Uli Weiner: Menschen, Masten und Mobilfunk (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.06.2011, 20:43 (vor 4937 Tagen)

Der Kampf ums letzte Funkloch

Eigentlich müsste es inzwischen bis hin zum Andromedanebel bekannt sein: Uli Weiner, deutscher Vorzeige-Elektrosensibler und Wanderprediger gegen Elektrosmog, haust angeblich in einem Schwarzwälder Funkloch nahe Freiburg. Die guten Beziehungen von Uli Weiner zum SWR haben gleichwohl dazu geführt, dass seine Geschichte zum nunmehr x-ten Male der Bevölkerung erzählt wird, so als gäbe es in ganz Deutschland nur den einen überzeugten Extrem-Elektrosensiblen - und nicht noch fünf oder sechs andere. Diesmal aber ist es kein TV-, sondern ein Radiobeitrag. Ursprünglich für den 15. Juni vorgesehen, musste der Weiner Uli seinen Sendeplatz dem Beitrag "Der Aufstand der 'Wasserbüffel'" überlassen. Neuer Sendetermin ist jetzt:

Programm SWR2, Mittwoch, 06.07.2011, 22.05 bis 23.00 Uhr

Um was es in dieser Stunde geht lässt sich <hier> nachlesen. Da der SWR sich traditionell wohlwollend mit überzeugten EHS auseinandersetzt, ist ein kritisch-objektiver Bericht mMn eher nicht zu erwarten, der journalistisch indiskutabel distanzlose Text auf der verlinkten SWR2-Website verheißt jedenfalls nichts Gutes.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Baden Württemberg, SWR2, Werner

EHS im SWR

AnKa, Sonntag, 19.06.2011, 08:29 (vor 4936 Tagen) @ H. Lamarr

Um was es in dieser Stunde geht lässt sich <hier> nachlesen. Da der SWR sich traditionell wohlwollend mit überzeugten EHS auseinandersetzt, ist ein kritisch-objektiver Bericht mMn eher nicht zu erwarten, der journalistisch indiskutabel distanzlose Text auf der verlinkten SWR2-Website verheißt jedenfalls nichts Gutes.

In dem Trailer-Text steht:

"Der Widerstand wächst. Die berechtigten gesellschaftlichen Interessen nach flächendeckenden Funknetzen stehen den ebenfalls berechtigten Interessen Einzelner, die möglicherweise unter den Strahlen leiden, diametral entgegen. Die Diskussionen werden dementsprechend erbittert geführt - in der Bevölkerung, wie in Forschung und Industrie. Es geht schließlich auch um sehr viel Geld."

Amüsant. Es stellt sich beinahe schon nostalgische Wehmut ein, wenn man das liest.

In Ton und Inhalt klingt das wie aus einer Zeit vor 10 Jahren, in den Juni 2011 hinüberplagiiert. Entnommen aus irgend einem der damals in manchen Dörfern und Vorstädtchen kursierenden Mobilfunkgegner-Flugzettel. Was waren das für aufregende Zeiten des Aufbruchs!

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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SWR2

Klaus Buchner zu TETRA

KlaKla, Sonntag, 19.06.2011, 16:56 (vor 4936 Tagen) @ H. Lamarr

Programm SWR2, Mittwoch, 06.07.2011, 22.05 bis 23.00 Uhr

Um was es in dieser Stunde geht lässt sich <hier> nachlesen. Da der SWR sich traditionell wohlwollend mit überzeugten EHS auseinandersetzt, ist ein kritisch-objektiver Bericht mMn eher nicht zu erwarten, der journalistisch indiskutabel distanzlose Text auf der verlinkten SWR2-Website verheißt jedenfalls nichts Gutes.

Wie erklärt sich nur dieser Fehler:
[image]
der Text hat mit dem gezeigten Film nichts zu tun.
Im Filmbeitrag geht es um die irreführenden Aussagen von Dr. Klaus Buchner (ÖDP) zu TETRA.

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Meine Meinungsäußerung

Wie leicht Uli Weiner seinen Anwalt überzeugen konnte

H. Lamarr @, München, Freitag, 08.07.2011, 01:11 (vor 4918 Tagen) @ H. Lamarr

Da der SWR sich traditionell wohlwollend mit überzeugten EHS auseinandersetzt, ist ein kritisch-objektiver Bericht mMn eher nicht zu erwarten, der journalistisch indiskutabel distanzlose Text auf der verlinkten SWR2-Website verheißt jedenfalls nichts Gutes.

Seufz, die dunkle Ahnung war berechtigt. Die mehr oder weniger zusammengreimten Argumente der Elektrosensiblen durften in dem Beitrag allesamt mit teils hypnotischer Stimmlage (Dr. Schorpp) vorgetragen werden:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/feature/-/id=659934/did=8283418/pv=mplayer/vv=popup/nid=659934/6unhhz/index.html

Ab Minute 11:00 berichtet Uli Weiners Anwalt, Frank Ulrich Mann, wie es kam, dass er den Uli nicht mehr für einen Spinner hält. Wie bereitwillig leichtgläubig der Anwalt ist, geht aus seiner Schilderung hervor:

"Der Beweis dafür, dass es keine Spinner waren, war die Situation für mich, als Uli Weiner kollabiert ist, also umflog. Ich habe einen Anruf gekriegt von einer Bekannten, die ihn gefunden hat, und bin dann am Abend bei ihm vorbei gefahren. Ich habe ihn dann gesehen, er war bleich, er war am Tropf, er war überhaupt kaum ansprechbar, war aber schon ärztlich versorgt, und ich habe ihn gefragt: Was ist los? Da hat er gesagt: Irgendwie muss hier Strahlung sein. Und ich habe gesagt: Sofort Messgerät raus wir müssen messen was ist jetzt passiert. Und dann hat er gemessen und gesagt hier ist plötzlich O2-Strahlung. Dann haben wir recherchiert und später diesen Sender gefunden - das war für mich der Beweis."

Aus meiner Sicht hat sich die Geschichte anders zugetragen: Uli Weiner hat bei einer Routinemessung den O2-Sender schon zuvor entdeckt und dieses Exklusivwissen dazu genutzt, die Geschichte so in Szene zu setzen, wie sie der Anwalt wahrgenommen hat. Als überzeugter Elektrosensibler ging es Weiner vor Schreck womöglich tatsächlich körperlich schlecht, es gäbe allerdings auch noch eine ebenso plausible jedoch weniger wohlwollende Erklärung für sein Unwohlsein. Seine angebliche Elektrosensibilität kaufe ich Uli Weiner jedenfalls schon lange nicht mehr ab, dazu geht er mir meinen Vorschlägen nach einfachen Tests zu energisch aus dem Wege.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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SWR

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