Tetrafunkfreies Palling: Extrem hochgradige Strahlen (Allgemein)

Gast, Montag, 13.09.2010, 23:19 (vor 5016 Tagen)

Der Mast solle 15 bis 25 Kilometer weit senden; damit auchdie entlegensten Gebiete erreicht würden, müssten extrem hochgradige Strahlen gesendet werden. Perschl, wie viele andere Betroffene ein Feuerwehrler, erteilte dem neuen Tetrafunk, der angeblich eine schnellere Mobilisierung von Rettungsorganisationen ermöglichen solle, eine Absage, solange nicht seine Unbedenklichkeit erwiesen sei.

Gefunden in chiemgau online

Tetrafunkfreies Palling: Extrem hochgradige Strahlen

helmut @, Nürnberg, Dienstag, 14.09.2010, 09:24 (vor 5015 Tagen) @ Gast

Diese Ignoranten möchte ich gerne mal einladen um ihnen die Probleme der derzeitigen Feuerwehralarmierung vorzuführen.

Die Meldeempfängeralarmierung hier kommt vielleicht gerade noch durch, die Durchsagen sind so verrauscht dass man nichts mehr versteht.
Durch die teilweise 30 Jahre alten Gerätschaften stehen kaum Ersatzteile zur Verfügung.
Einige unserer Feuerwehrleute haben deshalb keine Alarmierungsempfänger mehr zur Verfügung und müssen deshalb per Privathandy bzw im Katastrophenfall über die Sirene alarmiert werden.

Das Problem mit der Sirene: Hier haben die meisten mittlerweile Wärmedämmfenster und hören sie deshalb, vor allem Nachts, nicht

Was wäre in Ansbach vielleicht passiert (über 300 Einsatzkräfte in der Nacht), wenn die Alarmierung so schlecht wie hier im Ort gewesen wäre.

Aber dann sind es genau wieder die selben Leute, die das größte Geschrei machen und auch wieder alles besser wissen

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Tetrafunkfreies Palling: Extrem hochgradige Strahlen

März, Donnerstag, 16.09.2010, 07:57 (vor 5013 Tagen) @ helmut

Diese Ignoranten möchte ich gerne mal einladen um ihnen die Probleme der derzeitigen Feuerwehralarmierung vorzuführen.

Diese Vorführung würde ich und bestimmt noch Weitere gerne sehen.
Bitte gib mir einen Termin wann es am besten passen würde dann red ich mal mit meinen Leuten.

Die Meldeempfängeralarmierung hier kommt vielleicht gerade noch durch, die Durchsagen sind so verrauscht dass man nichts mehr versteht.
Durch die teilweise 30 Jahre alten Gerätschaften stehen kaum Ersatzteile zur Verfügung.

Weis nicht wer bei euch die Pager repariert, kann nur sagen dass bei uns noch viele Geräte repariert werden die der uralten Generation angehören.

Einige unserer Feuerwehrleute haben deshalb keine Alarmierungsempfänger mehr zur Verfügung und müssen deshalb per Privathandy bzw im Katastrophenfall über die Sirene alarmiert werden.

Warum soll man denn keine Pager mehr haben nur weil sie so alt sind dass sie nicht mehr repariert werden können?
Es können doch neue gekauft werden. Falls die Kommune keine Geld hat Neue anzuschaffen dann doch auch bestimmt keins um auf teure Digitaltechnik umzustellen. Auch wenns heißen mag dass die Regierung 80% der Kosten übernimmt. Wer bezahlt? Der Steuerzahler! Geld? Haben wir/Staat keins!
Hab schon von Fällen gehört wo Feuerwehrler sich selber die Pager kaufen müssen, selbst dann muss man sich sowieso einen neuen kaufen. Entweder weil auf digitale Technik umgestellt wird oder der alte wirklich nicht mehr repariert werden kann.
Und außerdem hat die Pageralarmierung nichts mit TETRA zu tun. Dafür wird ein 2tes Netz im 2m-Band aufgebaut. Heißt noch mehr Sender noch mehr Kosten.

Das Problem mit der Sirene: Hier haben die meisten mittlerweile Wärmedämmfenster und hören sie deshalb, vor allem Nachts, nicht

Ich empfehle eine Wohnung im oder am Feuerwehrhaus :-) . Das ist doch kein Argument auf Digitaltechnik umzustellen nur weil jemand schalldichte Fenster eingebaut hat und die Sirene nicht mehr hört. Was machen denn die, die in einer Kellerwohnung leben wo kein Meldeempfänger auslöst? Umsiedeln auf Staatskosten? Digital hilft denen auch nicht.

Was wäre in Ansbach vielleicht passiert (über 300 Einsatzkräfte in der Nacht), wenn die Alarmierung so schlecht wie hier im Ort gewesen wäre.

Was wäre passiert wenn die digitale Technik versagt hätte und man keine Möglichkeit mehr gehabt hätte die analoge zu nutzen?
Das kann keiner sagen.

Aber dann sind es genau wieder die selben Leute, die das größte Geschrei machen und auch wieder alles besser wissen

Diese Leute (mich eingeschlossen) mögen vielleicht nicht alles wissen (kann man auch nicht) ABER: Sie informieren sich wenigstens und sprechen vorher ihre Ängste und Zweifel an der ganzen Technik an.
Du wirst auch nicht bezweifeln wollen dass man von staatlicher Seite her nicht gut informiert und aufgeklärt wird. Das läuft alles klammheimlich im Hintergrund.
Und wenn sich nicht ein paar auf die Hinterbeine stellen würden die nicht alles hinnehmen dann würde eh keiner was mitbekommen und der Staat hat absolut freien Spielraum.
Wenn was schief geht dann schimpfen sowie alle die schimpfen wollen, Sowohl Gegner als auch Befürworter, denn es lässt sich immer was finden.

Gruß
März

Tetrafunkfreies Palling: Extrem hochgradige Strahlen

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.09.2010, 09:13 (vor 5013 Tagen) @ März

Gruß
März

Servus "März",

Sie argumentieren mMn sachlich mit technischen Aspekten und Kosten. Soweit ich das verstanden habe, fürchten die Pallinger aber mehr die "Strahlen" des Funkmasten. Und da dürfte die Sachargumente gegen den Masten schnell in eine Sackgasse führen, denn es gibt mMn so gut wie keine, die belastbar sind. Dazu müsste ein Hauptstrahl schon nach, sagen wir mal 50 Metern, ins Schlafzimmer eines Anwohners brezeln, und dort "hohe" Werte von 10 mW/m² (RMS) oder mehr bewirken. Bei einem 55 Meter hohen Masten halte ich das aber für ausgeschlossen.

Ich fürchte, die Pallinger durchleben nur das, was jeder mitmacht, dem ein Sendemast mit Sektorantennen in die Nähe gestellt wird: Man geht ins Internet, findet dort haufenweise Alarmrufe und Warnungen - und kriegt es prompt mit der Angst. Dass die Alarmrufe und Warnungen von selbsternannten Experten kommen, denen Geschäftsinteressen nicht immer fern stehen, merkt anfangs keiner oder besser: will keiner wissen. Die Einsicht kommt erst später. Wie gesagt: Nicht die Masten sind das Problem, sondern die Handys - klicken Sie unten mal auf den blauen Text, der Link führt zu einer plakativen Erklärung auf physikalisch vernünftiger Grundlage ganz ohne Humbug.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

nur noch Kopfschütteln

helmut @, Nürnberg, Donnerstag, 16.09.2010, 20:52 (vor 5013 Tagen) @ H. Lamarr

Zuerst dachte ich, wahrscheinlich wie andere hier im Forum auch, daß der 55 m Mast mitten in eine Ortschaft gestellt werden soll.

Aber nein, der Mast steht 3 km entfernt von Palling und ca 500 m zur nächsten Wohnbebauung kleinerer Ortschaften.

Die Devise lautet anscheinend: "Gebt mir einen Mast und ich werde ihn bekämpfen"


:no: :no: :no:

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
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Gefangen im Rausch der Angst

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.09.2010, 22:08 (vor 5013 Tagen) @ helmut

"Gebt mir einen Mast und ich werde ihn bekämpfen"

Ja mei, was soll man zu diesem PDF sagen, es unterscheidet sich in nichts von den entsprechenden Flugblättern gegen Mobilfunk-Sendemasten: die gleichen Quellen, die gleichen Behauptungen, die gleichen Irrtümer und die gleiche unerträgliche Gewissheit - wie auch wir (IZgMF) sie mal hatten - nämlich, auf der Seite des "Guten" zu stehen. Heute, wo wir diese Phase längst überwunden haben, kommt es mir selber reichlich anmaßend vor, mit welcher Selbstherrlichkeit sich frisch gebackene Sendemastengegner im Internet irgendwelches Zeugs zusammensuchen, stets nur mit dem Ziel, dass es sie in ihrem Tun bestätigt. Leider werden sie ja auch mit Stuss ohne Ende gefüttert, der hat sich über die vergangenen zehn Jahre zu einem Berg (eher Misthaufen) angehäuft, der jeden bedient.

Aus meiner Sicht ist es in dieser Aufheizphase des Durchlauferhitzers völlig sinnlos, zu versuchen, die Leute mit Sachargumenten zurück auf den Boden der Fakten zu holen. Aber: Die Zeit arbeitet auch gegen diese BI, die sich momentan als Nabel der Funkprotestwwwelt sieht. Von außen betrachtet ist Palling freilich nur ein Abziehbild von dem, was andere zuvor "durchgemacht" haben, beispielsweise Kühweid, und die längst erkaltet und erloschen sind.

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Durchlauferhitzer, Kühweid

Gefangen im Rausch der Angst

März, Freitag, 17.09.2010, 04:44 (vor 5012 Tagen) @ H. Lamarr

@Helmut: Wo ist denn da der Unterschied, ob der Masten in Palling oder außerhalb aufgestellt wird?
Soll das heißen die Leute außerhalb sind weniger wert? Behalte bitte deinen nonsense.
Ps: wie schauts mit dem Termin aus?


Ich hab selber ein Handy, das ich auch ehrlich gesagt wahrscheinlich zuviel in meiner Nähe hab. Ich reg mich auch nicht unbedingt wegen den Strahlen auf.
Problem ist dass das keiner bezahlen kann. Unser Staat ist schon längst pleite und trotzdem wird fleißig weiter Geld rausgeworfen.
Ist das denn jedem egal!!!
Zur WM 2006 hats geheißen das die Polizei komplett mit Digitalfunk ausgerüstet ist. Nichts ist passiert. Warum wohl? die Technik ist anscheinend noch nicht so weit. Oder ist wider erwarten doch kein Geld da? :lookaround:

In der Gegend wo der Masten aufgestellt werden soll gibts viele kleine Ortschaften, viele Leute die sich ein neues Zuhause mühsam erarbeitet haben. Denkt ihr etwa dass eine Immobilie genau so viel Wert ist wenn von der Terrasse aus nicht mehr die Berge der Blickfang sind sondern ein 55m Funkmast?!
Ich hab von eurer Seite auch noch keinen einzigen Vorteil der TETRA-Technik gehört.

Mit Stuss werden wir alle gefüttert, auch ihr die anscheinend glauben der Staat macht das richtige.

März

Gefangen im Rausch der Angst

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.09.2010, 11:49 (vor 5012 Tagen) @ März

Ich hab selber ein Handy, das ich auch ehrlich gesagt wahrscheinlich zuviel in meiner Nähe hab. Ich reg mich auch nicht unbedingt wegen den Strahlen auf.

Dann sind Sie womöglich eine (rühmliche) Ausnahme, wenn ich mir das Flugblatt der BI aus Palling so anschaue, lese ich jedoch vor allem abgekupferte unqualifizierte Alarmierung vor den bösen "Strahlen".

Problem ist dass das keiner bezahlen kann. Unser Staat ist schon längst pleite und trotzdem wird fleißig weiter Geld rausgeworfen.
Ist das denn jedem egal!!!

Mir nicht. Was kostet denn Tetra bundesweit? Angaben dazu konnte ich nicht finden. Der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs soll jüngsten Angaben des Umweltbundesamts zufolge bis zu 11 Mrd. Euro kosten (davon 4 Mrd. für den Neubau der Strecke Ulm-Wendlingen). Dass die Leute dagegen auf die Straße gehen, verstehe ich.

Zur WM 2006 hats geheißen das die Polizei komplett mit Digitalfunk ausgerüstet ist. Nichts ist passiert. Warum wohl? die Technik ist anscheinend noch nicht so weit. Oder ist wider erwarten doch kein Geld da? :lookaround:

Anlass zu Verschwörungsgedanken sehe ich keinen. Wir haben uns schon früh mit dem Thema Digitalfunk beschäftigt und das ganze Hickhack zwischen den Bundesländern lässt sich sicher im Netz noch gut recherchieren.

In der Gegend wo der Masten aufgestellt werden soll gibts viele kleine Ortschaften, viele Leute die sich ein neues Zuhause mühsam erarbeitet haben. Denkt ihr etwa dass eine Immobilie genau so viel Wert ist wenn von der Terrasse aus nicht mehr die Berge der Blickfang sind sondern ein 55m Funkmast?!

Wenn das euer Problem ist, dann solltet ihr das aber auch zum Ausdruck bringen und nicht so ein Flugblatt herausgeben, das nur das esoterische Munkeln & Raunen wiedergibt, über das die Szene der Sendemastengegner seit vielen Jahren nicht hinauskommt. Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass mit der künstlich entfachten Angst vor den Strahlen ein paar Leute gute Umsätze machen?

Außerdem: Wer sein Häuschen mühsam erarbeitet hat soll mMn in erster Linie drin wohnen und sich nicht um mögliche Profiteinbußen sorgen, die eine "Verschandelung" des Ausblicks mit sich bringt, die allerdings im Interesse des Gemeinwohls stattfindet. Ich z.B. wohne an der A9 und darf mir aus nächster Nähe die triste Beton-Rückseite einer Lärmschutzwand ansehen. Ich tu's ohne Grummeln, ein Glastunnel war halt nicht bezahlbar.

Ich hab von eurer Seite auch noch keinen einzigen Vorteil der TETRA-Technik gehört.

Werbung für Tetra ist ja auch nicht unser Anliegen. Aber die Bundesanstalt weiß dazu was zu sagen.

Mit Stuss werden wir alle gefüttert, auch ihr die anscheinend glauben der Staat macht das richtige.

So einfach machen wir's uns nicht. Wir sehen nur, dass ein paar Alarmkritiker mit Unterstützung durchs Internet gegen Tetra hetzen. Das sind die gleichen Leute, die das schon seit Jahren auch gegen Mobilfunk-Sendemasten machen. Sachargumente haben die nur ganz wenige (eben z.B. einen befürchteten Wertverlust), und das wird wettgemacht mit einem Meer an unbewiesenen Behauptungen. Aus meiner Sicht ist das Lobbyarbeit, nicht für eine der großen Industrien, sondern für die Branchen, die mit verängstigten Menschen ihr Geld verdienen und ihnen Standortkonzepte, Schutzchips, Abschirmungen, Messgeräte, Betteinlagen, Vereins- und Parteimitgliedschaften, Bücher und Broschüren oder auch eine Seelenmassage verkaufen. Euer Flugblatt zeigt eindeutig, dass ihr bereits mit dem Gedankengut dieser Leute infiziert seid. Und damit verspielt ihr mMn die Chance, ernst genommen zu werden. Sachargumente, ja, wild im Internet zusammengeklaubte Panikmeldungen, nein.

Ein Entfacher des Tetra-Hype ist der angeblich extrem elektrosensible Uli W., ein verkrachter Jungunternehmer aus dem Bereich Telekommunikation. Glauben Sie etwa, der Mann hat jemals einen Nachweis dafür erbracht, dass das, was er behauptet (Symptome infolge Funkeinwirkung) auch tatsächlich eintritt? Hat er nicht. Bislang ist er noch jedem EHS-Test ausgewichen. Dennoch tritt er als Prediger gegen Funk überall im Land auf und verbreitet den Eindruck, er sei der frühe Warner, ein dickes Ende stünde jedoch jedem bevor, den Funkwellen umgeben. Dass sich nach fast 20 Jahren öffentlichem Digitalfunk von den dunklen Ahnungen noch immer nichts bewahrheitet hat, nicht mal ansatzweise, stört ihn nicht. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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Tags:
Lobbyarbeit, Opfer, Abschirmung, Selbstdarsteller, Gemeinwohl, Wanderprediger

Palling: Arzt will zwei Krebscluster entdeckt haben

H. Lamarr @, München, Montag, 10.01.2011, 17:29 (vor 4897 Tagen) @ Gast

Heute wieder mal eine Geschichte aus der Welt der Weißkittel.

Auf der Website der BI Palling findet sich ein Link zu einem Ausschnitt aus einer Regionalzeitung (PDF).

Daran gibt es noch nichts zu meckern.

In dem Artikel "Bedenken ernst nehmen" aber macht ein Arzt eine sensationelle Entdeckung, nur weiß er noch nichts davon:

"Ich hatte schon vor Jahren in der Gemeindeverwaltung nach dem Lageplan der vorhandenen Mobilfunkantennen gefragt, da mir in bestimmten Ortsteilen - zum Beispiel Gengham oder Polsing - eine besondere Tumorhäufigkeit bei meinen Patienten auffiel."

Und nun, Herrschaften, suchen Sie bitte die EMF-Datenbank der BNetzA auf und tragen Sie im Feld "Ort" den Namen Palling ein.

Hat das geklappt? Gut! Dann jetzt zur Orientierung um eine Zoomstufe rauszoomen, damit Gengham (rechts von Palling) und Polsing (unterhalb von Palling) sichtbar werden. Nun wieder um eine Stufe hineinzoomen, da die Karte Sender nur ab einem Maßstab von 200 Meter anzeigt (links unten).

Und jetzt kurven Sie bitte rings um Palling, um zu orten, wo Sender stehen, erkennbar an orangefarbenen "Warndreiecken".

Na, klingelt's?

Weit und breit steht dort kein Sender, nur in Gengham steht einer und in Polsing sind es gleich drei. Volltreffer Mittschiffs! Mensch, was für ein unglaublicher Zufall! Oder hat da hat unser Arzt vielleicht doch zwei EMF-Krebscluster gefunden?

Und was heißt das jetzt?

Wenn der Arzt wirklich nicht wusste, wo die Sender stehen, und er in den Dörfern tatsächlich eine Häufung von Krebsfällen im Bevölkerungsquerschnitt feststellte, dann hat er zwei besorgniserregende Krebscluster entdeckt und muss laut Alarm schlagen, wovon bisher jedoch nichts zu hören war.

Aus meiner Sicht ist die Auskunft des Arztes jedoch höchst zweifelhaft. Denn erstens sind die Standorte der Sender vor Ort mühelos mit bloßem Auge zu erkennen und zweitens kann auch der Arzt die Standorte bei der EMF-Datenbank abgefragt haben. Die für seriöse Aussagen so wichtige "Blind"-Bedingung war vor Ort also nicht gewährleistet. Und weil es sich halt anbietet, in einer funkfeindlichen Gemengenlage "dem Volk nach dem Maul zu reden", kann ich mir gut vorstellen, dass der Arzt sich "irgendwie" nicht mehr genau daran erinnern mag, dass es auch anderswo in seinem Tätigkeitsradius ebenso viele Krebsfälle gegeben hat, wie in den beiden Dörfern, die er nannte. Wenn das so ist, und das ganze aus dem hohlen Bauch heraus im Interview gesagt wurde, handelt der Mann mMn fahrlässig, denn er nährt mit seiner unbedachten Äußerung völlig grundlos Furcht vor Sendemasten.

Ein Indiz für "Ungeschicktheit" gibt der Arzt selbst in der zitierten Passage, denn er nennt die beiden Dörfer exemplarisch. Das bedeutet, er kennt noch andere Krebscluster in der Gegend, nur können dort dann (eigentlich) keine Antennen stehen, denn die sind ja nachweislich in Gengham und Polsing. Äh...?!

Mal ganz davon abgesehen, dass die Angaben des Arztes ohne jede Alterstandardisierung ohnehin wertlos sind, weil Krebscluster in den beiden Dörfern eben nicht ungewöhnlich wären, wenn die Betroffen dort schon betagt sind. Ich erwarte von einem Arzt, dass er diese Zusammenhänge kennt und sich öffentlich deshalb zurückhaltend und kompetent äußert anstatt unbewusst zum Mitläufer von Mobilfunkgegnern zu werden.

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Mediziner

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