Prof. Kundi: Tinnitus durchs Handy (Allgemein)

Gast, Freitag, 29.04.2011, 00:40 (vor 4963 Tagen)

Forscher haben die Telefoniergewohnheiten von Tinnitus-Patienten mit denen von Testpersonen verglichen, die gesunde Ohren hatten. Die Handy-Nutzer litten zu 37 Prozent häufiger an einem Tinnitus.

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So neu, wie es scheint, ist diese Erkenntnis allerdings nicht, sie hat immerhin schon drei Jährchen auf dem Buckel.

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Tinnitus

Tinnitus und Handy-Nutzung

KlaKla, Freitag, 29.04.2011, 15:21 (vor 4963 Tagen) @ Gast

So neu, wie es scheint, ist diese Erkenntnis allerdings nicht, sie hat immerhin schon drei Jährchen auf dem Buckel.

Quelle: Occupotional & Environmental Medicine 2009
Tinnitus and mobile phone use

Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer, Peter Wallner, Monika Cartellieri, Doris-Maria Denk-Linnert, Michaela Katzinger, Klaus Ehrenberger, Michael Kundi

Abstract

Objectives The mechanisms that produce tinnitus are not fully understood. While tinnitus can be associated with diseases and disorders of the ear, retrocochlear diseases and vascular pathologies, there are few known risk factors for tinnitus apart from these conditions. There is anecdotal evidence of an link between mobile phone use and tinnitus, but so far there have been no systematic investigations into this possible association.

Methods 100 consecutive patients presenting with tinnitus were enrolled in an individually matched case–control study. For each case a control subject was randomly selected from visiting outpatients matched for sex and age. The patient's history was obtained and clinical examinations were conducted to exclude patients with known underlying causes of tinnitus. Mobile phone use was assessed based on the Interphone Study protocol. ORs were computed by conditional logistic regression with years of education and living in an urban area as covariates.

Results Mobile phone use up to the index date (onset of tinnitus) on the same side as the tinnitus did not have significantly elevated ORs for regular use and intensity or for cumulative hours of use. The risk estimate was significantly elevated for prolonged use (≥4 years) of a mobile phone (OR 1.95; CI 1.00 to 3.80).

Conclusions Mobile phone use should be included in future investigations as a potential risk factor for developing tinnitus.

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Google Übersetz wie folgt

Ziele Die Mechanismen, die Tinnitus produzieren sind nicht vollständig geklärt. Während Tinnitus mit Krankheiten und Störungen des Ohres zugeordnet werden können, retrocochleäre Krankheiten und Gefäßerkrankungen, gibt es nur wenige bekannte Risikofaktoren für Tinnitus abgesehen von diesen Bedingungen. Es gibt vereinzelte Hinweise auf eine Verbindung zwischen Mobiltelefon-Nutzung und Tinnitus, aber bisher gab es keine systematischen Untersuchungen zu diesem Verein möglich gewesen.

Methoden 100 konsekutive Patienten mit Tinnitus eingeschrieben waren in einem individuell abgestimmten Fall-Kontroll-Studie. Für jeden Fall eine Kontrolle unterworfen wurde zufällig von einem Besuch ambulanten für Geschlecht und Alter angepasst ausgewählt. Die Anamnese wurde erhalten und klinischen Untersuchungen wurden durchgeführt, um Patienten mit bekannten Ursachen des Tinnitus auszuschließen. Handy-Nutzung wurde auf Basis der Interphone-Studie Protokoll bewertet. OPs wurden von bedingten logistischen Regression mit jahrelanger Ausbildung und leben in einem städtischen Gebiet als Kovariate berechnet.

Ergebnisse Mobiltelefon-Nutzung bis zum Index Datum (Beginn des Tinnitus) auf der gleichen Seite wie der Tinnitus nicht hatten signifikant erhöhte Werte für den regelmäßigen Gebrauch und Intensität oder für kumulative Betriebsstunden. Das Risiko war signifikant erhöht Schätzung für eine längere Verwendung (≥ 4 Jahre) eines Mobiltelefons (OR 1,95; CI 1,00 bis 3,80).

Schlussfolgerungen Mobiltelefon-Nutzung sollte in zukünftigen Untersuchungen als potentieller Risikofaktor für die Entwicklung Tinnitus einbezogen werden.


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Meine Meinungsäußerung

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Hutter, Tinnitus, Wien, Kundi

Prof. Kundi: Tinnitus durchs Handy

Kuddel, Freitag, 29.04.2011, 20:20 (vor 4963 Tagen) @ Gast

Es wurde eine Gruppe van Handy-Nutzern mit einer Grupe von "nicht Nutzern" verglichen.

Es stellt sich die Frage, ob die Ursache für die 37%ige Erhöhung nicht einem Confounder zuzuschreiben ist, wie sie in dem Artikel auch genannt sind.
(Zumindest wäre den vielen Handynutzern zu wüschen, daß es nicht an den EMF liegt)

Nichtsdestoweniger will Kundi auch aktuelle Trends beim Mobiltelefonieren nicht als Tinnitus-Risiko ausschließen. ... Der Handy-Nutzer drückt zwecks besseren Hörens das Gerät fest ans Ohr und schränkt so die Durchblutung ein. Und auch die Lärmbelastung, klassischer Auslöser von Innenohrschäden, spielt wohl eine Rolle: Mitarbeiter von Call-Centern, wo der Lautstärkepegel der Head-Phones bis zum Anschlag aufgedreht wird, leiden besonders oft unter Ohrensausen. Ganz zu schweigen davon, dass Handys immer öfter als MP3-Player benutzt werden und im Kopfhörer einen Lärm von mehr 100 Dezibel produzieren können - das entspricht der Lautstärke eines vorbeifahrenden LKWs.

Z.B.
- wer kein Handy nutzt, nutzt vielleicht auch keine MP3 player (Technik-Affinität)
- Wer kein Handy nutzt, telefoniert vielleicht generell weniger
- Wer kein Handy nutzt, lebt vielleicht generell stressärmer

Tags:
Confounder, Kundi, Durchblutung

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