Bienen und Mobilfunk: Folge 26 (Allgemein)
H. Lamarr , München, Dienstag, 01.06.2010, 12:21 (vor 5271 Tagen)
Indische Wissenschaftler wollen in einem Experiment festgestellt haben, dass sich der Mobilfunk nachteilig auf Honigbienen auswirkt. Die Forscher sehen darin eine mögliche Erklärung für das in einigen Ländern zu beobachtende Massensterben der Bienenvölker (Wikipedia: Colony Collapse Disorder).
Weiter zum kompletten Beitrag ...
Kommentar: Das wird Jupiter aber freuen, dass, Kinder, Kinder, die Inder seine eigene "Bienenstudie" nun stützen. Dass es bei der Inder-Studie noch viele offene Fragen gibt, wird wahrscheinlich weder Herrn Jakob noch Diagnose-Funk groß stören, das indische Wasser auf ihre Mühlen erfreut zu nutzen. So reicht es halt nicht, ein eingeschaltetes Handy in einen Bienstock zu legen. Damit es dort auch wie im wirklichen Leben HF aussendet, muss es stimuliert werden, auch in Gesprächspausen (der Bienen) zu senden. Und dass sich die Wissenschaftler beim Umrechnen der Leistungsflussdichte in Feldstärke um den Faktor 10 geirrt haben, macht die Studie ebenfalls nicht gerade vertrauenerweckend, zumal der gezeigte Versuchsaufbau doch eher nach einem Test mit Bordmitteln aussieht, als nach einer Studie mit vernünftiger Dosimetrie.
Mich freut eher die journalistisch saubere Ausdrucksweise in den ersten Zeilen des verlinkten Artikels. Da heißt es z.B. wunderschön distanziert, "... wollen festgestellt haben ...", und eben nicht manipulativ "... haben festgestellt". Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Bienensterben
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
Doris , Dienstag, 01.06.2010, 16:17 (vor 5271 Tagen) @ H. Lamarr
Indische Wissenschaftler wollen in einem Experiment festgestellt haben, dass sich der Mobilfunk nachteilig auf Honigbienen auswirkt. Die Forscher sehen darin eine mögliche Erklärung für das in einigen Ländern zu beobachtende Massensterben der Bienenvölker (Wikipedia: Colony Collapse Disorder).
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Kommentar: Das wird Jupiter aber freuen, dass, Kinder, Kinder, die Inder seine eigene "Bienenstudie" nun stützen. Dass es bei der Inder-Studie noch viele offene Fragen gibt, wird wahrscheinlich weder Herrn Jakob noch Diagnose-Funk groß stören, das indische Wasser auf ihre Mühlen erfreut zu nutzen.
Schauen Sie sich mal die Referenzliste am Ende der Originalstudie an.
Ich beziehe in meine persönliche Wertung immer mit ein, auf welche Arbeiten sich die Autoren beziehen.
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
H. Lamarr , München, Dienstag, 01.06.2010, 17:32 (vor 5271 Tagen) @ Doris
Schauen Sie sich mal die Referenzliste am Ende der Originalstudie an.
3 + 14 + 15
Ich beziehe in meine persönliche Wertung immer mit ein, auf welche Arbeiten sich die Autoren beziehen.
Das können SIE, weil Sie sich auskennen, Emma und Herbert können das nicht, die orientieren sich ersatzweise an der Titelage der Autoren/Referenten, je Dr.-Dr.-Prof., desto besser. Die Literatur-Quellen mit einzubeziehen halte ich dennoch für einen weiteren guten Gradmesser, so ein Studien-Alien einigermaßen richtig einzuordnen, danke für den Tipp.
Hier noch zwei aktuelle Links, die zeigen, dass das Bienensterben noch immer ein Thema ist und der vergangene Winter seinen Tribut forderte:
Bayerische Imker klagen über hohe Ausfälle im Winter
München/Nürnberg - Wo es normalerweise im Frühling summt und brummt, herrscht in diesem Jahr vielerorts Totenstille: In einigen Gebieten in Bayern fliegt kein einziges Bienenvolk mehr. Vor allem in Oberbayern, der Oberpfalz und in manchen Teilen Frankens gebe es 'überproportional hohe Winterausfälle', klagt der Fachberater für Imkerei im Bezirk Oberbayern, Arno Bruder. So seien die Bienenbestände in Oberfranken im Schnitt um 41,3 Prozent zurückgegangen, berichtet er unter Berufung auf eine telefonische Umfrage und Befragungen bei Imkertreffen.
Auch in den restlichen Teilen Bayerns hat sich der seit Jahren beobachtete Trend des Bienensterbens fortgesetzt: Minus 35 Prozent melden die Imker in Unter- und Mittelfranken, minus 34Prozent in der Oberpfalz, 20 Prozent weniger Bienen fliegen in Oberbayern herum, minus 18,7 in Niederbayern und in Schwaben sind es 16,4 Prozent weniger.
Diese Zahlen sind nach Ansicht Bruders jedoch nur die halbe Wahrheit. 'Es gibt einen Ehrenkodex unter den Imkern. Es geht um das Ansehen. Welcher Imker gibt schon zu, dass seine Bienen tot im Stock liegen? Da wird nicht ehrlich gespielt.'
Bienensterben in NRW
zuletzt aktualisiert: 01.06.2010 - 12:05
(RPO) Eine Milbe tötet reihenweise Bienenvölker in NRW: Zwischen 20 und 30 Prozent der Bienen in Nordrhein-Westfalen sind in den vergangenen Monaten zugrunde gegangen. Imker sind besorgt. Schuld ist die Varroa-Milbe, die die Bienen ansticht und aussaugt.
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Bienensterben, Varroamilbe
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
H. Lamarr , München, Donnerstag, 03.06.2010, 16:25 (vor 5269 Tagen) @ H. Lamarr
Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!
Anscheinend tun sich Journalisten, die für TV-Sender arbeiten, besonders schwer, Tatsache und persönliche Einschätzung klar zu trennen. Heute: n-tv.
Beispiel:
"Forscher der Punjab University im indischen Chandigarh haben nun konkrete Hinweise darauf gefunden, dass auch der Mobilfunk eine Mitschuld am Bienensterben trägt."
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Mit Handys weniger Eier
H. Lamarr , München, Freitag, 06.08.2010, 09:30 (vor 5205 Tagen) @ H. Lamarr
Mich freut eher die journalistisch saubere Ausdrucksweise in den ersten Zeilen des verlinkten Artikels. Da heißt es z.B. wunderschön distanziert, "... wollen festgestellt haben ...", und eben nicht manipulativ "... haben festgestellt". Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!
Und hier das Gegenteil. Unter dem Titel Handys machen Bienen hilflos, zeigt Elke Bunge, Berlin, wie man als Journalist die Distanz zum Objekt der Berichterstattung verlieren kann und heimlich seiner eigenen Überzeugung Ausdruck verleiht. Sie schreibt der dilettantisch gemachten Studie aus Indien und auch ihren anderen Quellen völlig unkritisch Beweiskraft für Ihre Überzeugung zu, Handys würden Bienen hilflos machen. Guter Journalismus sieht mMn anders aus. Ich habe mir deshalb erlaubt, den Artikel kurz zu kommentieren.
Schade, hier wird wieder einmal versucht, mit einer ziemlich laienhaft gemachten Untersuchung aus Indien dem Mobilfunk die Schuld am Bienensterben in die Schuhe zu schieben. Da muss nichts bestritten werden, wie die Autorin behauptet, da zählen Fakten, die z.B. hier nachzulesen sind: izgmf.de/.../...
Weil die Arbeit aus Indien qualitativ so fragwürdig und fehlerbehaftet ist, haben andere Medien von tendenziöser Berichterstattung dazu abgesehen und texten merklich verantwortungsvoller "Indische Wissenschaftler wollen in einem Experiment festgestellt haben ..."
Quelle: intern.de/.../...
Es wäre schön, wenn auch Frau Bunge sich dieser Verantwortung bewusst wäre, was wir in der Mobilfunkdebatte nämlich gar nicht brauchen, sind angstmachende Meldungen ohne Substanz.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Bienen und Mobilfunk: Folge 26
mamabo, Samstag, 07.08.2010, 19:18 (vor 5204 Tagen) @ H. Lamarr
...Indische Wissenschaftler wollen in einem Experiment festgestellt haben,
... Da heißt es z.B. wunderschön distanziert, "... wollen festgestellt haben ...", und eben nicht manipulativ "... haben festgestellt". Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!
sind sie sicher, dass "...wollen festgestellt haben..." wunderschön distanziert und nicht manipulativ ist?
objektiv wäre doch wohl die wörtlich wiedergabe der darstellung der indischen wissenschaftler. haben die von sich gesagt, "wir wollen festgestellt haben..."?
warum nehmen sie die sache nicht sachlich und setzen sich damit wissenschaftlich auseinander?
"...der Widerspruch ist´s, der uns kreativ macht..."
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
Doris , Samstag, 07.08.2010, 19:34 (vor 5204 Tagen) @ mamabo
objektiv wäre doch wohl die wörtlich wiedergabe der darstellung der indischen wissenschaftler. haben die von sich gesagt, "wir wollen festgestellt haben..."?
Schauen Sie hier ist die Originalstudie der indischen Wissenschaftler. Dort finden Sie, was diese Autoren gesagt haben.
warum nehmen sie die sache nicht sachlich und setzen sich damit wissenschaftlich auseinander?
Interessant wäre Ihre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der indischen Arbeit. Da Ihnen die ja nun zur Verfügung steht, dürfte Sie nichts mehr daran hindern. Noch interessanter wäre es für das Forum, wenn Sie ihre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der vom WIK-Team vergleichen würden, welche Sie hier finden.
Das könnte doch mal eine konstruktive Diskussion geben
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
mamabo, Sonntag, 15.08.2010, 20:47 (vor 5196 Tagen) @ Doris
Das könnte doch mal eine konstruktive Diskussion geben
danke, s.unten
Ved Parkash Sharma1 and Neelima R. Kumar2,*
1Department of Environment and Vocational Studies, and
2Department of Zoology, Panjab University, Chandigarh 160 014, India
Increase in the usage of electronic gadgets has led to
electropollution of the environment. Honeybee behaviour
and biology has been affected by electrosmog
since these insects have magnetite in their bodies
which helps them in navigation. There are reports of
sudden disappearance of bee populations from honeybee
colonies. The reason is still not clear. We have
compared the performance of honeybees in cellphone
radiation exposed and unexposed colonies. A significant
(p < 0.05) decline in colony strength and in the
egg laying rate of the queen was observed. The behaviour
of exposed foragers was negatively influenced by
the exposure, there was neither honey nor pollen in
the colony at the end of the experiment.
dh eben nicht "sie wollen festgestellt haben...", sondern sie haben beobachtet ... gefunden
mfg
Denken Sie selbst! – Sonst tun es andere für Sie (Vince Ebert)
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
Kuddel, Montag, 16.08.2010, 00:04 (vor 5196 Tagen) @ mamabo
Honeybee behaviour and biology has been affected by electrosmog since these insects have magnetite in their bodies which helps them in navigation.
Mag ja sein, daß die Orientierung von Bienen auf einem derartigen Mechanismus beruht, nur sind derartige Sensoren rein physikalisch betrachtet nicht mit Mobilfunkwellen, sondern nur mit statischen- oder Wechselfeldern bis max 7 MHz beeinflußbar.
Zitat aus dem Original der Studie:
Four colonies of honeybees, Apis mellifera L, were selected ... These were provided with two functional cellphones of GSM 900 MHz frequency.The average radiofrequency (RF) power density was 8.549 μW/cm2 (56.8 V/m, electric field).
=> Die Mobiltelefone wurden wieder einmal in den Bienenstock gestellt, wie in dem Schülerversuch der Mathematikklasse der Uni Landau.
Da sind Confounder vorprogrammiert, wie Erwärmung der Mobiltelefone, chemische Ausdünstungen, Akustische- und Ultraschall-Geräusche sowie starke niederfrequente Magnetfelder (verursacht such die Akku-Ströme).
=> Die ganze Studie ist damit für die Tonne.
Wenn der Mobilfunk an dem verschwinden der Bienenvölker schuld sein soll, warum haben die Autoren es überhaupt nötig, mit einer derart praxisfernen elektrischen Feldstärke von 56,8 V/m im Bienenstock zu arbeiten ?
K
Tags:
Bienen, Bienenstock
Bienen und Mobilfunk: Folge 26
H. Lamarr , München, Samstag, 07.08.2010, 20:41 (vor 5204 Tagen) @ mamabo
... Da heißt es z.B. wunderschön distanziert, "... wollen festgestellt haben ...", und eben nicht manipulativ "... haben festgestellt". Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!
sind sie sicher, dass "...wollen festgestellt haben..." wunderschön distanziert und nicht manipulativ ist?
Ja freilich bin ich mir da sicher, gehärtet durch Abschreckung im kalten Wasser des NDR und der HMS.
objektiv wäre doch wohl die wörtlich wiedergabe der darstellung der indischen wissenschaftler ...
Und die wäre zum Beispiel?
warum nehmen sie die sache nicht sachlich ...
Ganz schön freche Unterstellung, woher wollen sie schon wissen wie ich die Sache nehme.
... und setzen sich damit wissenschaftlich auseinander?
Aber "mamabo", das kann ich doch gar nicht. Es wäre anmaßend. Andere haben da weniger Skrupel.
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