Der Countdown läuft, am Mittwoch [11. Mai 2011] soll in Rom die Erde beben.

Mittwoch, 11. Mai 2011, war richtig, statt in Rom bebte jedoch die Erde in Spanien, Schäden und Menschenleben sind in der von Rom 1200 km entfernten Stadt Lorca zu beklagen.

Hat der Seher nun doch einen Treffer gelandet und sich nur bei der Lokalisation des Bebens um gut 1000 km geirrt? Erdbebenkundler könnten diese Frage wohl beantworten, mit einer Wahrscheinlichkeitsbetrachtung. So wie bei Uri Geller, der angeblich durch Geisteskraft via TV-Schirm alte Uhren zum Ticken bringt, wenn Leute diese während seiner Show vor den Fernsehschirm halten. Statistisch lässt sich die Anzahl der Uhren, die bei solchem Hantieren tatsächlich wieder anfangen zu laufen, ganz gut benennen. Es müssen daher nur genügend viele Leute bei dem Spektakel mitmachen, damit Uri Geller auf gemeldete Erfolge verweisen kann und die Melder mit echter Inbrunst von den vermeintlich sensationellen Kräften des Magiers berichten. Der Trick besteht darin, über die endlos vielen, die ihre Uhren vergeblich vor die Bildschirme gehalten haben, nicht zu berichten.

In der E-Smog-Debatte wird der Trick von Uri Geller invers angewendet. Darauf spezialisierte Webseiten berichten in dramatisch überhöhter Weise über einige wenige Fälle von (vermeintlicher) Elektrosensibilität, dass inzwischen Milliarden Menschen die Mobilfunktechnik ohne jede Symptomatik der Elektrosensiblen nutzen, wird komplett ausgeblendet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Es ist wieder einmal Weltuntergangszeit! Am kommenden Samstag soll es so weit sein. Das jedenfalls prophezeit der Amerikaner Harold Camping, nach eigenen Angaben Ingenieur im Ruhestand. Der Kalifornier hat die Bibel analysiert - und herausgefunden, dass am 21. Mai 2011 die sogenannte Entrückung (Englisch "rapture") stattfinden wird.

Demnach fahren am kommenden Wochenende alle wahren Gläubigen direkt in den Himmel auf. Die Ungläubigen müssen auf der Erde bleiben, die apokalyptische Endzeit erleben, schließlich sterben und in der Hölle landen. Fünf Monate später - am 21. Oktober 2011 - wird Gott dann übrigens das komplette Universum zerstören.

So weit, so absurd. Es gibt aber tatsächlich Menschen, die sich von Campings düsterer Prognose beeindrucken lassen und jetzt Angst haben. In Städten wie New York laufen Leute mit Plakaten durch die Straßen und verkünden das drohende Ende, auf Autostoßstangen warnen Aufkleber vor der Apokalypse.

Kaum zu glauben, aber einige Menschen folgen dem religiösen Fanatiker und bereiten sich auf den Untergang unserer Zivilisation vor. Dabei muss man sich nur mal ansehen, wie der gute Herr Camping auf dieses Datum gekommen ist. Dann wird schnell klar, wie abstrus die Vorhersage ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Ueberzeugungstäter