Telefonieren im Zug verursacht extremen Elektro-Smog (Allgemein)

Doris @, Mittwoch, 02.03.2011, 13:07 (vor 4856 Tagen)

Japanische Wissenschaftler der Tohuku Universität warnen vor dem exzessiven Handy-Gebrauch in Eisenbahnen. Aufgrund der vielen Metallteile werden die Strahlungen reflektiert und dadurch können die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlungen leicht überschritten werden, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe. Besonders drastisch ist nach Angaben des Wissenschaftlers Tsuyoshi Hondou die Situation, wenn mehrere Menschen gleichzeitig telefonieren.

weiter....

(ist offensichtlich eine hundsalte Geschichte, aber geistert heute in den Omega News rum. Der Grund für den Hinweis darauf, siehe unten).
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Frage an einen Techniker:

In dem Artikel wird eine Aussage gemacht, die in meiner BI vor geraumer Zeit zu einer Diskussion geführt hat und nicht geklärt werden konnte. Bzw. da stehen sich bis heute zwei gegensätzliche Aussagen gegenüber und jeder meint, er hat Recht.

"Wenn in einem Standard-Waggon, der 150 Passagieren Platz bietet, nur 30 Menschen telefonieren, überschreiten die elektromagnetischen Strahlungen einen Wert, der vom Internationalen Komitee für nichtionisierende Strahlung als Grenzwert errechnet wurde", so der Forscher. Dadurch, dass sich die Strahlung aufbaut, können die Grenzwerte bei geringerer Anzahl von Passagieren noch höher werden. Der Physiker hat die Sendeleistung eines Handys und das Verhältnis zwischen Fensterfläche und Metallteilen eines Eisenbahnwagens betrachtet und daraus die Strahlenbelastung errechnet.

Ist es tatsächlich so, dass die ICNIRP-Grenzwerte in so einer Situation überschritten werden können?

Tags:
Bahn, Verkehrsmittel

Telefonieren im Zug verursacht extremen Elektro-Smog

Sektor3, Mittwoch, 02.03.2011, 13:32 (vor 4856 Tagen) @ Doris

Japanische Wissenschaftler der Tohuku Universität warnen vor dem exzessiven Handy-Gebrauch in Eisenbahnen. Aufgrund der vielen Metallteile werden die Strahlungen reflektiert und dadurch können die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlungen leicht überschritten werden, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe. Besonders drastisch ist nach Angaben des Wissenschaftlers Tsuyoshi Hondou die Situation, wenn mehrere Menschen gleichzeitig telefonieren.

weiter....

(ist offensichtlich eine hundsalte Geschichte, aber geistert heute in den Omega News rum. Der Grund für den Hinweis darauf, siehe unten).
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Frage an einen Techniker:

In dem Artikel wird eine Aussage gemacht, die in meiner BI vor geraumer Zeit zu einer Diskussion geführt hat und nicht geklärt werden konnte. Bzw. da stehen sich bis heute zwei gegensätzliche Aussagen gegenüber und jeder meint, er hat Recht.

"Wenn in einem Standard-Waggon, der 150 Passagieren Platz bietet, nur 30 Menschen telefonieren, überschreiten die elektromagnetischen Strahlungen einen Wert, der vom Internationalen Komitee für nichtionisierende Strahlung als Grenzwert errechnet wurde", so der Forscher. Dadurch, dass sich die Strahlung aufbaut, können die Grenzwerte bei geringerer Anzahl von Passagieren noch höher werden. Der Physiker hat die Sendeleistung eines Handys und das Verhältnis zwischen Fensterfläche und Metallteilen eines Eisenbahnwagens betrachtet und daraus die Strahlenbelastung errechnet.

Ist es tatsächlich so, dass die ICNIRP-Grenzwerte in so einer Situation überschritten werden können?

Vielleicht wurde Omega News von diesem Spiegel-Artikel inspiriert:

"Wie konnte ein mittelstarkes Erdbeben die neuseeländische Stadt Christchurch so stark zerstören? Geologen hegen einen Verdacht: Die Bebenwellen wurden an einem Fels reflektiert, so schaukelten sie sich zu gigantischen Erschütterungen hoch."

An der Mobilfunk-im-Zug-Aussage habe ich so meine Zweifel. Das Prinzip könnten Sie aber selbst überprüfen: Lassen Sie 5 Leute im Auto telefonieren, während Sie fleißig messen.

Grenzwert Überschreitung im Zug?

KlaKla, Mittwoch, 02.03.2011, 15:21 (vor 4856 Tagen) @ Doris

"Wenn in einem Standard-Waggon, der 150 Passagieren Platz bietet, nur 30 Menschen telefonieren, überschreiten die elektromagnetischen Strahlungen einen Wert, der vom Internationalen Komitee für nichtionisierende Strahlung als Grenzwert errechnet wurde", so der Forscher. Dadurch, dass sich die Strahlung aufbaut, können die Grenzwerte bei geringerer Anzahl von Passagieren noch höher werden. Der Physiker hat die Sendeleistung eines Handys und das Verhältnis zwischen Fensterfläche und Metallteilen eines Eisenbahnwagens betrachtet und daraus die Strahlenbelastung errechnet.

Ist es tatsächlich so, dass die ICNIRP-Grenzwerte in so einer Situation überschritten werden können?

Grenzwert wird immer eingehalten!
Selbst in fast perfekten Faradayschen Käfigen wird bei Handytelefonaten die zulässige Ganzkörper-SAR von 0,08 W/kg zu höchstens 25 % ausgeschöpft. Dies sagen Axel Kramer, Jürg Fröhlich und Nils Kuster von der ETH Zürich im Journal of the Physical Society of Japan, Vol. 71, No. 12, Dezember 2002. Die Aussage gilt für beliebig viele Personen (z. B. in einem Bus oder Flugzeug) mit mindestens 30 kg Körpergewicht, wenn deren Handys im Mittel mit 0,6 W Leistung senden. Begründung: Die Teilkörper-SAR fällt nahezu quadratisch mit der Entfernung vom Handy. Am stärksten belastet wird deshalb immer der Kopf desjenigen, der telefoniert (Abstand Kopf-Handy nur wenige Millimeter). Die zusätzliche Exposition durch die Handys unmittelbarer Sitznachbarn spiele demgegenüber bereits keine Rolle mehr. Quelle: Elektrosmogmessung in einem Linienbus

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Grenzwert, Elektrosmogmessung

Telefonieren im Zug verursacht keinen extremen Elektro-Smog

RDW ⌂ @, Mittwoch, 02.03.2011, 17:22 (vor 4856 Tagen) @ Doris

Frage an einen Techniker:

In dem Artikel wird eine Aussage gemacht, die in meiner BI vor geraumer Zeit zu einer Diskussion geführt hat und nicht geklärt werden konnte. Bzw. da stehen sich bis heute zwei gegensätzliche Aussagen gegenüber und jeder meint, er hat Recht.

"Wenn in einem Standard-Waggon, der 150 Passagieren Platz bietet, nur 30 Menschen telefonieren, überschreiten die elektromagnetischen Strahlungen einen Wert, der vom Internationalen Komitee für nichtionisierende Strahlung als Grenzwert errechnet wurde", so der Forscher. Dadurch, dass sich die Strahlung aufbaut, können die Grenzwerte bei geringerer Anzahl von Passagieren noch höher werden. Der Physiker hat die Sendeleistung eines Handys und das Verhältnis zwischen Fensterfläche und Metallteilen eines Eisenbahnwagens betrachtet und daraus die Strahlenbelastung errechnet.

Ist es tatsächlich so, dass die ICNIRP-Grenzwerte in so einer Situation überschritten werden können?

Die Annahme einer Grenzwertüberschreitung in diesem Fall lässt die Realität völlig außer acht.
Im Abschlußbericht Teil Eins des Projekts Bestimmung der realen Exposition bei Handynutzung in teilgeschirmten Räumen im Vergleich zur Exposition unter günstigen Bedingungen im Freien des DMF findet man in Kapitel 6 eine ausführliche Bewertung des Ganzen.

RDW

Tags:
Exposition, Verkehrsmittel

Telefonieren im Zug verursacht keinen extremen Elektro-Smog

Doris @, Mittwoch, 02.03.2011, 20:13 (vor 4856 Tagen) @ RDW

:danke: an alle für die informativen Antworten.

Die Annahme einer Grenzwertüberschreitung in diesem Fall lässt die Realität völlig außer acht.
Im Abschlußbericht Teil Eins des Projekts Bestimmung der realen Exposition bei Handynutzung in teilgeschirmten Räumen im Vergleich zur Exposition unter günstigen Bedingungen im Freien des DMF findet man in Kapitel 6 eine ausführliche Bewertung des Ganzen.

Das Kapitel 6, auf das Sie verweisen, setzt sich genau mit der Aussage des japanischen Wissenschaftlers (Tsuyoshi Hondou) auseinander, der in meinem verlinkten Zeitungsartikel genannt ist. Schon seltsam, warum immer wieder so längst überholtes und wirklich hundsaltes Zeugs durch's Netz gejagt wird. Dass dieser Bericht, der heute bei den Omega News eingestellt ist, schon 9 Jahre alt ist, habe ich nur zufällig entdeckt.

Ich habe diese Aussage mit der Grenzwertüberschreitung in Zügen vor 2 - 3 Jahren bei einem Vortrag von Herrn Blüher gehört.

Mobilfunkdebatte, rätselhafte

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.03.2011, 23:53 (vor 4856 Tagen) @ Doris

Schon seltsam, warum immer wieder so längst überholtes und wirklich hundsaltes Zeugs durch's Netz gejagt wird. Dass dieser Bericht, der heute bei den Omega News eingestellt ist, schon 9 Jahre alt ist, habe ich nur zufällig entdeckt.

Das ist nicht seltsam, "Doris", das ist auch kein Zufall, das sind die Spitzen der Eisberge, die in der Mobilfunkdebatte seit Anfang an mitschwimmen. Erst vor ein paar Tagen hat einer bei Gigaherz versucht, die alte Oberammergau-Live-Sendung des Bayerischen Rundfunks als neu zu verkaufen. Noch ein paar andere Eisberge gefällig? Gern: Wer oder was sind die Hintermänner von Omega News und hese, wieso sollte man solchen "Organisationen" trauen? Oder, wie kann es sein, dass ein überführter Zitatverfälscher und auch sonst umstrittener Interessenvertreter beim diesjährigen BUND-Mobilfunksymposium auftreten darf und als "Vater der Baubiologie" gepriesen wird? Wieso kann die sogenannte Kompetenzinitiative es sich leisten, gegen 4-stellige Honorare ihre Websites von Diagnose-Funk machen zu lassen. Woher genau kommt das Geld, das die kostspieligen Unternehmungen von Diagnose-Funk finanziert? Und wieso trägt Prof. Adlkofer die krachendsten "Reflex"-Forschungsergebnisse bereits in einer eigens dafür produzierten ARD-Fernsehsendung zu einem Zeitpunkt der Öffentlichkeit vor (August 2003), da weder der Abschlussbericht dieser Studie vorlag, geschweige denn eine wissenschaftliche Veröffentlichung (eine erste Teilpublikation erschien 2005, rd. 2 Jahre später)? Gemäß Punkt 14 des Pressekodex' (Medizin-Berichterstattung) hätte dies mMn so nicht passieren dürfen: "Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte. Forschungsergebnisse, die sich in einem frühen Stadium befinden, sollten nicht als abgeschlossen oder nahezu abgeschlossen dargestellt werden."

Kurz: Hier sind mMn ohne Zweifel verborgene Kräfte am Werk, die an einem Fortgang der Mobilfunkdebatte starkes Interesse haben, auch wenn es für diesen Fortgang schon seit ungefähr drei Jahren keinen triftigen Grund mehr gibt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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