Studie in USA zu Gliomen widerlegt Hardell (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Samstag, 10.03.2012, 07:29 (vor 4641 Tagen)

Diese Studie ist gerade im British Medical Journal erschienen (frei verfügbar):
http://www.bmj.com/content/344/bmj.e1147

Ergebnis: kein Anstieg der Erkrankungsraten. Die IARC-Klassifikation (2B), die sich ja u.a. auf sie seltsamen Daten von Hardell bezog, erweist sich wieder einmal als falsch.

Louis Slesin hat dazu einige Kommentare zusammengetragen:
http://www.microwavenews.com/

Einer, der das alles ganz anders sieht und "weniger überzeugt" ist, ist Michael Kundi. Wen wundert's.

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Hardell, Gliom, Slesin

Verfallsdatum für IARC-Klassifizierung?

H. Lamarr @, München, Samstag, 10.03.2012, 11:21 (vor 4640 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die IARC-Klassifikation (2B), die sich ja u.a. auf sie seltsamen Daten von Hardell bezog, erweist sich wieder einmal als falsch.

Wie ist das eigentlich mit so einer Krebsklassifizierung durch die IARC, bleibt die wider besserer Einsicht auch dann langfristig bestehen, wenn sich die Beweislage auf den Kopf stellt? Ich kann mich nicht erinnern, im Zusammenhang mit den Klassifizierungen durch die IARC von so etwas wie einem Verfallsdatum für alle Klassifizierungen unterhalb der Gruppe 1 gelesen zu haben, also für die Gruppen, die mit mehr oder weniger großer Unsicherheit im "Urteil" behaftet sind.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Verfallsdatum für IARC-Klassifizierung?

Alexander Lerchl @, Samstag, 10.03.2012, 11:35 (vor 4640 Tagen) @ H. Lamarr

Die IARC-Klassifikation (2B), die sich ja u.a. auf sie seltsamen Daten von Hardell bezog, erweist sich wieder einmal als falsch.

Wie ist das eigentlich mit so einer Krebsklassifizierung durch die IARC, bleibt die wider besserer Einsicht auch dann langfristig bestehen, wenn sich die Beweislage auf den Kopf stellt? Ich kann mich nicht erinnern, im Zusammenhang mit den Klassifizierungen durch die IARC von so etwas wie einem Verfallsdatum für alle Klassifizierungen unterhalb der Gruppe 1 gelesen zu haben, also für die Gruppen, die mit mehr oder weniger großer Unsicherheit im "Urteil" behaftet sind.

Soweit mir bekannt, haben die Verlautbarungen der IARC Vatikan-Qualität. Es würde mich wundern, wenn die 2B-Einstufung jemals geändert würde. Allerdings: die neuen Daten werden für die Experten ein harter Brocken sein. Die Einstufung ist ja erfolgt, die Monografie (angepeilte Veröffentlichung Anfang 2013) wird aber interessant zu lesen sein. Immerhin müssen die relevanten Publikationen (also auch die neuen) verarbeitet werden, andererseits müssen die Autoren den Spagat hinbekommen, trotz der Faktenlage die 2B-Einstufung zu rechtfertigen. Das wird spannende Lektüre :)

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Kritik an Studie von Little (NCI-Studie)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 22.03.2012, 10:01 (vor 4629 Tagen) @ Alexander Lerchl

Diese Studie ist gerade im British Medical Journal erschienen (frei verfügbar):
http://www.bmj.com/content/344/bmj.e1147

Ergebnis: kein Anstieg der Erkrankungsraten. Die IARC-Klassifikation (2B), die sich ja u.a. auf sie seltsamen Daten von Hardell bezog, erweist sich wieder einmal als falsch.
[...]
Einer, der das alles ganz anders sieht und "weniger überzeugt" ist, ist Michael Kundi. Wen wundert's.

Michael Kundi hat zu der Arbeit von Little einen Leserbrief veröffentlicht, in dem er (übersetzt) ungewöhnlich scharf startet: "Der Artikel von Little et al. ist ein Anschauungsbeispiel dafür, dass die wissenschaftliche Qualitätskontrolle der "Review" noch viel Raum für Verbesserungen lässt. Der Artikel hätte niemals die Kontrollen ohne wesentliche Korrekturen passieren dürfen. Denn er enthält zu viele Fehler, Auslassungen und Ungenauigkeiten, um sie hier in einem kurzen Kommentar alle aufzählen zu können, deshalb nur ein paar Anmerkungen:" Anschließend übt Kundi sachliche Kritik.

Auch Devra Davis (und zwei Ko-Kommentatoren) melden sich am gleichen Tag wie Kundi (17. März) mit einem zweiten Leserbrief zu Wort.

Momentan gibt es auf der BMJ-Website nur diese beiden Kritiken.

Bereits am 14. März äußerte sich an anderer Stelle Dariusz Leszczynski zu der Studie von Little, er machte sich Gedanken darüber, ob der beobachtete leichte Anstieg der Hirntumorinzidenz in den USA der Beginn einer nach oben zeigenden Trendkurve ist. Eine deutsche Übersetzung des Kommentars von Leszczynski gibt es <hier>, man muss sich jedoch im Klaren darüber sein, dass der Übersetzer "K.D. Beck" überzeugter Mobilfunkgegner ist. In der Vergangenheit war dies daran erkennbar, dass seine Übersetzungen nicht immer die Aussagen des Originals exakt trafen. Es empfiehlt sich daher, im Zweifel mit dem Original zu vergleichen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Davis, Leszczynski, Kundi

Hardell ./. Little

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.09.2012, 01:52 (vor 4437 Tagen) @ Alexander Lerchl

Diese Studie ist gerade im British Medical Journal erschienen (frei verfügbar):
http://www.bmj.com/content/344/bmj.e1147

Ergebnis: kein Anstieg der Erkrankungsraten. Die IARC-Klassifikation (2B), die sich ja u.a. auf sie seltsamen Daten von Hardell bezog, erweist sich wieder einmal als falsch.

Aber: Hardell wehrt sich und schreibt in seinem Blog (Google-übersetzt aus dem Schwedischen) u.a.: "Was ist in dem Artikel nicht klar, aber finden Sie in der Anlage über das Internet , ist, dass die Ergebnisse auf Männer im Alter von 60-64 Jahren in Los Angeles beruhen."

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum