Stärkster Sonnensturm seit 2003 (Allgemein)
Sonnensturm trifft auf die Erde - Update: Größere Schäden blieben aus
Gestern Nachmittag kam es zu einem neuerlichen geomagnetischen Sturm auf der Sonne. Dem anfänglichen Ausstoß an Röntgenstrahlen folgte eine Plasmaexplosion, die geladene Protonen Richtung Erde ausstieß. Dieser Sonnensturm bewegt sich mit 8,1 Millionen Kilometer die Stunde Richtung Erde und wird dort gegen ca. 15 Uhr eintreffen. Eingeschätzt wird der Sonnensturm als mäßig bis stark. Es soll sich laut der NOAA, der National Oceanic and Atmospheric Administration, um die stärkste Eruption seit 2005 handeln. Derartige Eruptionen stehen in Zusammenhang mit sogenannten Sonnenflecken, also dunklen Stellen auf der Oberfläche der Sonne.
Wenn der Sonnensturm die Erde erreicht, könnten Telekommunikationssatelliten und auch Satelliten des Navigationssystems GPS davon betroffen sein. In höheren Breitengraden seien Störungen im Stromnetz und in der Funkkommunikation denkbar, Funkausfälle könnten den Flugverkehr beeinträchtigen. Es gab auf der Erde schon extreme Auswirkungen von Sonnenstürmen, diese sind aber einige Jahr her. In Malmö gingen 2003 beispielsweise für eine Stunde die Lichter aus. Auch die Kontakte zu Satelliten wurden damals unterbrochen. In Mitteleuropa war das Ganze als Schauspiel von Nordlichtern zu sehen.
Grundsätzlich unterteilt man geomagnetische Stürme in insgesamt drei Phasen: Am Anfang schwächt sich das Magnetfeld der Erde für eine gewisse Zeit ab - das passiert nicht bei jedem Sonnensturm. In Phase 2 beginnt der eigentlich Sturm, sie zeichnet sich durch eine deutlich stärkere Beeinflussung des Magnetfelds aus, was normalerweise mehrere Stunden dauert. In Phase 3 steht die Erholungsphase auf dem Programm, wenn der Wert des Magnetfelds wieder den Normalzustand erreicht.
Update:
Wie das NOAA mitteilt, sind die ersten Auswirkungen des Sonnensturms bereits auf der Erde zu spüren. Der Sonnensturm ist sogar stärker als ursprünglich eingeschätzt. Damit ist der aktuelle geomagnetische Sturm der stärkste seit 2003 - bisher ging man davon aus, dass er der stärkste seit 2005 ist. Größere Schäden blieben nach ersten Erkenntnissen aber aus.
Quelle: NOAA
Und hier die aktuellen Bilder dazu: Sonnensturm 23.01.2012