Elektrosmog-Report: Stichwortgeber für Schein-Experten (Allgemein)

Doris @, Mittwoch, 07.12.2011, 14:15 (vor 4523 Tagen) @ H. Lamarr

Die Titelstory in der Dezember-Ausgabe des sogenannten Fachinformationsdienstes "Elektrosmog-Report" lautet "Mobiltelefonnutzung von Jugendlichen in der Schule". Es geht um eine aktuelle Studie von Redmayne M et al, publiziert in Reproductive Toxicology 32.

Welche Informationen Elektrosmog-Report Leser vermutlich nicht erhalten.....

Vorab jedoch noch folgendes, was mich auch hier irritierte und warum in der Sache nachging.

Es ist die Sprache, die mir auch hier auffällt und die sich unterscheidet von anderen Wissenschaftlern.

Mary Redmayne von der Wellington Universiät in Neuseeland resümiert

Die Autoren sehen „genügend Beweise und Expertenmeinungen, die eine verschärfte Schulpolitik rechtfertigen, bei der die Schüler ihr Handy in der Schule abgeben müssen“.

So eine Forderung ist m.E. ideologisch und würde dem Problem, sollte es dieses geben, auch nicht gerecht werden.

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WIK-Leser erfahren außerdem noch:

Studie: Der Umgang von Jugendlichen mit Handys in Schulen und die Bedeutung für die Zeugungsfähigkeit

Forscher der Universität von Wellington (Neuseeland) erfassten in einer Erhebung und einer Umfrage die Regeln zum Umgang mit Handys in neuseeländischen Schulen sowie deren Effektivität in Bezug auf die tatsächlichen Nutzungsgewohnheiten unter Jugendlichen. Die Ergebnisse werden im Zusammenhang mit einer Literaturübersicht zum Thema „Effekte von Mobilfunksignalen auf die Fruchtbarkeit beim Menschen“ diskutiert.
Die Erhebung an 139 Schulen in der Region Wellington und die Umfrage unter 373 Jugendlichen ergaben, dass der private Gebrauch von Handys in Klassenräumen an allen Schulen verboten ist, 43% der Schüler jedoch zugaben diese Regel zu missachten. Etwa 20% davon wurden einer „hoch exponierten Gruppe“ zugeordnet, weil sie das Handy während des Unterrichts einschalteten oder benutzten und es länger als 10 Stunden am Tag eingeschaltet in der Seitentasche (bzw. Hosentasche) oder in der Hand trugen. Dieses Verhaltensmuster korrelierte mit den höchsten ermittelten Raten beim Textnachrichtenschreiben und mit der Gewohnheit, das Handy nachts eingeschaltet am Bett liegen zu lassen. 30% aller befragten Jugendlichen trugen ihr Handy länger als 10 Stunden am Tag eingeschaltet in einer Seitentasche/Hosentasche.
In der Diskussion weisen die Autoren darauf hin, dass das enge Tragen des Handys am Körper in den Sicherheitsstandards nicht berücksichtigt wird und es hier bei jedem der regelmäßigen Funkkontakte zwischen Handy und Basisstation möglicherweise zu Grenzwertüberschreitungen kommt. In einer ausführlichen Literaturübersicht zu Effekten von Mobilfunksignalen auf die Fruchtbarkeit beim Menschen kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die vorliegenden Studienergebnisse nicht eindeutig sind, „aber zunehmend auf signifikante zeit- und dosisabhängige spermienschädigende Effekte durch Mobiltelefon-Exposition hindeuten“. Auch genschädigende Effekte seien durch nicht-thermische Exposition nachgewiesen worden, jedoch eben-falls nicht konsistent. Die Autoren sehen „genügend Beweise und Expertenmeinungen, die eine verschärfte Schulpolitik rechtfertigen, bei der die Schüler ihr Handy in der Schule abgeben müssen“.
Anmerkung: Die in der Studie enthaltene Literaturübersicht zu Effekten von Mobilfunksignalen auf die Fruchtbarkeit beim Menschen berücksichtigt nicht alle Originalarbeiten und andere Reviews zum Thema.

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Von Mary Redmayne gibt es zwei Studien zu Mobiltelefonen, die im EMF-Portal gelistet sind (Redmayne eingeben). Bei beiden Arbeiten waren jedoch Wissenschaftler involviert, die nicht der mobilfunkkritischen Szene zuzuordnen sind. Der Australier MJ Abramson, der Leiter der MoRPhEUS-Studie (hier) und (hier) war an beiden Arbeiten beteiligt, auch an der eben diskutierten und trägt das Resümee wohl auch mit.

Mary Redmayne bekennt sich mMn jedoch zu den mobilfunkkritischen Wissenschaftler, denn sie hat sich der Porto Alegre Resolution aus dem Jahre 2009 angeschlossen und dort ist sie mit folgender Bezeichnung verewigt.

Mary Redmayne, Dip. Env. Stud., Victoria University, Certified BBE Electro-Biology
- Environmental Inspector, New Zealand

Und BBE Electro Biology ist die Bezeichnung für Building Biology and Ecology Institute

Das bedeutet, auch Mary Redmayne sieht das Thema aus einer anderen Sicht. Hier einfach nur pures Interesse mit finanziellem Hintergrund hinein zu interpretieren mag ich nicht. Es gibt einfach Menschen, die sehen das Leben und die Gesundheit aus dieser Sicht und das Wohlbefinden des Menschen ganzheitlich.

Tags:
Desinformation, Manipulation, Meinungsbildung, Fruchtbarkeit, WIK, Redmayne


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