Krebs in Deutschland: Risikofaktoren für Kopftumoren (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.03.2012, 21:49 (vor 4383 Tagen)

Krebs in Deutschland: Broschüre in neuer Auflage erschienen (Stand: 17.02.2012)

Krebs in Deutschland 2007/2008

"Krebs in Deutschland" erscheint alle zwei Jahre als gemeinsame Publikation der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e.V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut. Die Ergebnisse der 8. Auflage beruhen auf Daten aus 15 von 16 Bundesländern bis zum Jahr 2008.

Neu aufgenommen wurden Kapitel zu Krebserkrankungen der Leber, der Gallenblase und Gallenwege sowie zum Plasmozytom. Somit werden die wichtigsten epidemiologischen Maßzahlen und aktuellen Trends für Krebserkrankungen insgesamt sowie für 24 unterschiedliche Krebsarten dargestellt.

Nachfolgend aus der Broschüre die aktuelle Risikobetrachtung zu Tumoren des Zentralen Nervensystems. Krebserkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) betreffen zu 95 % das Gehirn einschließlich Hirnstamm. Die verbleibenden 5 % verteilen sich auf Krebserkrankungen der Hirnhäute, der Hirnnerven, der Rückenmarkshäute, des Rückenmarks und der Spinalnerven im Rückenmarkkanal.

Risikofaktoren
Die Auslöser der verschiedenen Hirntumoren sind bisher weitgehend unklar. Einzige Ausnahme sind Patienten mit sehr seltenen erblichen Tumorsyndromen:
Sie haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Hirntumoren zu erkranken. Zwar besteht nach einer therapeutischen Kopfbestrahlung im Kindesalter nach einer langen Latenzzeit ein leicht erhöhtes Risiko, von der Anwendung ionisierender Strahlung bei bildgebenden Verfahren in der Diagnostik oder der Strahlenexposition in anderen Zusammenhängen geht nach bisheriger Datenlage dagegen kein messbares Risiko aus. Nach heutiger Kenntnis tragen ansonsten weder Umweltfaktoren noch elektromagnetische Strahlung (Mobilfunk) zu einer Risikosteigerung bei. Belege, dass Viren oder toxische Substanzen beim Menschen Hirntumoren auslösen, gibt es bislang ebenfalls nicht.

[Hervorhebung von spatenpauli]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
GEKID, Hirntumor, RKI, Latenzzeit


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