"Der Mittelwert" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.06.2010, 05:53 (vor 5279 Tagen) @ Ditche

Welche "Szene" denn? "Die" oder "die"?

Na die, wo statt Studien wälzen lieber das Munkeln & Raunen praktiziert, vor dem IZgMF gewarnt und gehorsam darauf geachtet wird, nur ja keinen Link auf diese Seite hier zu setzen ;-).

Oder welcher "Mittelwert" denn? Der pro Sekunde, oder - in einem anderen Kontext gemeinte - Tagesmittelwert?

In der EMF II-Studie wählten wir im Einklang mit unseren Studien in Niedersachsen und Berlin (Michaelis et al., 1997; Michaelis et al., 1998) erneut den Median der 24h-Messung im Kinderzimmer als primären Expositionsparameter und gaben ihm den Vorzug gegenüber dem arithmetischen Mittelwert der gleichen Messung. In unseren Meßanalysen zeigte es sich, daß beim arithmetischen Mittelwert die Gefahr besteht, daß er durch seltene extrem hohe Einzelmeßwerte verzerrt wird. Gerade bei solchen sporadisch auftretenden Magnetfeldstärken stellt sich aber die Frage, ob sie, wenn sie heute bei einer Messung nachgewiesen werden, tatsächlich bereits Jahre früher mit gleicher Häufigkeit und Intensität aufgetreten waren. Zu einer besseren Vergleichbarkeit mit anderen Studien präsentieren wir allerdings auch die Ergebnisse für den arithmetischen Mittelwert als Expositionsparameter. Gemäß unserer Ausgangshypothesen (s.a. 2.1) wurde für die Hauptfragestellung auch der Median zwischen 22 Uhr und 6 Uhr als sogenannter „Nachtwert" herangezogen.

Quelle: Epidemiologische Studie zur Assoziation von Leukämieerkrankungen bei Kindern und häuslicher Magnetfeldexposition

Vorteil des Medians ist seine Resistenz gegen Ausreißer
Beispiel:
Die Einkommen einer Gruppe von 10 Personen verteilen sich wie folgt:
* 9 Personen verdienen jeweils EUR 1 000 und
* 1 Person verdient EUR 1 000 000
Das Durchschnittseinkommen (arithmetischer Mittelwert) beträgt EUR 100 900 und liefert ein völlig falsches Bild, der Median beträgt nur EUR 1 000 und beschreibt die vorherrschende Einkommenssituation treffender.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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