W-LAN an Hochschulen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 19.09.2012, 00:03 (vor 4450 Tagen)

Mein Fräulein Tochter studiert an der Hochschule München. Das ist deshalb erwähnenswert, weil sie bei uns ihr Zimmer direkt unterm Dach hat, und deshalb seit 2002 die volle Dröhnung durch "unsere" 16 Meter entfernte GSM/UMTS-Kombiantenne abbekommt. Glaubt man den Mutmaßungen eifriger Mobilfunkgegner, müsste sie unter dieser Immission so gelitten haben, dass sie völlig verblödet auf allen Vieren bei uns herumkrabbelt und sinnloses Zeug vor sich hin brabbelt.

Als ich sie neulich in der Hochschule besuchte, fielen mir auf, dass die am Eingang zu einem Hörsaal angebrachten Belegungspläne einen gelben W-LAN-Aufkleber haben.

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Verantwortlich für diese "Verstrahlung" unserer Studenten, die z.B. bei meiner Tochter zu einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung führt, ist das Leibnitz-Rechenzentrum (LRZ) in München. Das kenne ich noch von meiner Studienzeit. Ende der 70-er-jahre habe ich dort meine ersten mathematischen Programme laufen lassen, geschrieben in Algol und gespeichert auf - nicht zu glauben - Lochkarten!

Heute habe ich beim LRZ diese Seite zu W-LAN gefunden. Warum ich es überhaupt erwähne liegt daran, dass auf dieser Seite etwas fehlt. Nämlich ein Abschnitt über "mögliche gesundheitliche Folgen von W-LAN". So dachte ich zumindest in den ersten paar Sekunden nach Öffnen der Seite. Erst später sickerte es zu mir durch, dass ich von der "Seifenblasendramatik" der Anti-Mobilfunk-Szene mit einer Wahrnehmungsverzerrung geschlagen worden bin.

In der realen Welt außerhalb der Seifenblase spielen die fürchterlichen Bedenken der Seifenblaseninsassen keinerlei Rolle, dort ist W-LAN nur eine Technik (keine Technologie) zur komfortablen drahtlosen Netzanbindung von Notebooks in Hörsälen.

Auch meine Jungs sind nicht blöde geworden nach zehn Jahren intensivem Mobilfunkbeschuss. Der jüngere hat gerade seinen Realschulabschluss gemacht, der ältere hat seine Ausbildung als Bankkaufmann erfolgreich abgeschlossen und sich zum Studium der Volkswirtschaft eingeschrieben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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