Einfluss von 900 MHz Mobilfunkfeldern auf die Erbmasse (Forschung)

Doris @, Mittwoch, 25.05.2011, 15:35 (vor 4682 Tagen)

Italienische Forscher untersuchen den Einfluss von 900 MHz-Mobilfunkfeldern auf die Erbmasse genauer

Die Forschergruppe eines Forschungszentrums in Neapel unter der Leitung zweier renommierter Genetikerinnen (Maria R. Scarfi, Vijayalaxmi) untersuchte dazu im Labor intakte weiße Blutkörperchen (Lymphozyten), die aus menschlichem Blut isoliert wurden. In drei verschiedenen Phasen der Zellvermehrung (Zellzyklusphasen) wurden die Zellproben für 20 Stunden einer Mobilfunk-Felddosis ausgesetzt (Frequenz: 900 MHz, Spezifische Absorptionsrate, SAR: 1,25 W/kg), die aus früheren Experimenten als „adaptive Dosis“ bei der Bildung genetischer Schäden (gemessen anhand der Bildung von Mikrokernen bei der Zellteilung) bekannt war. „Adaptive Dosis“ heißt in dem Fall, dass die Zellen durch die Einwirkung einer solchen Felddosis unempfindlich gegenüber einem genetischen Schaden werden, der durch eine darauffolgende Behandlung mit der genschädigenden Substanz Mitomycin C gezielt hervorgerufen wird (das Zytostatikum Mitomycin C verhindert die Teilung der DNA-Doppelstränge, die beim Zellteilungsvorgang notwendig ist). Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Zellen in den Zellzyklusphasen G0 und G1 (in denen die Zellen ruhen bzw. nach einer Zellteilung wieder zu wachsen beginnen) nicht mit einer Adaptation auf die Feldexposition reagierten, d.h., sie wurden nicht unempfindlicher gegenüber dem Zytostatikum. Dagegen fand in der S-Phase (Synthesephase, in der die Vervielfältigung der DNA stattfindet) eine Adaptationsreaktion statt, d.h., die Zellen wurden unempfindlicher gegenüber dem Zytostatikum (gemessen anhand der Anzahl gebildeter Mikrokerne, die durch Chromosomen-Strukturveränderungen entstehen).

Die Autoren schließen aus ihren Beobachtungen, dass es bei der Untersuchung genetischer Schäden durch die Einwirkung von Hochfrequenzfeldern sehr darauf ankommt, in welcher Zellzyklusphase sich die untersuchten Zellen gerade befinden. Zellproben, in denen die Zellen alle in derselben Phase sind, erhält man nur durch sogenannte „Synchronisation“ der Zellkulturen vor den eigentlichen Testläufen.

Bibliografie: Sannino et al., Int. J. Radiat. Biol., online publiziert 11. Mai 2011 Abstract

Quelle: WIK EMF und Umwelt 13.05.2011

Tags:
Vijayalaxmi, Scarfi


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