Aus aktuellem Anlass hätte ich eine Frage zu Handys: Mir ist aufgefallen, dass an einem Ort mit sehr schlechtem Handyempfang ein Handy (i-Phone) eines Bekannten, auch wenn es unbewegt auf dem Tisch lag, sich andauernd meldete, so etwa alle Minuten und noch mehr, wenn er es in die Hand nahm. Kann das sein, dass es sich beim Laden noch öfter meldet? Er sagte, es melde sich auch, wenn es "Sim locked" sei. Ist das bekannt und weshalb könnte das so sein?
Frage zu Handys
H. Lamarr , München, Donnerstag, 02.06.2011, 15:15 (vor 4910 Tagen) @ Fee
Mir ist aufgefallen, dass an einem Ort mit sehr schlechtem Handyempfang ein Handy (i-Phone) eines Bekannten, auch wenn es unbewegt auf dem Tisch lag, sich andauernd meldete, so etwa alle Minuten und noch mehr, wenn er es in die Hand nahm.
Was genau meinen Sie mit "meldete"? Wenn nur der Bildschirm hell wurde, kann das alles möglichen Ursachen haben, z.B. eine Terminerinnerung, die er nicht oder falsch bestätigt hat.
Kann das sein, dass es sich beim Laden noch öfter meldet?
Laden = Akku laden, Film laden, E-Mail laden?
Er sagte, es melde sich auch, wenn es "Sim locked" sei.
Uff! "Sim locked" bedeutet normalerweise, dass ein Handy nur mit dem Sim eines ganz bestimmten Netzbetreibers funktioniert, nicht aber mit fremden Sims. Ich vermute, ihr Bekannter deutet den Begriff falsch.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Fee , Donnerstag, 02.06.2011, 16:17 (vor 4910 Tagen) @ H. Lamarr
Mir ist aufgefallen, dass an einem Ort mit sehr schlechtem Handyempfang ein Handy (i-Phone) eines Bekannten, auch wenn es unbewegt auf dem Tisch lag, sich andauernd meldete, so etwa alle Minuten und noch mehr, wenn er es in die Hand nahm.
Was genau meinen Sie mit "meldete"? Wenn nur der Bildschirm hell wurde, kann das alles möglichen Ursachen haben, z.B. eine Terminerinnerung, die er nicht oder falsch bestätigt hat.
Mit meldete meine ich festgestellte sehr häufige Handy-Modulationsgeräusche im hier oft Knatterbüchse genannten Messgerät.
Kann das sein, dass es sich beim Laden noch öfter meldet?
Laden = Akku laden, Film laden, E-Mail laden?
Akku laden.
Er sagte, es melde sich auch, wenn es "Sim locked" sei.
Uff! "Sim locked" bedeutet normalerweise, dass ein Handy nur mit dem Sim eines ganz bestimmten Netzbetreibers funktioniert, nicht aber mit fremden Sims. Ich vermute, ihr Bekannter deutet den Begriff falsch.
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H. Lamarr , München, Donnerstag, 02.06.2011, 17:39 (vor 4910 Tagen) @ Fee
Mir ist aufgefallen, dass an einem Ort mit sehr schlechtem Handyempfang ein Handy (i-Phone) eines Bekannten, auch wenn es unbewegt auf dem Tisch lag, sich andauernd meldete, so etwa alle Minuten und noch mehr, wenn er es in die Hand nahm.
Was genau meinen Sie mit "meldete"? Wenn nur der Bildschirm hell wurde, kann das alles möglichen Ursachen haben, z.B. eine Terminerinnerung, die er nicht oder falsch bestätigt hat.
Mit meldete meine ich festgestellte sehr häufige Handy-Modulationsgeräusche im hier oft Knatterbüchse genannten Messgerät.
Achso, ja dann wird das vermutlich die "Netzsuche" sein. Ich bin kein Experte in Netzfragen, denke es mir aber so: Bei der Netzsuche sollte das Handy ausm Bauch gesagt nur "lauschen", bei der Anmeldung am (gefundenen) Netz wird es aber senden müssen und das macht es mit Maximalleistung. Bei sehr schlechtem Empfang an der Grenze zum Nicht-Empfang, kann ich mir vorstellen, verliert das Handy durch die Vielzahl von Dämpfungen, die das Empfangssignal erfahren kann, spradisch das Netz und startet dann die Netzsuche bzw. versucht sich neu am Netz anzumelden. Das hören Sie dann in der Knatterbüchse. Eine Hand dämpft zusätzlich das Empfangssignal, weil die Antenne im Gerät drin ist, dadurch kann es leicht sein, dass das Handy, in der Hand gehalten, in so einer kritischen Empfangslage noch häufiger aus dem Netz geworfen wird.
Kann das sein, dass es sich beim Laden noch öfter meldet?
Laden = Akku laden, Film laden, E-Mail laden?
Akku laden.
Technisch vielleicht so zu erklären: Die Netzsuche/Anmeldung belastet den Akku stark. Ein schlauer Entwickler könnte dann die Firmware des Handys so programmiert haben, dass im Akkubetrieb die Netzsuche seltener stattfindet als bei Speisung mit einem Netzgerät.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Fee , Dienstag, 07.06.2011, 13:31 (vor 4905 Tagen) @ H. Lamarr
Vielen Dank Ihnen und Kuddel für die Antworten, die ich für meinen Bekannten ausgedruckt habe.
Noch eine Frage: Bei einem Vergleich zwischen Handys und DECT kann man da bei den Handys von maximal 2 W ausgehen und bei den DECT von 250 mW? Auch interessant bezüglich IARC-Klassifikation. Feldstärke, Leistungsflussdichte bei beiden im Vergleich in einer Distanz von z.B. 5 m?
Zur Erinnerung
Fee , Mittwoch, 08.06.2011, 11:24 (vor 4904 Tagen) @ Fee
Noch eine Frage: Bei einem Vergleich zwischen Handys und DECT kann man da bei den Handys von maximal 2 W ausgehen und bei den DECT von 250 mW? Auch interessant bezüglich IARC-Klassifikation. Feldstärke, Leistungsflussdichte bei beiden im Vergleich in einer Distanz von z.B. 5 m?
Wenn sich der Pulverdampf wieder etwas verzogen hat, könnte vielleicht noch jemand meine Frage beantworten. Danke.
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H. Lamarr , München, Mittwoch, 08.06.2011, 11:54 (vor 4904 Tagen) @ Fee
Noch eine Frage: Bei einem Vergleich zwischen Handys und DECT kann man da bei den Handys von maximal 2 W ausgehen und bei den DECT von 250 mW?
Ja, diese Werte sind zutreffend für GSM und DECT.
Beides beziffert die "Spitzenwerte" (Peak) der Sendeleistungsimpulse. Sie wissen ja, dass DECT und GSM "gepulst" senden, d.h. nach einem Sendeleistungsimpuls (Burst) mit dem Spitzenwert kommt eine Pause, in der keinerlei Sendeleistung ausgestrahlt wird. Gäbe es diese Pausen nicht, wären die beiden Spitzenwerte identisch mit den Mittelwerten der Sendeleistung. Wegen der Pausen sind die Mittelwerte immer kleiner als die Spitzenwerte, ein GSM-Handy sendet nur während 1/8 einer betrachteten Zeitspanne, der Mittelwert der Sendeleistung beträgt daher 2 W/8 = 250 mW. Auf solche Mittelwerte beziehen sich auch die Grenzwerte.
Bei DECT sind die Pausen zwischen zwei Sendeleistungsimpulsen noch viel länger als bei GSM, deshalb fällt der Mittelwert hier auf 2,1 mW. Wie sich das bei DECT genau verhält, können Sie hier nachlesen.
Wie es sich genau mit der Sendeleistungsregelung verhält, kann ich Ihnen jedoch nicht 100 % verlässlich sagen. Wahrscheinlich wird der Spitzenwert der Sendeleistungsimpulse reduziert, dies würde am Handy Energie einsparen (Akku-Betriebsdauer) und die Reichweite verringern. Prinzipiell wäre es auch möglich, die Spitzenwerte konstant zu lassen (so wie bei DECT) und die Anzahl der Impulse zu reduzieren (Mittelwert fällt). Auch dies würde Energie einsparen, die Reichweite aber bliebe konstant.
Auch interessant bezüglich IARC-Klassifikation. Feldstärke, Leistungsflussdichte bei beiden im Vergleich in einer Distanz von z.B. 5 m?
Diese Frage verstehe ich nicht. Die IARC hat sich bekanntlich was die mobilen Endgeräte Handy und Schnurlostelefon angeht ziemlich verwirrend ausgedrückt, aus meiner Sicht ist dies aber ein sprachliches Defizit beim Verfasser der Originalmeldung gewesen, nichts deutet darauf hin, dass tatsächlich auch Schnurlostelefone wie DECT von der IARC als möglicherweise krebserregend eingestuft wurden. Verbindliches dazu wird sich erst nach der Publikation des IARC-Entscheidungspapiers sagen lassen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Kuddel, Donnerstag, 09.06.2011, 18:20 (vor 4903 Tagen) @ Fee
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 09.06.2011, 19:15
Noch eine Frage: Bei einem Vergleich zwischen Handys und DECT kann man da bei den Handys von maximal 2 W ausgehen und bei den DECT von 250 mW?
Ein GSM Mobiltelefon darf mit maximal 2 Watt (peak) senden, i.d.R. ist es oft weniger durch die Leistungsregelung, bzw wenn der Empfang der Basis entsprechend gut ist.
Da das Telefon nur etwa 1/8 der Zeit sendet und 7/8 der Zeit nicht sendet, beträgt die durchschnittliche (SAR relevante) Leistung max 0,25W bei Datenverbindungen kann es auch mehr sein.
Eine DECT Basis oder DECT Mobiltelefon darf mit bis zu 250mW (peak) senden. Bei neueren Modellen mit Leistungsregelung kann es auch weniger sein.
Da ein DECT Telefon nur 1/24 der Zeit sendet und 23/24 der Zeit nicht sendet, beträgt die mittlere (SAR relevante) Leistung bei einem Gespräch ca 10mW, bei mehreren zeitgleichen Gesprächen über eine Baissstation N*10mW.
Bei DECT ist der Sendepuls ca 1,5 mal kürzer und die Sendepause ca 2,5 mal länger, als beim Mobiltelefon.
Beide Gerätetypen (Mobiltelefon und DECT Basis/Mobilteil) verwenden i.d.R. Antennen ohne nennenswerten Antennen-Gewinn.
Der geringe Gewinn von ca 2dBi eines Dipols wird durch die physikalisch bedingten Verluste der sehr kleinen Antennen kompensiert, so daß der Gewinn näherungsweise null ist.
Unter dieser Annahmen beträgt die Leistungsflußdichte in 5 Meter Abstand und ohne Hindernisse dazwischen bei maximal möglicher Sendeleistung ca (Effekte durch Reflexionen unberücksichtigt)
=> 6000 µW/m² beim Handy (peak) bzw 800 µW/m² (average) (wohlgemerkt nur bei voller Sendeleistung)
=> 800 µW/m² beim DECT (peak) bzw 31 µW/m² (average)
Der durch Mobiltelefon / Dect hervorgerufene Teilkörper SAR-Wert in 5 Meter Abstand beträgt näherungsweise
beim Mobiltelefon ca 0,00005 W/kg (50 Millionstel W/kg)
beim DECT ca 0,000002 W/kg (2 Millionstel W/kg)
Die Ganzkörper SAR Werte liegen nochmal ca Faktor 5..10 niedriger.
Die "SAR-Belastung" (z.B. des Kopfes) beträgt also größenordnungsmäßig ein hunderttausendstel der Belastung desjenigen, der selbst mobil telefoniert.
Falls eine oder gar mehrere Mauern zwischen Sende-Objekt und Meßpunkt liegen, kann man alle o.a. Werte nochmals um ca Faktor 5..100 reduzieren.
K
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Roger , Donnerstag, 09.06.2011, 20:11 (vor 4903 Tagen) @ Kuddel
Der geringe Gewinn von ca 2dBi eines Dipols wird durch die physikalisch bedingten Verluste der sehr kleinen Antennen kompensiert, so daß der Gewinn näherungsweise null ist.
0 dB oder 0 dBi . ich bezweifle das eine "eingebaute Handy-Antenne" eine dieser zwei Werte erreicht . Vor allem im 900 Mhz Bereich . Wo gibt es evt . dafür Angaben? .
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Kuddel, Freitag, 10.06.2011, 20:06 (vor 4902 Tagen) @ Roger
Dazu reicht eine kurze Suchanfrage mit G**gle und man findet z.B. folgendes:
http://www.vishay.com/docs/45158/vj3505.pdf
http://www.skycross.com/Products/PDFs/EM-900M-1800U-1900U-A.pdf
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Kuddel, Donnerstag, 02.06.2011, 17:43 (vor 4910 Tagen) @ Fee
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 02.06.2011, 18:04
Das I-Phone ist ja mehr ein tragbarer Computer, als ein Mobiltelefon.
Üblicherweise wird es auch mit einer Daten-Flatrate verkauft.
Möglicherweise hat es z.B. E-Mails empfangen, aktuelle Wettermeldungen, Staumeldungen, Ebay-Meldungen über neue Gebote, oder es hat artig seine aktuelle Position an Apple gemeldet, weil Apple alles über seine Kunden wissen möchte.
=> Es gibt Programme, die regelmäßig "nach hause telefonieren" oder Daten abrufen (z.B. Twitter).