Burnout durch Ausbeutung vieler und Bereicherung weniger (Allgemein)

KlaKla, Donnerstag, 29.03.2012, 09:22 (vor 4463 Tagen) @ Schmetterling

Dies bedeutet, dass ein Burnout von den Ärzten zwar nicht als eigenständige psychische Erkrankung codiert werden kann, jedoch wird diese Diagnose zunehmend als Zusatzinformation angegeben: Zwischen 2004 und 2010 haben sich damit die 8,1 Arbeitsunfähigkeitstage je 1.000 AOK-Mitglieder auf 72,3 Tage nahezu um das 9-fache erhöht.


Die Zunahme von Burnout sehe ich im Zusammenhang mit der Zunahme der zwei Klassen Gesellschaft der Arbeiter/Angestellten. Das sind z.B. die vielen Leiharbeiter, Teilzeitkräfte und 400-Euro-Jobber.

Beispiel: Firmen wie BMW aus München tragen mit Ihrer Firmenphilosophie mMn maßgeblich dazu bei.
Statt Mitarbeiter fest anzustellen, holt man sich immer mehr Leiharbeiter. Das ehemalige Konzept der Leiharbeiter die Spitzen abbauen sollten stimmt schon lange nicht mehr. Sie sind für eine Firma deutlich billiger. Auch wenn es heißt, diese bekommen gleichen Lohn, werden sie durch andere Punkte benachteiligt und damit billiger für die Firma. So bekommen sie im Gegensatz zu BMW Angestellte/Arbeiter keine Gewinnbeteiligte Prämienzahlung für ihre erbrachte Leistung. Die Mitarbeiter von BMW sagen dazu nichts, denn das würde für sie bedeuten, dass sie von Ihrer Prämien ( ~ 8.000 €) was abgeben müssten und der Betriebsrat ist nicht zuständig für diese Belange der Leiharbeiter. Die BMW Angestellten/Arbeiter haben 30 Tage und mehr Urlaub, die Leiharbeiter dagegen nur 24 Tage. Auch bekommen die Leiharbeiter kein Urlaubsgeld und/oder Weihnachtsgeld.

Es ist ausgesprochen bitter, wenn jemand frisch von der Uni einen Zeitvertrag nach bis zu zwei Jahre bei BMW über eine Leiharbeiterfirma bekommt und nach der Zeit trotz zufriedener Arbeitsleistung keinen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nur drei Monate vor Ablauf kommt ein neuer Leiharbeiter der die Arbeit des anderen übernehmen soll. Das macht mVn die Leute zunehmend krank und demotiviert gerade junge Menschen und behindert sie auch in Ihrer Entfaltung weil die Perspektiven so trostlos sind. Immer mehr Menschen müssen zwei und drei Jobs machen und bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten um finanzielle über die Runden zu kommen. Immer weniger, die ein gutes Auskommen haben bekommen noch mal etwas drauf auch unter Zuhilfenahme der Gewerkschaften und die anderen gehen leer aus. Es geht um die Schere Arm/Reich die seit Jahren immer weiter aufgeht aber realistisch wird nicht oder nur wenig wirksames dagegen unternommen.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Burnout, Psychische Erkrankung


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