Ver-rückt: Wenn der Glaube tektonische Platten bewegt (Allgemein)
Der Glaube. Er macht Blinde sehend, Lahme gehend, Homöopathie ertragreich und EHS elektrosensibel. Er kann aber noch ganz andere seltsame Blüten treiben.
Der Countdown läuft, am Mittwoch [11. Mai 2011] soll in Rom die Erde beben. Seit Wochen grassiert in der Millionenstadt "das Erdbebenfieber", wie es Fernsehreporter nennen. Die Jahrzehnte alte Vorhersage eines Amateurforschers hält Italien im Bann. Der Naturkundler Raffaele Bendandi (1893 - 1979) soll Mitte des vergangenen Jahrhunderts für den 11. Mai 2011 ein schweres Beben für Rom prognostiziert haben, die Vorhersage wurde angeblich in seinem Nachlass gefunden.
Wissenschaftler beruhigen unentwegt die Bevölkerung: Erdbeben seien nicht vorhersagbar. Selbst moderne Technologie könne die Schläge nicht prognostizieren. Rom sei generell weniger bedroht als viele andere Regionen in Italien. Doch was können Fakten schon ausrichten gegen eine Gerüchtelawine im Internet? Die Römer handelten nach dem Grundsatz: "Es ist nicht wahr, aber ich glaube es", beschreibt die Internetausgabe der "Republica" die Reaktionen ihrer Landsleute.
Kompletter Beitrag: Römer fürchten Erdbeben am Mittwoch
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –