NFP 57: IZgMF fragt Prof. Borbély (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 19.01.2011, 16:45 (vor 5060 Tagen)

Sehr geehrter Herr Prof. Borbély,

Herr Jakob vom Verein Gigaherz schreibt auf seiner Website, das NFP 57 würde nicht - so wie beim Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm - die einzelnen wissenschaftlichen Arbeiten publizieren, sondern nur eine Art Sammelextrakt. Herr Jakob schreibt dazu: "Die Forschungsergebnisse sollen nicht etwa im Klartext veröffentlicht werden, so wie diese von den Wissenschaftlern geschrieben wurden, sondern in einer von der Leitungsgruppe verfassten sogenannten Synthese."

Quelle: http://gigaherz.ch/pages/posts/nfp57-E28093-der-skandal-ist-perfekt1684.php

Mich würde nun interessieren:

a) Stimmt die Behauptung von Herrn Jakob (nur Synthese statt Originalarbeiten)?
b) Was sind die Beweggründe dafür, ggf. nur eine Synthese zu publizieren?
c) Werden interessierte Bürger gratis den Volltext der Originalarbeiten im Internet einsehen können (vergl. DMF-Programm)?
d) Ist der zeitliche Zusammenhang mit der Versteigerung neuer Frequenzen in der Schweiz beabsichtigt gewesen?

Ich frage wieder nicht nur aus persönlichem Interesse, sondern weil ich die Leser der IZgMF-Website aus erster Hand informieren möchte.

Viele Grüße aus München
IZgMF

Stephan Schall

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
These, NFP 57

NFP 57: Alexander Borbély stellt klar

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 19.01.2011, 16:49 (vor 5060 Tagen) @ H. Lamarr

Mich würde nun interessieren ...

Sehr geehrter Herr Schall

Danke für Ihre Anfrage. Die einzelnen Punkte möchte ich wie folgt beantworten:

a) Originalarbeiten werden von den Forschenden selbst zur Publikation in Zeitschriften eingereicht und zwar ohne Rücksprache mit der Leitungsgruppe des NFP57 oder dem Nationalfonds. Die Manuskripte müssen dabei ein Begutachtungsverfahren (Peer Reviewing) durchlaufen, das den Herausgebern der Zeitschrift zur Qualitätssicherung dient.

Sind die Qualitätskriterien erfüllt, wird das Manuskript zur Publikation angenommen und veröffentlicht. Dieser Prozess nimmt in der Regel mehrere Monate in Anspruch. Bereits sind einige Publikationen der Arbeiten des NFP 57 erschienen, andere sind in Vorbereitung. Generell ist darauf hinzuweisen, dass die durch den SNF geförderten Forschenden zur Kommunikation der Forschungsresultate verpflichtet sind und in diesem Zusammenhang die Open Access Policy des SNF einzuhalten haben. Die Behauptung, die Forschungsergebnisse aus dem NFP würden nicht publiziert, stimmt daher nicht.

b) Der Synthesebericht dient der Darstellung der Forschungsergebnisse im Sinne einer Gesamtübersicht des vom Schweizerischen Bundesrat in Auftrag gegebenen Forschungsprogramms zum Zeitpunkt der Beendigung der Forschungsarbeiten, aber vor dem Abschluss der gesamten Datenanalyse und der Veröffentlichung aller Ergebnisse in wissenschaftlichen Zeitschriften. Er wird von den Forschenden und der Leitungsgruppe gemeinsam erarbeitet und von der Leitungsgruppe und dem Nationalfonds verantwortet. Er wird in drei Sprachen veröffentlicht.

c) Alle in wissenschaftlichen Zeitschriften publizierten Ergebnisse sind öffentlich zugängig. Ihre bibliographischen Angaben werden auf der Webseite des NFP 57 figurieren. Die Volltexte der Arbeiten werden dort ebenfalls veröffentlicht, sofern dies mit den Copyright Bestimmungen der Zeitschriften vereinbar ist.

d) Der Synthesebericht des NFP 57 steht in keinem Zusammenhang mit der Versteigerung neuer Frequenzen in der Schweiz. Der Bundesrat hat das NFP 57 im Jahr 2005 in Auftrag gegeben. Die Forschungsarbeiten wurden im Frühjahr 2010 beendet und in der Folge ausgewertet und laufend publiziert.

Mit freundlichen Grüssen

Alexander Borbély

Prof.em.Dr.med.Alexander Borbély
Postadresse: Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Universität Zürich
Winterthurerstrasse 190
CH-8057 Zürich, Schweiz

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Tags:
Qualitätskriterien

Kuriose Reaktion aus der Schweiz

RDW ⌂ @, Freitag, 21.01.2011, 16:59 (vor 5058 Tagen) @ H. Lamarr

a) Stimmt die Behauptung von Herrn Jakob (nur Synthese statt Originalarbeiten)?
b) Was sind die Beweggründe dafür, ggf. nur eine Synthese zu publizieren?
c) Werden interessierte Bürger gratis den Volltext der Originalarbeiten im Internet einsehen können (vergl. DMF-Programm)?
d) Ist der zeitliche Zusammenhang mit der Versteigerung neuer Frequenzen in der Schweiz beabsichtigt gewesen?


Wer würde es denn für möglich halten, daß diese von Spatenpauli formulierten drei schlichten Fragen und die von ihm nicht verantworteten Antworten von einem hier ehemals sehr aktiven Zeitgenossen in folgender Weise kommentiert werden können:

Gesamtfazit: Auf prima vista schlau erscheinende, geschliffen formulierte, aber dennoch durchschaubare Weise hat Spatenpauli wieder einmal versucht, unter Missbrauch eines ehrbaren Wissenschaftlers einen seiner Lieblingsgegner als angeblichen Lügner hinzustellen.

Voller Staunen nachzulesen hier: http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?t=33361

Soll damit vielleicht das eigene Unvermögen und das des "Lieblingsgegners" versteckt werden, selbst einmal bei Primärquellen nachzufragen, bevor das Füllhorn der Spekulationen, Halbwahrheiten und Schwindeleien einer Schlammlawine gleich über andere ausgeschüttet wird?
Oder ist das eine Ersatzhandlung für das ebenso eigene Unvermögen und das des "Lieblingsgegners", auf einfache Fragen vernünftige Antworten geben zu können?
Von "wuff" kennt man ja diese Verweigerungshaltung zur Genüge und von Jakob findet man ein Beispiel hier:
http://www.magnus.de/ratgeber/interview-gigaherz-ch-hans-ulrich-jakob-378139.html
(Nicht vergessen dort nach unten zu scrollen, zu den kontrastierenden anderen Interviewpartnern)

RDW

Tags:
Gigaherz

Samstagsziehung der Spekulationen

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.01.2011, 20:24 (vor 5058 Tagen) @ RDW

Voller Staunen nachzulesen hier: http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?t=33361

Wenn heute Freitag ist, dann ist das die Samstagsziehung der jüngsten Spekulationen für die Mobilfunkdebatte in der Schweiz.

Noch einen Kopfschüttler wert ist mir die Feststellung, dass der unbeteiligte "wuff" die Ziehung übernommen hat, und nicht Herr Jakob, der als Verfasser des auslösenden Artikels eigentlich an erster Stelle hätte reagieren müssen. Hat er aber nicht, sondern er fährt jetzt im Windschatten von "wuff" (sein Text wartete zum Zeitpunkt dieses Postings noch auf den Segen des Admins).

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NFP 57: IZgMF fragt Prof. Borbély

Doris @, Freitag, 22.04.2011, 10:20 (vor 4968 Tagen) @ H. Lamarr

Herr Jakob vom Verein Gigaherz schreibt auf seiner Website, das NFP 57 würde nicht - so wie beim Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm - die einzelnen wissenschaftlichen Arbeiten publizieren, sondern nur eine Art Sammelextrakt. Herr Jakob schreibt dazu: "Die Forschungsergebnisse sollen nicht etwa im Klartext veröffentlicht werden, so wie diese von den Wissenschaftlern geschrieben wurden, sondern in einer von der Leitungsgruppe verfassten sogenannten Synthese."

Quelle: http://gigaherz.ch/pages/posts/nfp57-E28093-der-skandal-ist-perfekt1684.php


Stiftungsaufsichtsbeschwerde abgewiesen

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