Einfluss einer Grenzwertsenkung auf den Energieverbrauch (Allgemein)
Einfluss der Mobilfunk-Grenzwertabsenkung im Brüsseler Raum auf den Energieverbrauch für Basisstationen
Auf den Webseiten der GSMA (weltweiter Verband der Mobilfunk-Netzbetreiber) ist der Bericht einer Fallstudie der AMEC Earth & Environmental GmbH veröffentlicht worden, in dem man durch Befragung der Netzbetreiber den zusätzlichen Stromverbrauch abgeschätzt hat, der durch eine im März 2007 per Gesetz in der Region Brüssel-Hauptstadt erlassene Mobilfunk-Grenzwertabsenkung verursacht wird. Der Erlass betrifft nur Mobilfunk-Basisstationen, Richtfunk- und Radaranlagen, aber explizit keine privaten Funkanwendungen, wie Handys, W-LAN oder DECT-Telefone.
Durch den erheblich niedrigeren Grenzwert sehen sich die drei in Brüssel operierenden Netzbetreiber demnach veranlasst, zur Aufrechterhaltung der Funkversorgung etwa 400 neue Basisstationen zusätzlich zu den bereits existierenden 1000 Stationen zu errichten. Dies wird ca. 40% zusätzlichen Verbrauch an elektrischer Energie (umgerechnet etwa 4100 Megawattstunden pro Jahr) verursachen. Hochgerechnet auf die ganze Europäische Union würde eine solche Grenzwertabsenkung einen Strommehrverbrauch verursachen, welcher der jährlichen Produktion eines 250 Megawatt-Gaskraftwerks (und seinen damit verbundenen Kohlendioxidemissionen) entspricht. Die indirekten zusätzlichen Treibhausgasemissionen durch Erhalt, Recycling oder Entsorgung der zusätzlichen Anlagen läge noch einmal in derselben Größenordnung, so das Fazit in dem Bericht.
Download des Studienberichts: http://www.gsmworld.com/documents/GSMA_FINAL_REPORT_2011-08-29inENGL_prot.pdf (in Englisch)