Warum gibt es keine Flughafen-Elektrosensiblen? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 14.04.2010, 19:46 (vor 5097 Tagen)

"Bei großen Flughäfen wurden an bestimmten Stellen in Warteräumen Leistungsdichten bis zu 1 mW/cm² nachgewiesen."

... schreibt Prof. Dr. Norbert Vana vom Atominstitut der österreichischen Universitäten ganz ungezwungen in seiner Ausarbeitung NICHTIONISIERENDE STRAHLEN - ELEKTROMAGNETISCHE FELDER. Der Mann verheimlicht also nicht etwa etwas, sondern er nennt freiwillig einen exorbitant hohen Wert (Vorsicht: Es wird ein Spitzenwert sein, nicht 1:1 zu vergleichen mit den Mittelwerten der ICNIRP-Grenzwerte).

Das ist wirklich verdammt viel, auf eine ordentliche Einheit gebracht sind das nämlich 10 W/m². Da Mobilfunk dies nicht leisten kann muss eine andere Feldquelle der Verursacher sein, und, ja, es ist der schlimmste aller nur denkbaren Pulsstrahler: Radar!

Was ich eigentlich sagen will ist: Wenn an Flughäfen tatsächlich derart hohe Werte der Leistungsflussdichte erreicht werden, 10'000-fach über dem, was sonst so vom Mobilfunk in der Luft ist, dann müssten Flughäfen für EHS im weiten Umkreis eine No-Go-Zone sein. Aber: So isses nicht. Mir sind keine Klagen bekannt, dass EHS nicht mit dem Charter-Flieger nach Mallorca oder mit der Linienmaschine nach New York konnten, weil sie die Flughäfen nicht "vertragen" haben. Im Gegenteil: Der Extrem-EHS Dr. Hans Schmidt aus Wolfratshausen ist viel mit dem Flieger unterwegs und hat auch eine Petition gegen W-LAN in Fliegern initiiert. Zur Erinnerung: Dr. Schmidt zeigt eigenen Angaben zufolge schwere Hautreaktionen, wenn er einen Raum betritt, in dem eine DECT-Basisstation betrieben wird. Über Funkbelästigung in den Wartezonen an Flughäfen hat Dr. Schmidt bislang jedoch öffentlich kein Wort verloren - vielleicht wusste er nur nicht, dass er dort möglicherweise das 10'000-fache von dem abkriegt, was ihm bei DECT angeblich zu schaffen macht. Ebenso rätselhaft ist es mit Frau W., die am Flughafen München beschäftigt war und erst dann angeblich EHS wurde, als ein Betreiber einen UMTS-Sendemast in der Nachbarschaft ihres Hauses errichtete.

Als ob es bei EHS nicht schon genug ungeklärte Fragen gäbe, gibt es jetzt noch eine mehr. Und hoffentlich habe ich jetzt nicht schlafende Hunde geweckt, die Fluggesellschaften würden mir das nicht verzeihen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Radar, EHS, Flugzeug, W-LAN, Elekrosmog-Phobie


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