterseher
Etwa 3000 Meldungen von Geistsehern und Stimmenhören will Frau Wald 2011 entgegen genommen haben, so steht es in dem Beitrag. Das macht bei rd. 250 Arbeitstagen im Jahr 2011 ein Pensum von 12 Meldungen pro Tag. Zum Vergleich: In der Schweiz meldeten sich bei einer Beratungsstelle im Zeitraum von 2 1/2 Jahren 155 Menschen, die glaubten, sie könnten schwache elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder (unangenehm) spüren. Das sind pro Jahr 62 sogenannte Elektrosensible. Berücksichtigt man nun noch, dass Deutschland rund 10-mal mehr Menschen hat als die Schweiz, dann lautet das Verhältnis 3000/620 = 4,8.
Mit anderen Worten:
Es gibt ungefähr 5-mal mehr Menschen, die angeblich Geister sehen oder Stimmen hören als Menschen, die angeblich Elektrosmog spüren.
Die Frage von Dr. dent. C. Scheingaber nach der missglückten Kundgebung von Diagnose Funk "Was machen wir falsch, dass wir nur so wenig Leute zu einer Mobilfunkdemo bewegen können?" findet ein Stück weit Antwort in dieser Verhältniszahl.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –