Empfangsantenne hier, Sendeantenne dort (Technik)
Am Bodensee hat Frau Zimber eine frappierende Idee ...
Bettina Zimber, Schriftführerin des 2006 wegen des geplanten Masts gegründeten „Verein Strahlenschutz am Bodensee“ will nun dem strahlenden Hünen wenigstens etwas Positives abgewinnen. Im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung beklagt sie dessen Aufstellung nach wie vor. Gleichwohl setzt sie darauf, dass der Gemeinderat sich nun dafür einsetzt, den Mast zur Strahlungsentlastung der Unterstadt zu nutzen.
Trennt man Sendeeinheiten und Empfangsantennen in der Stadt, kann so die Handystrahlung reduziert werden, erklärt Zimber. Per Richtfunk, besser noch per Glasfaserkabel, könne die Übertragung zum außerhalb stehenden Sendemast am Wetterkreuz erfolgen.
Kommentar: Aus Sicht des Gesundheitsschutzes vor Basisstationen ist so eine Trennung zwar nicht erforderlich, die Idee, Sende- und Empfangsantennen räumlich weit zu trennen hat aber was. Denn bei Empfangsantennen vor Ort müssten Handys nicht mehr voll aufdrehen, wenn Sendeantennen vor die Tore der Stadt raus müssen. Dagegen spricht, dass dann zwei Standorte nötig sind statt einem, was die Kosten nach oben treibt. Aber angenommen, eine Stadt "schenkt" einem Betreiber den zweiten Standort, ist so eine räumliche Trennung von Empfangs- und Sendestufe netztechnisch überhaupt machbar? Immerhin käme es je nach Position eines Handys zu beträchtlichen positiven/negativen Laufzeitunterschieden zwischen Empfangs- und Sendesignal, die über den TA-Parameter vermutlich nicht auszugleichen wären. Kurz: Würde das GSM-Zeitschlitzverfahren bei so einer räumlichen Trennung noch funktionieren? Und käme UMTS damit klar?
[Ergänzung: 2011 Einfluss vom Dolak, Kritik: Besorgte Eltern wollen mehr Information]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –