Wechseljahre und Elektrosensibilität (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.07.2011, 14:25 (vor 4883 Tagen)

Könnte es möglich sein, dass durch allgegenwärtige mediale Desinformation, die bereits z.B. der Homöopathie in den breiten Sattel geholfen hat, auch "Elektrosensibilität" zu einer Modekrankheit der Zivilisationsgesellschaften wird? Mit Modekrankheit meine ich eingebildete oder eingeredete Beschwerden, die den Betroffenen einen hübschen sekundären Krankheitsgewinn bescheren, z.B. gesellschaftliche Aufmerksamkeit, Nachsicht oder Mitleid.

Ein Indiz dafür sind die Beschwerden in den Wechseljahren. Für die Pharmaindustrie sind sie ein gigantischer Markt und entsprechend hingebungsvoll werden die Beschwerden und die Gegenmittelchen medial im Bewußtsein der Bevölkerung gehalten. Jede junge deutsche Frau weiß heute, was ihr irgendwann jenseits der 50 blüht, Hitzewallungen etwa.

Frauen in Japan reagierten jedoch im Wechsel lange Zeit anders. Dort waren Wechseljahrssymptome weithin unbekannt. Erst als die Presse das Leid (im Westen) entdeckt und nach Japan importiert hat, grassieren auch in Japan plötzlich Wechseljahrssymptome. Hatte zuvor nicht mal jede fünfte Japanerin so etwas wie Hitzewallungen erlebt, ist es nun, nach der "Aufklärung" durch die Medien, bereits jede zweite.

Quelle: Material aus dem Spiegel-Artikel "Heiße Wallungen" (27/2011)

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wechseljahre, Krankheitsgewinn


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