Heute abend auf Bayern 2: Weltkonferenz der Skeptiker (Allgemein)
Weltkonferenz der Skeptiker
Wie Forscher Pseudowissenschaften entlarven
Heute abend auf Bayern 2 um 18:05 Uhr in IQ - Wissenschaft und Forschung
Wer die Sendung versäumt, kann sie auf der Website auch später noch anhören.
Hintergrund
http://www.worldskeptics.org/
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Die Panikmacher: gefühltes Risiko ./. tatsächliches Risiko
Hintergrund
http://www.worldskeptics.org/
Auf dieser Weltkonferenz referierte Prof. Walter Krämer über "Irrationales Verhalten gegenüber Risiken".
Panikmache sei, so Krämer, auf der ganzen Welt ein großes Geschäft (am größten wahrscheinlich in Deutschland). Den Erfolg der Panikmache erklärt er mit der außergewöhnlichen Leichtigkeit, mit der sich viele Leute irreführen lassen, wenn nur Risiko und Gefahr mit im Spiel sind. Beunruhigend sei dagegen die Tatsache, dass die Korrelation zwischen der gefühlten Risikowahrnehmung und dem tatsächlichen Risiko oftmals gegen Null gehe oder sogar ins Gegenteil umschlage.
Walter Krämer hat gemeinsam mit Gerald Mackenthun das Buch "Die Panikmacher" geschrieben, dass als PDF (366 Seiten) <hier> gratis zu haben ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Die Panikmacher: gefühltes Risiko ./. tatsächliches Risiko
Walter Krämer hat gemeinsam mit Gerald Mackenthun das Buch "Die Panikmacher" geschrieben, dass als PDF (366 Seiten) <hier> gratis zu haben ist.
Tolle Lektüre! Und ich dachte mir bei manchen Studien "Hmmm ist das jetzt schlimm wenn ein ohnehin geringes Risiko vielleicht um 50% erhöht ist". Wohl zu recht.
Einige Leseproben:
"Wie aber die amerikanische Kulturwissenschaftlerin Eliane Showalter ausführt, trägt die Hysterie seitdem nur neue Namen wie »Chronisches Müdigkeitssyndrom«, »Golfkriegssyndrom«, »wiedergewonnene Erinnerung«, »multiple Persönlichkeit«, Multiple Chemical Sensitivity (MCS)«, »Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD)«, »Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom« oder »Sick Building Syndrom«. Unter diesen »modernen« Krankheiten wird eine Vielfalt von unklaren Beschwerden abgehandelt, die sich in Augenreizung, Atemnot, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Taubheitsgefühl und Muskelschmerzen äußern, und die von den Betroffenen in aller Regel auf Strahlen oder Umweltgifte zurückgeführt werden."
"Wir lassen Schulgebäude von Asbest befreien, denn Asbest soll Krebs erzeugen, und treiben die Schüler dadurch Tausenden von anderen Gefahren in die Arme. Ein Schüler, der wegen Asbestsanierung seiner Schule eine weiter entfernt liegende Schule besuchen muß, ist allein schon durch den längeren Schulweg gefährdeter als durch Asbest."
"Die Folge: Andere (Anm.: als DDT), zum Teil für Menschen gefährlichere, dafür teurere und weniger wirksame Insektenvertilger traten an dessen Stelle, und – ganz besonders tragisch – die in vielen Weltgegenden dank DDT fast völlig ausgerottete Malaria nahm wieder zu. Allein in Ceylon zählte man 1946, vor Einführung von DDT, über 2 Millionen Malariainfektionen. Bis zum Jahr 1993, dem Jahr des DDT-Verbots, hatte diese Zahl dank der durch DDT vernichteten Malariafliege auf weniger als 20 Infektionen jährlich abgenommen. Nur fünf Jahre später war sie wieder auf über 2 Millionen angestiegen. Dieses Beispiel zeigt die Auswirkungen eines einseitigen Risikodenkens und die tatsächliche, nicht nur hypothetische Gefahr, die von Ökohysterikern ausgeht."
"Halten wir also fest: Der ganz überwiegende Teil des modernen Krebsrisikos beruht nicht auf Umweltschäden oder Chemieprodukten, erst recht nicht auf Krümmel, Castor und Ionenstrahlung. Denn Krebs, darüber gibt es kaum noch Zweifel, auch wenn Zeit und Spiegel, Stern und Woche noch so oft das Gegenteil behaupten, das ist nicht die Luft, die wir atmen, nicht das Wasser, das wir trinken, das sind nicht die Chemikalien, mit denen wir hantieren, nicht die Pillen, die wir schlucken. Krebs ist vielmehr unvermeidlich, er überfällt uns auch ohne alle Strahlen, ohne alle Pillen und ohne alle Chemikalien."
Die Panikmacher: gefühltes Risiko ./. tatsächliches Risiko
So ähnlich sieht das auch Dr. Heinrich Eder, der als geistiger Vater des SAR-Messkopfes und des Personendosimeters der Fa. Maschek gilt.
Die Geräte wurden mit Volldampf entwickelt, sagt er, als er das fertiggestellte Personendosimeter 2008 aber dem Bayerischen Landtag präsentierte, wollte es keiner mehr haben. Eder führt das darauf zurück, dass diese Geräte objektive Werte der momentanen Immission zeigen und aufzeichnen. Naturwissenschaftliche Objektivität sei aber in der Regel gar nicht gefragt. Es lasse sich besser mit Stimmungen, Emotionen usw. arbeiten als mit Daten.
Aus anderer Quelle stammt folgende Information: Ein in der deutschen EHS-Szene bekannter Elektrosensibler (H. B., ein Intellektueller, nicht Uli W.) hatte sich vor Jahren einmal so ein Mobilfunk-Personendosimeter stillschweigend ausgeliehen. Er wollte damit augenscheinlich seine Fähigkeit zur ungewollten Feldwahrnehmung objektivieren. Nach einiger Zeit gab er das Gerät kommentarlos zurück, über die Ergebnisse des Selbsttests wurde öffentlich kein Sterbenswörtchen bekannt. Und daraus wiederum lässt sich mühelos schließen, was während des Experiments passiert ist, nämlich wie bei mehr als 1000 anderen EHS-Probanden auch: Fehlanzeige mit eingebauter großer Enttäuschung.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –