Unterm Pflaster fließt der Strom (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.07.2010, 12:54 (vor 5252 Tagen)

Schlechte Nachricht für DC-EHS. In Toulouse wurde testweise "intelligentes Trottoir" verlegt. Das sind in den Niederlanden erfundene Pflastersteine, die mit Hilfe von Piezoelementen Strom erzeugen, wenn man drauftritt. Die eleltrosche Energie wird in Batterien gespeichert und soll nachts LED-Straßenlampen speisen. Noch ist die 15'000 Euro teure Teststrecke nur 8 Meter lang und produziert nur 50 W. Wenn sie sich bewährt, könnte sie jedoch ausgeweitet werden. DC-EHS in Toulouse müssen dann acht geben, wo sie draufsteigen.

Quelle: Unter dem Pflaster fließt der Strom

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Unterm Pflaster fließt der Strom

Kuddel, Freitag, 09.07.2010, 17:55 (vor 5252 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Freitag, 09.07.2010, 18:31

Noch ist die 15'000 Euro teure Teststrecke nur 8 Meter lang und produziert nur 50 W.

Da steht nicht, daß die 8m lange Strecke 50W produziert, sondern daß ein einziger Passant 50 Watt Leistung aktivieren kann.

Es wäre ziemlich utopisch, mal eben durch einen Spaziergang über 8m Strecke 50W Leistung zu produzieren.
Wenn ein Mensch überhaupt 50W elektrische Leistung produzieren wollte, z.B. per effizientem Dynamo, so wäre das Schwerstarbeit, bei der man heftig ins Schwitzen käme.

Ich denke, die Teststrecke produziert beim Drübergehen pro Passant bestenfalls ein paar Milliwatt an Leistung, gerade mal ausreichend für Bruchteile einer Sekunde "50Watt-Licht" in der Nacht.
Vermutlich müssen tagsüber 100 Passanten drüberlaufen, damit Nachts ein Passant einmal Licht beim Drübergehen bekommt.

Ich sehe das Ganze eher als "Öko-Gadget" für Werbezwecke.

Man überlege mal, wieviel der Strom für eine 50 W Beleuchtung kostet, die während ca 20 Sekunden leuchtet, wenn 8m Gehweg überschritten werden (schätzungsweise 0,005 Cent) und setze dies in Relation zu den erwähnten 15.000 Euro Investitionskosten für diese 8 Meter Gehweg.
Die aufgewendete Energie für Herstellung und Aufbau dieser Strecke werden vermutlich in 1000 Jahren nicht wieder eingespielt, d.h. diese Strecke ist nicht Öko-Hui, sondern Öko-Pfui.

Unterm Pflaster fließt der Strom

Uwuzela, Freitag, 09.07.2010, 23:08 (vor 5252 Tagen) @ Kuddel

Wenn ein Mensch überhaupt 50W elektrische Leistung produzieren wollte, z.B. per effizientem Dynamo, so wäre das Schwerstarbeit, bei der man heftig ins Schwitzen käme.

Einspruch. Ein Erwachsener strahlt schon in Ruhe etwa 60-80 Watt als Wärmestrahlung ab (rund vergleichbar mit einer Kerze), ein Schwerarbeiter mehr.

Auf dem Fahrradergometer (sieht aus wie diese Sportgerate, werden zB beim Belastungs-EKG eingesetzt) sind 50 Watt wenig. Viele Ergometer fangen mit 50 Watt erst an und gehen hoch bis etwa 300 Watt. Dann wirds schwer !

Beim Fahrradfahren nervt mich mein kleiner Lampen-Dynamo mit wenigen Watt immer, ist wohl so eine Art Nocebo. Bei der Tour de France wurde ja gemunkelt, dass es in der Vergangenheit "Spezialfahrräder" mit integriertem Akku und Nabenmotor gab, bergab wurde geladen, bergauf zugeschaltet. 50 oder 100 Watt können da am berg Wunder bewirken.

Unterm Pflaster fließt der Strom

Kuddel, Samstag, 10.07.2010, 11:10 (vor 5251 Tagen) @ Uwuzela

Wenn ein Mensch überhaupt 50W elektrische Leistung produzieren wollte, z.B. per effizientem Dynamo, so wäre das Schwerstarbeit, bei der man heftig ins Schwitzen käme.

Einspruch. Ein Erwachsener strahlt schon in Ruhe etwa 60-80 Watt als Wärmestrahlung ab (rund vergleichbar mit einer Kerze), ein Schwerarbeiter mehr.

Ich schrieb ja auch von nutzbarer elektrischer Leistung, nicht der Wärme-Verlustleistung.

Auf dem Fahrradergometer (sieht aus wie diese Sportgerate, werden zB beim Belastungs-EKG eingesetzt) sind 50 Watt wenig. Viele Ergometer fangen mit 50 Watt erst an und gehen hoch bis etwa 300 Watt. Dann wirds schwer !

Die Fußgänger werden sich bedanken, wenn sie sich beim Flanieren auf der Fußgängerzone abstrampeln müssen, wie auf dem Fahrradergometer.
Von nichts kommt nichts. Hier müssen die Passanten Hub-Arbeit-leisten, wie beim Treppensteigen.

Bei der Tour de France wurde ja gemunkelt, dass es in der Vergangenheit "Spezialfahrräder" mit integriertem Akku und Nabenmotor gab, bergab wurde geladen, bergauf zugeschaltet. 50 oder 100 Watt können da am berg Wunder bewirken.

Ok, dann müssen sich tagsüber die Passanten eben wie bei der Tour de France abstrampeln, damit nachts ein Passant Licht hat.

Unterm Pflaster fließt der Strom

H. Lamarr @, München, Samstag, 10.07.2010, 01:39 (vor 5252 Tagen) @ Kuddel

Da steht nicht, daß die 8m lange Strecke 50W produziert, sondern daß ein einziger Passant 50 Watt Leistung aktivieren kann.

Beim Hersteller der Platten sind es in der Tanzbodenversion nur noch 2 W bis 20 W. Und es sind auch keine Piezoelemente, wie ich schrieb, die Druck in Elektrizität umwandeln, sondern ein "advanced electric motor". Das hört sich stark nach "charles" an, denn mMn ist der "advanced electric motor" schlicht ein "Generator", der mit 1 cm Bewegungshub auskommt. Das ganze scheint nur für Schwindelfreie risikolos betretbar zu sein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Unterm Pflaster fließt der Strom

Kuddel, Samstag, 10.07.2010, 11:19 (vor 5251 Tagen) @ H. Lamarr

Beim Hersteller der Platten sind es in der Tanzbodenversion nur noch 2 W bis 20 W.

Tanzen ist ja auch schon Sport (man kommt ins Schwitzen).
Wenn beim Tanzen Energie abgezapft werden soll, so bedeutet da automatisch, daß der Tanzboden nicht gut federt (aufgenommene Energie zurück gibt) , sondern dämpft, als ob man auf einer sehr dicken Schaumstoffmatte tanzen würde.

Siehe hier:

...Für die Energieerzeugung ist das nicht gerade förderlich. Eher selten schlägt der Pegel merklich aus und zeigt eine zweistellige Wattzahl. Schon wird gewitzelt, man sollte vielleicht lieber Hip-Hop oder Punk laufen lassen, da werde mehr gesprungen.

Ihre kollektive Tanzleistung konnten Besucher an der Anzeigentafel über dem Disco-Boden ablesen, allerdings schlug der Pegel eher selten weit aus.

Also eine Grupe von ca 20 schwitzenden Tänzern erzeugt so gerade eine 2-stellige Wattzahl...

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