Elektrosmog-Alarm: Deutsch-kanadische Freundschaft (Allgemein)
Im Herbst 2008 präsentierte Katharina Gustavs im Rahmen des "Environmental & Occupational Health Certificate Program" der Universität von Victoria, Kanada, das 158 Seiten starke Paper "Options to Minimize Non-Ionizing Electromagnetic Radiation Exposures (EMF/RF/Static Fields) in Office Environments", das <hier> als PDF zum Download steht.
Kernthema der Arbeit ist die EMF-Immission in Büros und wie diese reduziert werden kann.
In einem wissenschaftlich wirkenden Paper aus Kanada nicht unbedingt zu erwarten ist folgende Passage, die auf Seite 33 zu finden ist:
"In 2003, the BMW Group issued an internal low-emission guideline for cordless phones (IZgMF 2004). In its Munich research center, for example, no cost was spared to equip ceilingmounted cordless phone base stations with special shielding plates so that the new target value of 100 µW/m² could be met."
Da hat doch tatsächlich unsere (alte) BMW-Meldung von 2004 den Weg an eine kanadische Universität gefunden. Dürfen wir uns nun so richtig wichtig fühlen?
Ein erstes Indiz, das dagegen spricht ist: Die neuere BMW-Meldung aus dem Jahr 2008 kam in Kanada nicht an.
Zweites Indiz ist der Download-Link, der mit der Universität von Viktoria ziemlich wenig, mit Baubiologie dagegen ziemlich viel zu tun hat. Die Website http://www.buildingbiology.ca/index.php und ihre Inhaberin sprechen für sich!
Drittes Indiz: Katharina Gustavs ist in der Szene keine Unbekannte und z.B. als Übersetzerin für Anti-Mobilfunk-Vereine tätig.
Schade, das IZgMF darf sich also nicht wichtig fühlen . Wir dürfen uns aber rühmen, in einem Baubiologen-Paper zitiert worden zu sein.
Dass die in Kanada lebende IBN-Baubiologin Gustavs z.B. für Peter Hensinger (Der Mast muss weg) Übersetzungsdienste leistet, finde ich ebenfalls bemerkenswert. Es ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem Bild, das auf der Vorderseite Bürgerinitiativen und eine sogenannte Verbraucherorganisationen zeigt, auf der Rückseite kommerzielle Interessen der Baubiologie.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –