Krebsfälle durch Strahlenbelastung (Allgemein)

M.K., Sonntag, 01.02.2004, 12:10 (vor 7384 Tagen)

SZ 30.01.2004, 'Wissen'

2049 Röntgen-Opfer
Krebsfälle durch Strahlenbelastung

In Deutschland erkranken jedes Jahr 2049 Menschen aufgrund von Röntgenuntersuchungen an Krebs, schätzen britische Wissenschaftler von der Universität Oxford (Lancet, Bd. 363, S. 345, 2004).
Die Forscher haben versucht - basierend auf den Krebsregistern und Untersuchungsstatistiken von 15 Ländern - das Krebsrisiko zu errechnen, zu dem sich die Gesamtzahl aller Röntgenuntersuchungen im Laufe des Lebens addiert. Deutschland, bekannt als Rekordhalter in Sachen Strahlenbelastung, schneidet auch diesmal schlecht ab: 1,5 Prozent aller Krebserkrankungen, die durch die Belastung mit Risikofaktoren verursacht wurden, sind hierzulande der Röntgenstrahlung zuzuschreiben. Nur Japan und Kroatien schneiden mit 3,2 und 1,8 Prozent schlechter ab. Als besonders gefährlich stufen die Radiologen die Röntgenuntersuchunge von Herzgefäßen ein. Folgenschwerer als gängige Röntgenbilder seien aber CT-Aufnahmen.
In einem Kommentar relativiert Peter Herzog von der Universität München die Daten allerdings. Die Hochrechnungen beruhten auf der Zahl der Krebsfälle nach den Atombombenabwürfen über Japan. Damals seien aber deutlich höhere Strahlendosen aufgetreten, sodass eine Umrechnung auf Röntgenuntersuchungen problematisch sei. Auch sei die medizinische Bedeutung des Röntgens zu wenig in Betracht gezogen worden. (mich)

Daraus folgt: So nachlässig Deutschland mit der hohen Strahlenbelastung beim Röntgen (ionisierende Strahlung) umgeht (nur von Kroatien gefolgt), genauso nachlässig wird eben auch die Belastung durch elektromagnetische Strahlung (nicht-ionisierende Strahlung) gehandhabt (siehe hohe Grenzwerte).M.K.

Tags:
Röntgenstrahlung


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum